Forschungsaktivitäten 

Im Zentrum der Forschungsaktivitäten der Arbeitsgruppe stehen theoretische und empirische Fragen der Sozialen Arbeit. Diese werden sowohl in Formaten der Grundlagenforschung wie auch in stärker anwendungsbezogener Forschung umgesetzt. Eine besondere Bedeutung spielen darüber hinaus auch diskursive Tagungsformate und Workshops sowie Transferaktivitäten. Letztere werden im Sinne des „civic and professional engagement“ verstanden und so zum Beispiel in Form von partizipativen Forschungsformaten (citizen science) realisiert.

Aktuelle Projekte

BMBF-Verbundprojekt
Netzwerkräume kultureller Bildung (NETKUBI)  
Kulturelle Praktiken, Aneignungs- und Ausdrucksformen von Jugendlichen zwischen lokalen und digitalen Räumen

Im Zentrum des Forschungsvorhabens steht die Frage, wie Jugendliche durch ihre miteinander verbundenen digitalen und ortsgebundenen kulturellen Praktiken, Ausdrucksformen und Aneignungsweisen Räume und Arrangements kultureller Bildung herstellen. Im Mittelpunkt stehen dabei räumliche, informell organisierte Konstitutionsprozesse kultureller Bildung im Jugendalter und Formen kultureller Aneignungspraktiken, in denen lokal-räumliche und digitale Praktiken immer auch miteinander verschmelzen. 

Laufzeit: 2024-2026 – Förderung: BMBF – Art: Verbundforschungsprojekt

#IchBinArmutsbetroffen
Thematisierungen eigener Armutsbetroffenheit in der Öffentlichkeit

In dem Projekt werden die Artikulationen von armutsbetroffenen Menschen unter dem Hashtag „#IchBinArmutsbetroffen“ auf Twitter (jetzt: X) analysiert. Aus der Perspektive sozialpädagogischer (Armuts-)Forschung erscheinen diese öffentlichen Stellungnahmen als besonders bemerkenswert, nicht zuletzt, weil sie von armutsbetroffenen Personen selbst geschrieben werden und als politische Artikulationen aus einer prekären (Sprechposition gelesen werden können. Das Projekt fragt dabei nach den (Un-)Möglichkeitsbedingungen der politischen Teilhabe unter den Bedingungen von Marginalisierung. 

Laufzeit: seit 2022 – Förderung: Eigenmittel – Art: Explorationsprojekt

Alltägliche Armutserfahrungen. Erzählen als politisches Sprechen 

Die Forschungsaktivitäten schließen an das Projekt zu den Artikulationen von armutsbetroffenen Menschen im digitalen Raum (#IchBinArmutsbetroffen) an. Hier werden Akteur*innen der Debatte eingeladen, ihre alltäglichen Armutserfahrungen sowie auch die Erfahrungen mit ihren öffentlichen Artikulationen und der damit einhergehenden medialen Aufmerksamkeit zu teilen. Diese Aktivitäten werden in Form von partizipativen und co-kreativen Formaten umgesetzt. 

Laufzeit: seit 2024 – Förderung: Eigenmittel – Art: Partizipative Forschungsaktivitäten

Abgeschlossene Projekte

Tagung: Armutsforschung in der Sozialen Arbeit 

Die Soziale Arbeit als Profession ist seit jeher auch damit konfrontiert, dass ein Teil ihrer Adressat*innen von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen sind. Vor diesem Hintergrund wurden auch immer wieder empirische Forschungsprojekte aus der Sozialen Arbeit heraus durchgeführt, ohne dass diese jedoch als sozialpädagogische Armutsforschung ausgewiesen worden wären. Die Tagung zielte darauf, diese Forschungspraxis systematisch zu erfassen und eine dezidierte Auseinandersetzung mit der Frage anzuregen, worin der spezifische disziplinäre Beitrag der Sozialen Arbeit im Kontext der interdisziplinären Armutsforschung liegt.   

Laufzeit: 2024 – Förderung: Kurt und Käthe Klinger-Stiftung & Universität Hamburg– Art: Tagung

Neue Mitleidsökonomie – Im Schatten des Sozialstaats 

Das Publikationsprojekt geht von der Beobachtung aus, dass wir mit dem Auf- und Ausbau einer „neuen Mitleidsökonomie“ konfrontiert sind. Darunter verstehen wir, dass spendenbasierte System der Armutslinderung, das sich in Form eines sekundären Warenkreislaufes im Rahmen von Lebensmittelausgaben, Suppenküchen, Kleiderkammern, Sozialkaufhäusern und ähnlichen Einrichtungen etabliert hat. In Bezug auf diese Diagnose wird mit dem Band eine Analyse vorgelegt, die das Phänomen aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven grundlegend und als (Teil-)Phänomen einer anhaltenden gesellschaftlichen Transformationsdynamik diskutiert. 

Laufzeit: 2022-2023 – Förderung: Universität Wuppertal & Universität Hamburg – Art: Publikationsprojekt

Play with(out) Grounds. 
How do young people experience and use public and private spaces?

Das interdisziplinäre Kooperationsprojekt fragt danach, wie Jugendliche den öffentlichen Raum britischer Städte nutzen und wahrnehmen. „Play With(out) Grounds“ ist dabei zugleich angewandtes Forschungsprojekt als auch skulpturale Intervention als Teil des britischen Pavillons auf der Architekturbiennale 2021 in Venedig. Innerhalb des Forschungsprojekts wurden Interviews mit Jugendlichen aus London und sowie einer Kleinstadt im Norden Englands geführt. Die zentrale Frage war dabei, welche öffentlichen und privaten Räume sie nutzen und wie sie diese wahrnehmen. 

Zur Präsentation hat ein Team von Londoner Architektinnen (vPPR-Architects) eine geodätische Skulptur gestaltet, die auf der Biennale nicht nur durch unterschiedliche Formen durch die Besucher angeeignet werden konnte, sondern auch zur Präsentation der Erzählungen von Jugendlichen diente. 

Laufzeit: 2020-2021– Förderung: British Council (UK) – Art: Kooperationsprojekt (Forschung & Intervention) 

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Leitung der Arbeitsgruppe

Prof. Dr. Holger Schoneville

Sekretariat

Melanie Hagen

Adresse

Universität Duisburg-Essen
Fakultät für Bildungswissenschaften
Institut für Soziale Arbeit & Sozialpolitik
Universitätsstr. 2
45141 Essen

 



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