Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Fakultät für Biologie
Aquatische Ökologie
Universitätsstr. 5
D-45141 Essen

annemie.doliwa@stud.uni-due.de

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Promotionsthema: Degradation and recovery of protistan parasite communities under multiple stressors

Parasiten nehmen nicht nur zahlreiche wichtige Rollen in Ökosystemen ein, sondern können auch wertvolle Informationen über ihre Umwelt liefern und als Bioindikatoren für Umweltbelastungen eingesetzt werden. Es ist anzunehmen, dass ihre Diversität und ihre Infektionsraten in einem Ökosystem dessen Zustand widerspiegeln können.

Im Rahmen des SFB 1439 RESIST eröffnet sich die Möglichkeit, die Zusammenhänge zwischen protistischen Parasiten, ihren Wirten und den in ihrer Umwelt vorherrschenden Stressoren zu untersuchen. Daraus ergibt sich für das Projekt A07 die zentrale Frage danach, welchen Einfluss diese Stressoren auf die Artenvielfalt innerhalb der protistischen Parasitengemeinschaften sowie auf ihre Infektionsraten in metazoischen Wirten nehmen.

Dabei wird vermutet, dass ein Stressoranstieg zwar einen Rückgang der Artenvielfalt bewirkt, jedoch mehr metazoische Individuen mit einem protistischen Parasiten infiziert sind. Inwiefern ein Parasit von den Effekten betroffen ist, könnte dabei von seinen Eigenschaften abhängen, etwa von der Anzahl der Wirte, die er für die Vollendung seines Lebenszyklus benötigt, wie spezialisiert der Parasit auf seine Wirte ist oder ob er zu den Endo- oder Ektoparasiten zählt. Bei den Untersuchungen wird ein breites Spektrum an Parasitengruppen berücksichtigt, von den klassischen oder auch „long-branch“- Mikrosporidien über die „short-branch“-Mikrosporidien bis hin zu Apicomplexa, Chytridiomyceten, Oomyceten und Vampyrelliden.

Ziel dieses Projekts ist es, jene Hauptakteure innerhalb dieser protistischen Parasitengemeinschaften zu identifizieren, anhand derer die Degradierung und Erholung von Fließgewässern unter Einfluss der untersuchten Stressoren abgeschätzt werden kann.