Gender Mainstreaming in der Forschung
Was hat Gender Mainstreaming mit Forschung zu tun? Auf dieser Seite finden Sie zum einen Infos zu Geschlechterverhältnissen in der Forschung und wie es zu Verzerrungen in Hinblick auf Geschlecht kommt. Zum anderen gibt es Good-Practice-Beispiele und Tipps wie sich der Anteil von Frauen in der geförderten Forschung erhöhen lässt.
Einführung: Geschlechterverhältnisse in der Forschung
Gesetzliche Regelungen zu Gleichstellung und Besoldung im Hochschulbereich
Empfehlungen der HRK: Zur Qualitätssicherung in Promotionsverfahren
Wie kommt Gender in die Forschung? Leitfaden, Leitweg, Checkliste
Arbeitshilfe: Gender Mainstreaming in der (Ressort)forschung?
Einführung: Geschlechterverhältnisse in Wissenschaft und Forschung
Gender Mainstreaming in der Forschung beinhaltet dieselben Prozesse wie alle Gender Mainstreaming-Strategien: Interessen, Zielsetzungen, Fragestellungen und Daten sind geschlechterdifferenziert zu betrachten, um Grundlagen für die Verbesserung der Gleichstellung der Geschlechter zu erarbeiten. Zwei Stränge sind für Gender in der Forschung von Bedeutung: die Frage des Geschlechterverhältnisses in der Forschung sowie Gender als Inhalt von Forschung und Forschungsfragen.
Frauen sind in der Forschung nach wie vor deutlich unterrepräsentiert, sowohl bei den Doktorand*innen und den Forscher*innen im Unternehmenssektor als auch in höheren Positionen an den Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Dies zeigen die jüngsten Zahlen der Europäischen Kommission zu Frauen in Wissenschaft und Technik She Figures 2006 und 2009.
Zwar steigt die Zahl der Forscherinnen an Universitäten und Unternehmen, doch gehen die Fortschritte nach wie vor langsam oder nur wenig voran. Deutschland nimmt im europäischen Vergleich einen der hinteren Plätze ein: She Figures 2009.pdf (1,02 MB)
Eine guten Überblick über die verschiedenen Dimensionen von Gender Mainstreaming in der Forschung in der BRD bietet die Publikation des BMBF aus dem Jahr 2002: "Mehr Frauen an die Spitze - Gender Mainstreaming in Forschungseinrichtungen" (2,63 MB).
Dem Thema "Geschlechterverhältnisse in der Wissenschaft" widmen die Beiträge zur Hochschulforschung (3/2015) eine eigene Ausgabe.
Die Ziele der Offensive für Chancengleichheit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die 2006 durch den Wissenschaftsrat initiiert wurde, sind 2012 noch nicht erreicht. Insbesondere die Geschwindigkeit, mit der der An-teil von Frauen in Führungspositionen in den letzten Jahren gestiegen ist, entspricht nicht den Erwartungen. Weitere Maßnahmen sind daher auch in Zukunft zwingend erforderlich. Zu diesem Schluss gelangt der Wissenschaftsrat in seiner Bestandsaufnahme der Entwicklung der vergangenen fünf Jahre: Bestandsaufnahme und Empfehlungen des Wissenschaftsrats (2,5 MB)
Genderrelevanz von Forschungsthemen
Hat das Thema der Fragestellung des Forschungsvorhabens etwas mit Gender zu tun? Auch auf den ersten Blick angeblich genderneutrale Themen sind dies in der Regel nicht. Sind Personen bzw. Personengruppen Untersuchungsgegenstand von Forschungsprogrammen oder -projekten, ist Gender immer relevant. Auch wenn keine Personen Gegenstand der Forschung sind, können sie von den Ergebnissen der Forschung im Alltagsleben betroffen sein. Die Forschung ist somit genderrelevant.
Gesetzliche Regelungen zu Gleichstellung und Besoldung
Das Institut für Hochschulforschung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg dokumentiert die aktuellen Besoldungs-, Hochschul- und Gleichstellungsgesetze der Bundesländer.
Mehr lesenEmpfehlung des Präsidiums der HRK an die promotionsberechtigten Hochschulen Zur Qualitätssicherung in Promotionsverfahren
Anfang 2012 veröffentlichte die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) Empfehlungen zum Promotionsverfahren an Universitäten. Mit den 11 Leitlinien bietet die HRK den Universitäten regelmäßig grundlegende Orientierungen zur Qualitätssicherung von Promotionsverfahren an.
Ein Punkt ist dabei auch "Anti-Diskriminierung, Gender-Sensitivity, Familie und Wissenschaft": Da in der Promotions- und insbesondere in der PostDoc-Phase der Anteil von Frauen im Vergleich zu den Bachelor- und Masterstudierenden signifikant abnimmt, müssen, so die HRK Frauen darin bestärkt werden, eine Promotion anzufertigen bzw. eine akademische Laufbahn einzuschlagen. Dies könne etwa durch Mentoringprogramme und ein Arbeitsklima, das sich durch gleiche Wertschätzung für Frauen und Männer auszeichnet, geschehen.
Mehr lesenWie kommt Gender in die Forschung? Leitfaden, Leitweg, Checkliste
Die Umsetzung von Gender Mainstreaming wird zunehmend auch bei der Forschungsvergabe und -förderung im EU-Kontext, der Ressortforschung, der DFG etc. wichtiger. Zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in Forschung und Forschungsvorhaben finden Sie hier Leitfäden, Beispiele und weitere Informationen.
Der vom österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur herausgegebene Leitfaden dient als Unterstützung zur Anwendung von Gender Mainstreaming in der Forschungsfinanzierung. Er zeigt Ihnen alle praktischen Schritte von der Programm-/Projektformulierung über die Ausschreibung bis zur Projektvergabe samt Ergebniskontrolle von Forschungsprogrammen und/oder Forschungsprojekten.
Wie kommt Gender in die Forschung? (PDF, 1,02 MB)
Arbeitshilfe: Gender Mainstreaming in der (Ressort)forschung?
Die Arbeitshilfe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend verfolgt drei konkrete Ziele:
- Das Ablaufschema für die Planung, Vergabe und Betreuung von Forschungsvorhaben soll die Durchführung eines Forschungsprojektes in allen Bearbeitungsstadien systematisieren und erleichtern
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Ressorts und aller Organisationsebenen, die Forschungsvorhaben initiieren, planen und durchführen, sollen durch die beigefügte Handreichung (Anlage 1) in die Lage versetzt werden, Gender Mainstreaming selbstständig anwenden und durchgängig berücksichtigen zu können. Die Anwendung der Handreichung soll Gegenstand entsprechender Fortbildungsmaßnahmen der Ressorts sein.
- Forschungseinrichtungen können die Memopunkte als Orientierung nutzen, um Forschungsanträge und Forschungsdesigns unter GenderAspekten zu konzipieren. Dabei sollten die in Anlage 2 aufgeführten Hinweise schon von Anfang an berücksichtigt werden, um ein späteres zeitund kostenintensives Nachbessern zu vermeiden
Gender Mainstreaming in Forschungsvorhaben. Ressortforschung (PDF, 9 MB)
Gender in research - Toolkit and Training der EU
Um Gleichstellung effektiv in alle Bereiche der Forschung und Forschungsförderung, insbesondere im 7. Rahmenprogramm der EU durchzusetzen, hat die Europäische Kommission ein Schulungssprogramm und Arbeitspaket entwickelt. Zielgruppe sind WissenschaftlerInnen, nationale Kontaktgruppen des Rahmenprogramms und seine TeilnehmerInnen.
Aufbau des Werkzeugkastens/Toolkits
- Allgemeine Einführung: Wie Gender mit allen Ebenen von Forschung verbunden und warum ist es gut Gleichstellung voranzubringen
- Fallstudien aus verschiedenen Forschungsbereichen, wie z.B. Nanotechnologie, Gesundheit, Umwelt u.v.m.
- Checkliste
Schulung/Training
- Interaktive Schulung (eintägig)
Mehr Informationen zum Programm finden Sie auf der Internetseite dieser Initiative: www.yellowwindow.be/genderinresearch.
Hier gibt es den Werkzeugkasten / das Toolkit zum herunterladen: www.yellowwindow.be/genderinresearch/index_downloads.html
Stocktaking 10 years of "Women in Science": Seit 1999 steht das Thema Frauen in der Wissenschaft auf der Agenda der Europäischen Kommission. Ein zweiteiliger Band ist nun erschienen, der einen fundierten Überblick über die Aktivitäten dieser Jahre gibt und somit als ein gutes Nachschlagewerk dient. Hier geht es zum Dowonload: Teil I , Teil II
HIS-Studie Traumberuf WissenschaftlerIn
Die explorative Studie des HIS-Instituts für Hochschulforschung (HIS-HF) "Wissenschaft als (Traum)Beruf? - Wie bewerten Nachwuchswissenschaftler/ innen ihre berufliche Situation?" ging zwei Fragen nach: Zum einen galt es herauszufinden wie NachwuchswissenschaftlerInnen an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland ihre berufliche Situation einschätzen.
Auf dieser Seite haben wir die wesentlichen genderrelevanten Ergebnisse zusammengefasst.
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