Erfinder, Genies und die Erforschung von Männlichkeiten

Aktuelle Studien legen den Fokus auf die Konstruktion von Männlichkeiten auf der symbolischen Ebene. Der Blick auf die Sozialisation und strukturelle Organisation des Berufsfeldes reicht nicht aus, um die Entstehung und Erhaltung von „Monokulturen“ im technischen Bereich zu erklären.

Ein Beispiel ist das Forschungsprojekt von Tanja Paulitz “Technisches Konstruieren und Geschlecht in der Informationsgesellschaft” an der TU Graz. Sie widmet sich der Erforschung der inhaltlichen Grundlagen, insbesondere auf dem Gebiet der technischen Konstruktion, sowie den Wissenstraditionen und Fachkulturen in den Ingenieurwissenschaften.  Ihr Ziel ist es herauszubekommen, warum technische Kreativität bzw. Kompetenz und Männlichkeit eine dauerhafte Verbindung eingehen konnten und welche Bilder von Männlichkeit im Vordergrund standen bzw. nach wie vor stehen.

Gleichzeitig möchte die Forscherin Widersprüche und Veränderungen im Zeitverlauf sowie in der Gegenwart aufzuspüren. So zeigen ihre Forschungsergebnisse, dass neben der „kühle Ratio“ im Erfinden und Konstruieren von Maschinen auch Gefühl, Intuition und Phantasie gefragt waren. Grundlage ist hier also die Erforschung der symbolischen Ebene, die unterhalb des bewussten Wahrnehmung und Bewertung wirksam ist.

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Marie Curie am Steuer eines Röntgenwagens

Wie weiblich sind die Naturwissenschaften heute?

Eines der bekanntesten weiblichen Genies ist zweifellos Marie Curie. Sie hat vor 100 Jahren den Nobelpreis verliehen bekommen. Zweifellos ist auch, dass zu jener Zeit die Chance für Frauen sich universitär zu bilden, ihren Erfindungsgeist und ihre Kreativität auszuleben, erheblich erschwert war. 

Ein UDE-Projekt untersucht die Situation für Frauen heute, der Fokus liegt auf Wissenschaftlerinnen in der Chemie. Durchgeführt wird es vom Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP) und dem Institut für Soziologie.

Im Rahmen des Projekts findet eine Konferenz anlässlich der Verleihung des 2. Nobelpreises an Marie Curie: "Wie weiblich sind die Naturwissenschaften heute?". Hier wird nachgespürt welche Entwicklungen es für Frauen in den Naturwissenschaften seitdem gab und gibt.

Zeit und Ort: 9. und 10. November 2011, Kalkscheune Johannisstraße in Berlin.

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Bildnachweis

Albert Einstein, by Ferdinand Schmutzer (1870–1928), via Wikimedia Commons. Online verfügbar unter: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Einstein_1921_by_F_Schmutzer.jpg

Marie Curie: Quelle=Eve Curie: Madame Curie. S. 329 (http://nobelprize.org/nobel_prizes/physics/articles/curie/images/c_truck.jpg). Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.