Gespräche mit sogenannten „libanesischen Clan-Jugendlichen“
Die Forschung zu „Clans“ zeigt, wie diese diskursiv konstruiert werden. Was diese Konstruktionen mit den betroffenen Menschen machen, erfährt man im Buch von Pater Oliver Potschien. Er hat jahrelang im sozialpastoralen Zentrum Petershof in Duisburg-Marxloh verschiedenste Hilfsangebote organisiert und dabei auch mit als Clan-Angehörige stigmatisierten Jugendlichen gesprochen.
Aus dem Klappentext:
War der Begriff "Clan" bisher eher mit amerikanischen Serien wie "Dallas", "Der Denver-Clan" oder vielleicht noch mit "Der Pate" assoziiert, entwickelte er sich seit 2015 zum medial befeuerten Dauerbrenner für eine ganze Bevölkerungsgruppe. Doch wer sind diese vermeintlichen "Clan-Mitglieder" eigentlich? Pater Oliver, der seine jungen Interviewpartner von Kindesbeinen an kennt, spricht mit ihnen über Gewalt, Oberhäupter, Macht und Familie, aber auch über Träume und Perspektiven. Auf dieser spannenden Reise entsteht dabei ein vielfältiges Bild über junge Menschen im sozialen Brennpunkt Duisburg-Marxloh und auch über das Zusammenleben in Deutschland. Ungefiltert und ungekürzt in der klaren Sprache des Ruhrgebiets.
Für eine wissenschaftliche Einordnung des Themas empfehlen wir folgende Publikationen:
- Özvatan, Özgür; Bastian Neuhauser; Gökçe Yurdakul (2023): "The ‘Arab Clans’ Discourse: Narrating Racialization, Kinship, and Crime in the German Media" Social Sciences 12, no. 2: 104. https://doi.org/10.3390/socsci12020104
- Brauer, Eva; Dangelmaier, Tamara; Hunold, Daniela (2020): Die diskursive Konstruktion von Clankriminalität, in: Groß, Hermann; Schmidt, Peter (Hg.): Empirische Polizeiforschung XXIII. Polizei und Migration, Frankfurt a.M.: Verlag für Polizeiwissenschaften,179-193. [Text auf Reserchgate]
- Chahrour, Mohammed Ali; Sauer, Levi; Schmid, Lina; Schulz, Jorinde; Winkler, Michèle (2023: Generalverdacht. Wie mit dem Mythos Clankriminalität Politik gemacht wird. Nautilus Flugschrift. [Weitere Informationen zum Buch]