Über uns

Sowohl das biologische Geschlecht als auch soziokulturelle Geschlechterrollen (Gender) stellen wichtige Variablen in der biomedizinischen Forschung und der klinischen Medizin dar. Männer und Frauen unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich der Inzidenz von Erkrankungen und dem Erkrankungsalter, sondern auch im Hinblick auf Erkrankungsverläufe und dem Ansprechen auf unterschiedliche Therapien. Die Geschlechterunterschieden zugrundeliegenden Ursachen und deren pathophysiologische Relevanz sowie die konsequente Anpassung der Präventions- und Therapiemaßnahmen rücken zunehmend in den Fokus aktueller Forschungsaktivitäten. Die Brisanz dieses Themas in der Medizin zeigt sich auch dadurch, dass inzwischen die Vergabe von Fördermitteln durch die DFG von der Integration von Geschlechter- und Diversity-Aspekten in Grundlagen-orientierte und translationale Forschungsprojekte abhängig gemacht wird. Trotzdem ist der Weg bis zur ausreichenden Berücksichtigung von Geschlechteraspekten in der biomedizinischen Forschung und der klinischen Medizin noch weit. Abgesehen von Forschungsaktivitäten wird dies nur durch die konsequente Integration des Querschnittsfachs „Geschlechtsspezifische Medizin“ in die grundständige Lehre des Medizinstudiums, der Medizin-nahen Studiengänge und Ausbildungen sowie der Fortbildungsmaßnahmen, erreicht werden.

Aufgaben

  • geschlechtersensible medizinische Expertise bei Forschungsprojekten, Verbundforschung, Programmplanung, Implementierung und Evaluierung bereitstellendie
  • Zusammenhänge der komplexen Verflechtungen geschlechtersensibler Aspekte und den Gesundheitschancen und -risiken erforschen und ein umfassendes Bild und Verständnis der Zusammenhänge entwickeln
  • Forschungsprojekte und Netzwerke mit nationalen und internationalen Kooperationspartner:innen aufbauenein
  • inter- und transdisziplinäres Curriculum für geschlechtersensible Medizin entwerfen, das Grund-, Absolvent:innen-, Doktorand:innen- und Postdoktorand:innenstudien verbindet
  • sukzessiver Einbezug weiterer Diversitätsaspekte in der Medizin