MARS project
Früher litten Gewässer europaweit unter massiver Verschmutzung und Versauerung. Heute ist die Situation regional sehr unterschiedlich. Während in Südeuropa das Wasser knapp ist, weil die Landwirtschaft immer intensiver wird und die Temperaturen steigen, haben Flüsse und Seen in Mitteleuropa eher mit überschüssigen Nährstoffen und einer Mixtur von Schadstoffen zu kämpfen. Sie gelangen etwa durch Dünger oder industrielle Quellen ins Wasser, rauben ihm den Sauerstoff und damit Leben.
Wie sich das auf die biologische Vielfalt und ihre Umweltfunktionen auswirkt, untersuch das Projekt MARS. Koordiniert wird es von der Abteilung Aquatische Ökologie der Universität Duisburg-Essen (UDE). Beteiligt sind 24 Partner aus 16 Ländern.
Die Forscher schauen sich nun die sensiblen Ökosysteme an – von Skandinavien über Deutschland bis hin zu Portugal, Griechenland und dem Balkan. 16 Flüsse und ihre Einzugsgebiete untersuchen sie, darunter sind die Themse, die österreichische Drau, die untere Donau, die Sorraia in Portugal, sowie der Pinios; er zählt zu den längsten Flüssen Griechenlands, misst aber knapp zwei Kilometer weniger als die Ruhr. Die haben die Wissenschaftler ebenso im Blick wie die Elbe, die immer wieder für Land unter sorgt in deutschen und tschechischen Regionen.
MARS simuliert in Experimenten, was passiert, wenn mehrere Belastungen gemeinsam wirken, wie Phytoplankton, Wasserpflanzen, Wirbellose sowie Fische auf multiple Störfaktoren (Stressoren) reagieren – auch in renaturierten Bereichen. MARS arbeitet eng mit Politik und Wasserwirtschaft zusammen, um zu definieren, welche Maßnahmen wo sinnvoll sind, damit der gute ökologische Zustand wieder hergestellt wird.
Im EU-Projekt Biofresh, wurde ein Blog gestartet, der sich mit einer Vielzahl von Themen rund um "Wasser" und "Gewässer" beschäftigt. 2011 wurde der Blog vom Nature Magazine als einer der 'recommended conservation blogs' gelistet. Das MARS Projekt hat diesen Blog übernommen und führt ihn weiter.