IN-EAST News
06.12.2017 - 11:22
Tao Liu leitet Teilprojekt in einem DFG-SFB
zusammen mit Tobias ten Brink (Jacobs University Bremen): Entwicklungsdynamiken chinesischer Sozialpolitik: Das Zusammenspiel nationaler und internationaler Einflüsse
Das Teilprojekt B05 rückt die internationale und transnationale Interdependenz in den Vordergrund. Die Sozialpolitik in der VR China lässt sich nicht allein endogen erklären, sondern aus einer interdependenzorientierten Theorie, die nationale und internationale Kausalmechanismen miteinander kombiniert. Das Teilprojekt wird mit rund 700 000 Euro gefördert.
Im Sonderforschungsbereich (SFB) 1342 Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik geht es um die weltweite Entwicklung und Veränderung staatlicher Sozialpolitik. „Sozialpolitik soll soziale Rechte gewährleisten und gleichzeitig soziale Sicherheit schaffen – eine wichtige Grundlage für das Funktionieren von Gesellschaften“, erläutert der SFB-Sprecher Prof. Herbert Obinger von der Uni Bremen. Sozialpolitik ist ein zentraler Wohlfahrtsproduzent, aber jedes Land geht anders damit um. Die Sozialpolitik entwickelt sich überall auf der Welt in unterschiedlichen Formen und Geschwindigkeiten.
Im SFB sollen über die bisherige Sozialpolitikforschung hinaus neue geografische, konzeptionelle und analytische Impulse gesetzt werden, etwa über den Einbezug von Entwicklungs- und Schwellenländern. Das tradierte Verständnis von Sozialpolitik soll erweitert werden. Auch die bisherige Ausrichtung der Sozialpolitikforschung auf Nationalstaaten wird um internationale Einflussfaktoren ergänzt. Beispielsweise wird der SFB auch die Auswirkungen von Kolonialismus, Krieg, Handelsbeziehungen, Kapitalverkehr oder Migrationsströmen auf Sozialpolitik untersuchen.
In dem SFB mit seinen 15 Teilbereichen werden mehr als 70 Wissenschaftler aus den Fachgebieten Politikwissenschaft, Soziologie, Gesundheitswissenschaften, Geschichtswissenschaft, Geographie, Informatik und Rechtswissenschaft arbeiten. Neben der Universität Bremen als Antragstellerin sind die Universität Duisburg-Essen (Institut für Ostasienwissenschaft), die Jacobs University Bremen (China Global – Center for the Study of China and Globalization) und die Universität zu Köln (Cologne Center for Comparative Politics) mit je einem Teilprojekt am SFB beteiligt.
Links zu den Pressemitteilungen der Universitäten Bremen und Duisburg-Essen:
http://www.socium.uni-bremen.de/ueber-das-socium/aktuelles/?news=392
https://www.uni-due.de/2017-12-05-sozialpolitik-in-china