Physik
Physik wird vornehmlich – bis auf wenige prominente Ausnahmen wie Marie Curie - als eine Sache von Männern betrachtet. Frauen haben jedoch darin stets eine wesentliche Rolle gespielt: in vorgeschichtlicher Zeit als erste Erfinderinnen und heutzutage als Physik-Professorinnen oder gar Nobelpreisträgerinnen. Je wichtiger physikalisches Arbeiten in der Gesellschaft wurde, desto systematischer wurden Entdeckungen von Physikerinnen abgewertet, so Prof. Dr. Monika Bessenrodt-Weberpals, behindert oder gar Männern zugeschrieben. Um einen fachkulturelles Umdenken und eine höhere Beteiligung von Frauen nachhaltig zu fördern, spielt die Integration von Gender-Aspekten in der Lehre eine Schlüsselrolle.
Wie bereits oben in der Mathematik postuliert, spielt der Einbezug historischer Forschung in hier eine wichtige Rolle. Dies ist, so Bessenrodt-Weberpals, unter den derzeitigen Bedingungen der fachlichen Orientierungen des Mainstream nicht in allen Fällen zu erwarten.
Soweit die Integration der Inhalte der Frauen- und Geschlechterforschung in Physik nicht in alle Module gesichert werden kann, empfiehlt sie das Angebot eines "Gender- Moduls" bzw. von Modulelementen.
Mögliche Modulelemente:
- Physikerinnen in der Geschichte der Physik
- Wissenschaftskritik der Natur- und Technikwissenschaften
- Initiierung und Durchführung von Zielgruppenprojekten (z. B. Schülerinnen, Berufsanfängerinnen, Erstsemester)
- Darstellung der empirischen Befunde der Frauen- und Geschlechterforschung
Weitere Informationen:
Professur Gender und Naturwissenschaften: Prof Dr. Monika Bessenrodt-Weberpals
Curricula Physik: Gender in gestufte Studiengänge
Weibliche Vorbilder
Viele Physikerinnen und ihre wissenschaftlichen Beiträge sind in der breiten Öffentlichkeit sowie der Fachöffentlichkeit kaum bekannt. Die Broschüre "Einsteins Kolleginnen – Physikerinnen gestern und heute" des Kompetenzzentrum Technik – Diversity – Chancengleichheit e.V. verschafft Abhilfe. Sie zeigt beispielhaft auf, an welchen wichtigen Forschungsbeiträgen Physikerinnen früher und heute arbeiteten bzw. arbeiten.Die Broschüre können Sie hier (pdf 4,5 MB) herunterladen.
Lise Meitners Töchter - Projekt der DPG
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) bietet speziell für Schulen, Hochschulen und sonstige Bildungseinrichtungen ab sofort die Poster-Ausstellung "Lise Meitners Töchter: Physikerinnen stellen sich vor" zum kostenfreien Download in Druckqualität.
Das Ziel
Die DPG möchte auf diesem Wege weibliche Persönlichkeiten ("Role Models") aus der Physik präsentieren und mehr Schülerinnen und junge Frauen für das Fach begeistern.
Diese Frauen berichten von ihrem Werdegang und ihrer Motivation in diese Wissenschaft zu gehen.
Gegenwartsbezug
Neben der berühmten Kernphysikerin Lise Meitner zeigt die Ausstellung 15 weitere, herausragende Physikerinnen unterschiedlicher Generationen und Fachgebiete, die gegenwärtig in Deutschland oder Österreich arbeiten. Bei den 15 Forscherinnen wird es nicht bleiben - die Ausstellung wird kontinuierlich um weitere Persönlichkeiten erweitert. Die DPG-Ausstellung ist ein Teil der bundesweiten Initiative MINT Role Models des "Nationalen Pakts für Frauen in MINT-Berufen", der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.
Link: http://www.dpg-physik.de/veranstaltungen/lise_meitner/poster.html