Medizinische Fakultät News Februar März
Nature Methods Neues Verfahren zur Untersuchung von Immunzellen entwickelt
(Essen, 17.3.2015) Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) haben gemeinsam mit Forschern der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg einen neuen Meilenstein für die Untersuchung zentraler Zellen der angeborenen Immunabwehr gesetzt. Darüber berichtet das renommierte Fachmagazin „Nature Methods“ vorab in seiner online Ausgabe.
Die Forscher aus Essen konzentrierten sich bei ihrer Untersuchung auf zentrale Zellen der Immunabwehr, die neutrophilen Granulozyten. Wenn sie fehlen oder defekt sind, entsteht ein großes Gesundheitsrisiko, etwa bei Leukämie-Erkrankungen oder nach Knochenmarkstransplantationen. Die am häufigsten vorkommenden Immunzellen des Menschen sind Neutrophile. Viele der in der Natur vorkommenden Keime können Gesunden nichts anhaben, da ihre Neutrophilen einen effektiven Schutz bieten. Prof. Dr. Matthias Gunzer, Direktor des Instituts für Experimentelle Immunologie und Bildgebung: „Patienten, bei denen diese Zellen nicht funktionieren, sind Erregern hilflos ausgeliefert. Im schlimmsten Fall sterben sie nicht an der gravierenden Grunderkrankung, sondern z.B. an einem eigentlich harmlosen Schnupfen.“
Zum 25. Mal Russische Medizinstudierende in Essen
(Essen, 13.3.2015) Für vier Wochen sind zehn Medizinstudierende der Essener Partnerstadt Nishnij Novgorod am UK Essen. Zu Beginn ihrer Famulatur begrüßte der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Jan Buer, die russischen Gäste. In den nächsten Wochen erhalten die angehenden Ärztinnen und Ärzte Einblicke in ihre Wahlfächer, so u. a. in der Neurologie, Kardiologie, Onkologie und Dermatologie am UK Essen sowie in der Ruhrlandklinik.
Neben der Arbeit haben die Organisatoren Dr. Wilfried Eberhardt, Innere Klinik (Tumorforschung), Dr. Kurt Trübner, Institut für Rechtsmedizin, und Dr. Ilya Perelmuter, Westdeutsches Tumorzentrum Essen, für die Famulanten ein vielseitiges Programm vorbereitet. So sind unter anderem Besichtigungen der Villa Hügel und der Zeche Zollverein vorgesehen, ein Ausflug nach Köln geplant sowie eine Stadtrundfahrt und ein Besuch im GOP vorgesehen. Auch ein Empfang beim Essener Bürgermeister und ein Treffen mit Essener Medizinstudierenden stehen auf dem Programm. Die jährliche Kooperation zwischen der Medizinischen Fakultät und der Universität in Nishnji Nowgorod feiert in diesem Jahr ein Jubiläum. Sie besteht seit 1991. Der jetzige Besuch ist der 25. dieser Art, der seit 1991 mit der Universität in Nishnij Novgorod durchgeführt wird. Sie wird finanziell unterstützt von der Stiftung Universitätsmedizin Essen und der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.
10 Jahre MediMent-Programme
(Essen, 13.3.2015) In den letzten zehn Jahren haben insgesamt 107 Frauen und 33 Männer das MediMent-Programm durchlaufen. Als eines der ersten Mentoring-Programme in der Hochschulmedizin startete MediMent 2005 mit dem Ziel, die Karriereentwicklung von Wissenschaftlerinnen in der Hochschulmedizin zu fördern. Im Rückblick zeigt sich, dass sie vom reichhaltigen Erfahrungswissen ihrer Mentorinnen und Mentoren, dem umfangreichen Seminarprogramm sowie dem aktiven Networking profitieren konnten. Dank der individuellen Begleitung der Karriere sowie durch die Vermittlung der Spielregeln des Wissenschaftsbetriebes konnten sie berufliche Entscheidungen gezielter treffen und Qualifikationsstufen schneller erreichen.
Im Jahre 2009 wurde das Konzept des MediMent-Programms auf Wunsch der Fakultät erweitert: Im jährlichen Wechsel starten fortan jeweils ein Durchlauf, der ausschließlich Nachwuchswissenschaftlerinnen zur Teilnahme einlädt und ein weiterer, der sich als Peer-Mentoring an Frauen und Männer richtet. Im letzteren Programm haben die Teilnehmenden die Gelegenheit, Fakultätsmitglieder als Mentorinnen und Mentoren zu ihren Treffen einzuladen. Zu jedem Programm gehören ein Seminarangebot und Netzwerkaktivitäten. Weitere Informationen: https://www.uni-due.de/zfh/mediment.
Prof. Dr. med. Hendrik Streeck USA-Rückkehrer und Experte für HI Virus
Essen, 27.02.2015, Weltweit sind über 30 Millionen Menschen mit HIV infiziert, mehr als zwei Millionen sterben jedes Jahr an den Folgen der Erkrankung. In Deutschland gibt es aktuell rund 78.000 HIV-Infizierte, allerdings steigt die Zahl der Neuinfizierten alarmierend an, vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Mit Prof. Dr. med. Hendrik Streeck (37) kommt ein Experte für die fatale Immunschwächekrankheit an die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Universitätsklinikum Essen (UK Essen). Die Professur wurde in enger Kooperation mit dem Zentrum für Medizinische Biotechnologie (ZMB) der UDE eingerichtet.
Der Fokus seiner wissenschaftlichen Arbeit liegt auf dem HI Virus und AIDS. Seit Jahren arbeitet Streeck zusammen mit internationalen Partnern an der Entwicklung eines möglichen Impfstoffes. Dieser wird als die beste Lösung angesehen, um die Pandemie einzudämmen. Darüber hinaus forscht Streeck an Wegen, die bislang unheilbare Erkrankung irgendwann heilen zu könnenNach seinem Medizinstudium an der Charité Berlin war Prof. Streeck unter anderem als Postdoc an der Harvard Medical School und am Ragon Institute of MGH, MIT and Harvard tätig. 2009 wurde er mit dem renommierten DAIG-Forschungspreis der Deutschen AIDS-Gesellschaft ausgezeichnet.
Entscheidendes Eiweiß Neues Verfahren zur Unterstützung von Immunzellen entwickelt
Essen, 23. 02.2015 – Es gibt eine Vielzahl an Virenerkrankungen. Schwächen sie das Immunsystem betroffener Patienten, können sie tödlich verlaufen: Bakterien und andere Keime können leichter in den Körper eindringen und zum Beispiel Lungenentzündungen verursachen. Nun fanden Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) heraus, wie sich die körpereigene Abwehr möglicherweise unterstützen lässt. Hierüber berichtet das renommierte Fachmagazin „Nature Communications“ in seiner aktuellen Ausgabe.
Graduiertenschule BIOME startet neues Programm Wie Klinische Studien geplant werden
(Essen, 20.02.2015) Jedes neue Medikament, Heilmittel oder Therapieverfahren muss seine Sicherheit und Wirksamkeit unter Beweis stellen, ehe es in breitem Umfang bei Patienten eingesetzt werden darf. In klinischen Studien wird es dafür streng kontrolliert getestet. Die biomedizinische Graduiertenschule BIOME der Universität Duisburg-Essen (UDE) startet nun am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) ein neues Programm, um medizinische und naturwissenschaftliche Doktoranden die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, um klinische Studien erfolgreich planen und durchführen zu können.
„Die Teilnehmer durchlaufen ein halbjähriges Seminar- und Vortrags-Programm. Neben den Themen Studiendesign, Biometrie und Statistik werden auch Kurse zum wissenschaftlichen Schreiben angeboten“, erläutert Koordinatorin Dr. Petra Temming. Darüber hinaus sollen sich die Doktoranden in klinischen Studien besser untereinander vernetzen. Das neue Angebot wird in Form kompakter Workshops gebündelt. Gleich zum Auftakt am 10. April haben sich die Initiatoren einen herausragenden Experten eingeladen: Prof. Dr. Heiko von der Leyen, Geschäftsführer des Clinical Trial Center, Hannover, wird über Stammzellen sprechen. Ergänzend wird Prof. Dr. Dirk Reinhardt, Klinik für Kinderheilkunde III am UK Essen, über klinische Studien in pädiatrischer Hämatologie und Onkologie berichten.
Internationale Konferenz Radiation Biology and Cancer
An der Tagung „Radiation Biology and Cancer: From Molecular Responses to the Clinic” initiiert durch das Graduiertenkolleg 1739 und mitgetragen durch die EACR (Europäische Krebsgesellschafft) nahmen mehr als 100 internationale Teilnehmer, vor allem Nachwuchswissenschaftler, Anfang Februar in der Philharmonie Essen teil.
Die interdisziplinäre Konferenz für Naturwissenschaftler und Mediziner aus dem Bereich der radiologischen und onkologischen Forschung befasste sich schwerpunktmäßig mit Strahlenbiologie, experimenteller Radioonkologie und Tumorbiologie. In Vorträgen und Postersessions wurden die aktuellsten Entwicklungen in der Krebsentwicklung, Tumorbiologie und -therapie sowie translationale Forschungsansätze und alternative Behandlungsansätze mit Partikeltherapie vorgestellt und lebhaft diskutiert.
Internationale Studie Übergewicht ist genetisch mitbestimmt
(Essen, 12. Februar 2015) Weltweit nimmt Übergewicht in einem Umfang zu, dass schon von einer regelrechten Epidemie gesprochen werden kann. Die gesundheitlichen Auswirkungen sind beträchtlich: Diabetes, Herzkreislauferkrankungen, aber auch Krebs können in der Folge von Übergewicht und Fettleibigkeit entstehen.
Die Gründe, warum Menschen unterschiedlich viel Gewicht zunehmen und Körperfett in verschiedenen Teilen ihres Körpers speichern, sind vielfältig. Ernährung und Bewegung sind wichtig. Welche Rolle aber genetische Faktoren hierbei spielen, wird in zwei Artikeln der neuen Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift Nature diskutiert. Dabei greifen die Autoren auch auf eine Studie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) zurück.
Wie fühlt sich Übergewicht an? Studierende lernen Umgang mit adipösen Patienten
(Essen, 5. Februar 2015) Immer mehr Deutsche sind viel zu dick. Etwa 16 Prozent der erwachsenen Bevölkerung gelten sogar als stark übergewichtig (adipös). Weltweit hat sich die Zahl der Menschen mit Adipositas seit 1980 etwa verdoppelt.
Damit Ärzte von morgen den richtigen Umgang mit stark übergewichtigen Patienten lernen, integriert die Medizinische Fakultät ab dem kommenden Sommersemester spezielle Simulatoren in ihren Unterricht. Mithilfe von Adipositas-Anzügen erfahren die Studierenden am eigenen Leibe, welche körperlichen Herausforderungen ein Leben in XXL mit sich bringt.
Mehr lesen500.000 Euro für die UDE/UK Essen-Nachwuchsforschung Ausbildungsnetzwerk in der Krebstherapie
Um den Forschungsnachwuchs in der Strahlentherapie besser ausbilden zu können, startet ab dem 1. April ein europäisches Ausbildungsnetzwerk an der Schnittstelle zwischen Strahlenbiologie, Radioonkologie und Krebsforschung. Die EU fördert das Marie Sklodowska Curie Projekt "RADIATE" über das "Horizon 2020"-Programm mit mehr als drei Millionen Euro in den kommenden vier Jahren. Zusätzliche Mittel werden vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation der Schweiz zur Verfügung gestellt. Eine halbe Million Euro erhält die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Verena Jendrossek aus dem Institut für Zellbiologie (Tumorforschung) der Medizinischen Fakultät der UDE am UK Essen.
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