Mikroschadstoffeinleitungen und Biosensoren
Analyse der Effekte von Mikroschadstoffeinleitungen auf Makrozoobenthosorganismen mittels Anwendung des Biosensor-Systems LimCo® in Gewässern
Gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Kooperation mit dem Ruhrverband und der Firma Limco
Laufzeit: November 2017 bis Oktober 2020
In diesem Projekt werden die Wirkungen von konventionell gereinigtem Abwasser sowie zusätzlich mit Ozon behandeltem Abwasser auf Makrozoobenthosorganismen untersucht. Dabei geht es um die Frage, wie sich Mikroschadstoffe auf den ökologischen Gewässerzustand nach Wasserrahmenrichtlinie auswirken und ob eine weitergehende Abwasserbehandlung positive Auswirkungen auf die untersuchten Organismen hat.
Durch verbesserte Analysentechnik kann mittlerweile eine Vielzahl von Stoffen (Industriechemikalien, Pharmazeutika, Personal-Care-Produkte) in Gewässern bestimmt werden, die aufgrund ihrer niedrigen Konzentrationen (pg/L bis ng/L) bisher nicht nachweisbar waren. Eine Überschreitung der als Umweltqualitätsnorm für die „flussgebietsspezifischen Schadstoffe“ festgelegten Konzentrationen wird als mitursächlich für eine Schädigung aquatischer Organismen angesehen, weshalb für viele Kläranlagen der Aufbau einer vierten Reinigungsstufe gefordert wird.
In sechs Fließrinnen mit unterschiedlichen Wässern (konventionell behandeltes Abwasser, ozoniertes Abwasser, Kontrolle) werden parallel zwei Makrozoobenthosarten in Messkammern über mehrere Wochen exponiert und ihr Verhalten wird durch Biomonitore mithilfe von Elektroden erfasst und aufgezeichnet. Nachfolgend wird zudem der Stresszustand mit etablierten Biomarkern gemessen, so dass ein Bezug zwischen individuellen Stressreaktionen, Verhaltensänderungen und möglichen Effekten auf die Artenzusammensetzung hergestellt werden kann.
Kontakt: Prof. Dr. Bernd Sures, Louisa Rothe