01.08.2022

COVID-19: Genvariante verringert Sterberisiko um ein Drittel

Forschungsteams der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben vom 11. März 2020 bis zum 30. Juni 2021 den Krankheitsverlauf von insgesamt 1570 SARS-CoV-2-positiv getesteten Patient:innen verfolgt. Das Studienteam unter Leitung von Dr. Birte Möhlendick vom Institut für Pharmakogenetik am Universitätsklinikum Essen hat die Ergebnisse der größten deutschen Studie zu COVID-19 nun in der renommierten Fachzeitschrift „Frontiers in Genetics“ publiziert. Die Studie zeigt: Wer eine bestimmte Genvariante trägt, hat ein um etwa 35% geringeres Risiko, an einem schweren Verlauf von COVID-19 zu versterben.

„Diese Studienergebnisse sind nach wie vor sehr relevant“, so der Direktor des Instituts für Pharmakogenetik, Prof. Dr. Winfried Siffert. „Schließlich ist die Pandemie noch nicht beendet und wir sehen wieder leicht steigende Hospitalisierungszahlen.“
Von allen Studienteilnehmenden hatten 205 (13 %) einen milden Verlauf, konnten also ambulant weiterbehandelt werden, während 760 (48 %) stationär aufgenommen werden mussten. 292 Personen (19%) mussten intensivmedizinisch behandelt werden, und 313 Menschen verstarben (20 %). „Wie bereits bekannt, konnten wir auch beobachten, dass ein jüngeres Lebensalter und das Fehlen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes das Risiko um die Hälfte reduziert, nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 zu sterben“, fasst Studienleiterin Dr. Möhlendick zusammen. „Aber besonders erstaunlich und bisher eine völlig neue Erkenntnis ist, dass die Genvariante „GNB3 TT“ das Risiko, zu sterben, um 35 % reduziert.“ Diese Variante trägt etwa 10 % der europäischen Bevölkerung.
In Zusammenarbeit mit der Klinik für Infektiologie und dem Institut für Transfusionsmedizin konnte auch gezeigt werden, dass die Immunzellen von Personen mit einem milden Verlauf im Laborversuch stärker auf das Coronavirus reagierten als die Zellen von Menschen mit schweren Krankheitsverläufen. „Wir konnten auch zeigen“, so Frau Dr. Möhlendick weiter, „dass die Zellen von Menschen mit dem GNB3 TT-Genotyp am stärksten auf das Coronavirus reagierten was möglicherweise erklärt, warum bei diesen Genträgern das Todesrisiko so stark reduziert ist.“
Derzeit laufen Untersuchungen dazu, welche weiteren Genvarianten Einfluss auf die COVID-19 Erkrankung haben.

Link zur Originalveröffentlichung: 
The GNB3 c.825C>T (rs5443) polymorphism and protection against fatal outcome of corona virus disease 2019 (COVID-19)

Weitere Pressemitteilungen zum Thema:
rheinische post: Bestimmte Genvariante verringert Risiko einer schweren Covid-Erkrankung
süddeutsche zeitung: Genvariante verringert Sterberisiko um 35 Prozent
br.de: Genvariante verringert Risiko schwerer Covid-Erkrankung
zeit online:  Genvariante verringert Sterberisiko um 35 Prozent
waz: Corona:Genvariante verringert Sterberisiko um ein Drittel
mdr: Forscher findenvGen, das vor schweren Corona Verläufen schützt
ärzteblatt: COVID-19: Genvariante verringert Sterberisiko um ein Drittel
frankfurter rundschau: Menschen mit bestimmter Genvariante sterben seltener
bild.de: Menschen miz diesem Gen sterben seltener an Corona
rtl.de: Genvariante verringert Corona-Sterberisiko um 35 Prozent
oe24.at: Deshalb sind manche Menschen weniger gefährdet
stern.de: Genvariante verringert Corona-Sterberisiko um 35 Prozent
ntv: Genvariante senkt Corona-Sterberisiko deutlich
knack.be: Duitse studie:genvariant vermindert risico op overlijden aan COVID-19 meet en derde
lesoir.be: Coronavirus: selon une étude allemande une variante génétique réduit d`untiers le risque d`en mourir
gosalute.it: COVID: Studio, gene ridue rischio morte del 35 %, ce l`ha 1 europeo su 10
spiegel.de: Bestimmte Genvariante verringert Corona-Sterberisiko
waz.de: Forscherin: Warum eine Genvariante Conrona-Patienten schützt

21.07.2022

WDR Lokalzeit Ruhr besucht das Institut für Pharmakogenetik

Wdr Lokalzeit

Seit über einem Jahr arbeiten Forschende des Instituts für Pharmakogenetik und des Instituts für Virologie an der größten deutschen Impfstudie zu COVID-19. Für die Veröffentlichung der ersten Studienergebnisse interessierte sich auch der WDR und kam in das Medizinische Forschungszentrum, um Dr. Birte Möhlendick und Direktor Prof. Dr. Winfried Siffert, Institut für Pharmakogenetik, und Prof. Dr. Ulf Dittmer, Institut für Virologie zu interviewen. Am Donnerstag, den 21. Juli 2022, zeigte die WDR Lokalzeit Ruhr den Beitrag. Zum TV-Beitrag

11.07.2022

Größte deutsche Impfstudie - Mögliche Ursache für Durchbruchinfektionen

Die Impfung gegen das SARS-CoV-2-Virus schützt vor COVID-19. Wie gut, hängt aber von der Stärke der Antikörperantwort ab, die der Körper gegen das Virus entwickelt – und das ist von Mensch zu Mensch verschieden. Das zeigt die größte deutsche Impfstudie zu COVID-19, die ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät seit über einem Jahr am Universitätsklinikum Essen durchführt.

Unter der Leitung des Instituts für Pharmakogenetik (Direktor: Prof. Dr. Winfried Siffert) und des Instituts für Virologie (Direktor: Prof. Dr. Ulf Dittmer) wurden ab dem Frühjahr 2021 mehr als 2.500 Beschäftigte der Universitätsmedizin Essen in diese Studie aufgenommen und kontinuierlich untersucht. Es wurden regelmäßig nach der Erst-, Zweit-, und Drittimpfung Blutproben entnommen und die Menge der Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Virus bestimmt, der sogenannte Antikörpertiter. Zusätzlich beantworteten die Teilnehmenden Fragen zu ihrem Gesundheitszustand und ob Corona-Infektionen trotz Impfung auftraten.

Seine ersten Studienergebnisse hat das Forschungsteam jetzt in der renommierten Fachzeitschrift Frontiers in Immunology publiziert, in die die Daten von 1391 Teilnehmenden eingeflossen sind. Im Zeitraum von Ende November 2021 bis Anfang März 2022 infizierten sich trotz Boosterimpfung 102 Personen (7%) mit der SARS-CoV-2 Omikron-Variante. Die meisten Infektionen erfolgten im privaten Umfeld und nicht am Arbeitsplatz im Krankenhaus. „Das Gute an der Nachricht ist“, so Prof. Siffert, „dass bei allen Infizierten die Erkrankung nur kurz dauerte und milde verlief, ähnlich wie bei einer Erkältung. Niemand musste im Krankenhaus behandelt werden. Wir sehen also bestätigt, dass man nach Booster-Impfung trotz Infektion vor einem schweren Verlauf geschützt ist.“

Das Forschungsteam ging auch der Frage nach, wer von einer Durchbruchinfektion betroffen war. „Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen oder ähnliches haben hier keine Rolle gespielt“, so Prof. Dittmer. „Allerdings hatten Infizierte im Vergleich zu Nicht-Infizierten niedrigere Antikörpertiter, haben also schlechter auf die Impfung angesprochen – warum ist Gegenstand weiterer Untersuchungen.“

Auch die sogenannte Neutralisierungsfähigkeit der Antikörper wurde im Rahmen der Studie untersucht. Sie misst, wie gut die Antikörper das Virus binden und es an der Infektion von Zellen hindert. Hier fiel ein weiterer Unterschied auf: Das Blutserum von Infizierten konnte die Virusvariante Omikron deutlich schlechter neutralisieren, als dies bei Nicht-Infizierten der Fall war. Die Ursache liegt neben der geringeren Antikörperzahl vermutlich in der Beschaffenheit der Antikörper. Auch diesen Punkt will das Essener Team zukünftig näher untersuchen. 

Link zur Originalpublikation:
Individuals With Weaker Antibody Responses After Booster Immunization Are Prone to Omicron Breakthrough Infections: doi: 10.3389/fimmu.2022.907343

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Winfried Siffert, Institut für Pharmakogenetik/UK Essen, Tel. 0201-7233470; winfried.siffert@uk-essen.de
Prof. Dr. Ulf Dittmer, Institut für Virologie/UK Essen, Tel. 0201-7233693; ulf.dittmer@uk-essen.de

Weitere Pressemitteilungen zum Thema:
Ärzteblatt: SARS-CoV-2: Bluttest könnte drohende Durchbruchinfektionen erkennen
RP-online: Forscher finden mögliche Ursachen für Impfdurchbruche
mdr online: Impfdurchbruch: Zusammenhang mit niedrigeren Antikörperwerten nach Impfung?
frankfurt live: Größte deutsche Impfstudie
deutsches gesundheitsportal: Größte deutsche Impfstudie: Mögliche Ursache für Durchbruchinfektionen
vdi nachrichten: Größte deutsche Impfstudie: Geimpfte sind besser vor Covid-19 geschützt als andere
forschung und wissen: Niedrige Antikörpertiter; Ursache für Covid-19-Impfdurchbrüche gefunden
biermann-medizin/kompakt allgemeinmedizin: Größte deutsche Impfstudie: Mögliche Ursache für Durchbruchinfektionen
gesundheitsnews.at: Ursache für Durchbruchinfektionen: mehr Fragen als Antworten?
ruhrnachrichten: Corona: Forscher der Uni Duisburg-Essen finden mögliche Ursache für Impfdurchbrüche
essen.gesund.vernetzt: Größte deutsche Impfstudie zu COVID-19: Mögliche Ursache für Durchbruchinfektionen
wdr: Uni Duisburg-Essen: Guter Schutz durch Covid-Impfung
mimikama: Größte deutsche Impfstudie zu COVID-19: Mögliche Ursache für Durchbruchinfektionen
gesundheitsstadt berlin: Corona: Neue Erklärung für Impfdurchbrüche
nrz/waz: Studie: So oft schützte die Corona-Impfung nicht vor Infektion
medscape: Wie gut ist Impfschutz nach Booster? Neue Daten zu Antikörper-Titern
nrz/waz: Studie der Uni Duisburg Essen: So gut schützt Corona-Impfung
focus online: Was hat die Impfung gebrscht? Forscher wissen jetzt, wann Antikörperspiegel zu niedrig sind
hürriyet: Korona aşısı virüse karşı iyi koruyor!
kreiszeitung.de: Corona-Studie: Ab wann Risiko für Durchbruchinfektion trotz Impfung steigt
pharmazeutische zeitung: Welche Werte schützen vor einer Durchbruchinfektion? 
mta-portal.de: COVID-19-Impfstudie: Mögliche Ursache für Durchbruchinfektionen gefunden
swiss.dayfr.com: pourquoi les anticorps corona valent la peine d’être essayés
toscana calcio: Svolta del vaccino e quarta vaccinazione: perché vale la pena testare gli anticorpi corona
clippers.com.pl: Przełom w szczepionce i czwarte szczepienie: Dlaczego warto testować przeciwciała koronowe
waz: Corona-Studie: 30 Prozent der Geimpften infizieren sich...

14.04.2022

NRW fördert COVID-19 Impfstudie

278402419 2083819775125172 1056527457717744713 N
 

Im Rahmen der Virus Allianz NRW („VIRAL“) fördert das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) eine COVID-19-Impfstudie der Universitätsmedizin Essen (UME). NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen überreichte den Förderbescheid über 348.000 Euro am Donnerstag in Düsseldorf an Prof. Dr. Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie. Wissenschaftsministerin Pfeiffer-Poensgen: „Die Forschungsallianz VIRAL vernetzt erfolgreich unterschiedliche Expertisen der Infektionsmedizin in Nordrhein-Westfalen, um die Forschung und Bekämpfung von Infektions­krankheiten wie COVID-19 weiter voranzutreiben.“ Prof. Dr. Winfried Siffert, Direktor des Instituts für Pharmakogenetik, hat die Impfstudie ins Leben gerufen und leitet sie zusammen mit Dr. Birte Möhlendick. Die Essener Forschenden wollen beispielsweise analysieren, wie hoch die Antikörpertiter gegen SARS-CoV-2 vor und nach Erst-, Zweit- oder Booster-Impfungen sind und welcher Antikörpertiter gegen Infektio­nen mit SARS-CoV-2 oder eine Infektion mit dem Virus trotz Impfung, der „Durchbruchsinfektion“, schützt.

 

Universitätsklinikum Essen prüft mit Gentests Verträglichkeit von Chemotherapien

14.07.2020

Gentest vor Chemotherapie erhöht Patientensicherheit in der Universitätsmedizin Essen

Mit einem besonderen Gentest am Institut für Pharmakogenetik des Universitätsklinikums Essen wird jetzt festgestellt, ob bei Patientinnen und Patienten der Universitätsmedizin Essen eine genetisch bedingte Unverträglichkeit von bestimmten Medikamenten der Chemotherapie vorliegt. Damit wird vermieden, dass es bei diesen Krebserkrankten in der Therapie zu Nebenwirkungen kommt, zu denen auch der komplette Ausfall des Immunsystems gehören kann.

„Mit der Implementierung dieses Gentests kommen wir unserem Ziel einer personalisierten Medizin im Smart Hospital einen weiteren Schritt näher. Wir können mit dem Gentest, für den lediglich eine einmalige Blutentnahme notwendig ist, zwar nicht alle Risiken ausschließen, aber wir können diejenigen Patienten identifizieren, die besonders gefährdet sind“, erklärt Prof. Dr. Winfried Siffert, Direktor des Instituts für Pharmakogenetik der Universitätsmedizin Essen.

Capecitabin und 5-Fluorouracil (5-FU) gehören zu den am häufigsten eingesetzten Medikamenten in der Chemotherapie. Sie werden vor allem bei Patienten mit Darmkrebs und mit metastasierten Mammakarzinom eingesetzt. Damit diese Medikamente nicht toxisch werden, müssen sie durch körpereigene Enzyme abgebaut werden. Manche Menschen tragen Genvarianten in sich, die dazu führen, dass genau dieser Medikamentenabbau nicht effizient erfolgt. Bei ihnen löst die Therapie deshalb teilweise massive Nebenwirkungen aus. Durch die besondere genetische Diagnostik vor Therapiebeginn kann der Verlauf für die Patienten risikofreier gestaltet werden. Bei entsprechender Veranlagung wird die Dosis der Chemotherapie angepasst oder ein anderes Medikament ausgewählt.

Das Verfahren wird seit kurzem routinemäßig in der Strahlenklinik, in der Inneren Klinik (Tumorforschung) und in der Klinik für Frauenheilkunde des Universitätsklinikums Essen und im St. Josef Krankenhaus Werden der Universitätsmedizin Essen durchgeführt. Die Untersuchungen können auch von externen Praxen und Kliniken beauftragt werden.

Das Bundesamt für Arzneimittelsicherheit (BfArm) hat zudem vor kurzem veranlasst, dass alle Patienten vor Behandlungsbeginn auf einen möglichen Enzymmangel untersucht werden sollen.

Liegt die Zukunft in der Gendiagnostik?

​05.06.2020

Podcast
 

Gast in der neuen Ausgabe des Podcast „Diagnose: Zukunft.“ von Prof. Dr. med. Jochen Werner ist Prof. Dr. med. Winfried Siffert, Direktor des Instituts für Pharmakogenetik der Universitätsmedizin Essen. Ein spannendes Gespräch über Gen-Tests, den Gen-Ausweis und die Zukunfts-Chancen der Gendiagnostik. Mehr hier: Zum Podcast

Einfluss von Genen auf den Krankheitsverlauf von COVID-19

08.05.2020

Artikel in "Corona Aktuell" - Ausgabe 1

Obwohl Studien bislang gezeigt haben, dass bestimmte Faktoren (männliches Geschlecht, fortgeschrittenes Alter, Vorliegen von Vorerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder koronaren Herzerkrankungen) das Risiko für eine schwere COVID-19-Erkrankung erhöhen, weisen nicht alle Patienten, die dieser Gruppe angehören, auch tatsächlich schwere Verläufe auf. In einem Projekt des Instituts für Pharmakogenetik soll nun erforscht werden, ob dies womöglich genetische Ursachen hat. Insbesondere Varianten bestimmter Gene stehen im Verdacht, den Krankheitsverlauf von COVID-19 zu beeinflussen. In Zusammenarbeit mit der Klinik für Nephrologie sollen daher sowohl Corona-positive als auch Corona-negative Patienten mit milden und schweren Symptomen einer Lungenerkrankung rekrutiert und deren Genotyp auf Auffälligkeiten untersucht werden.  

Link zum Magazin

Einfluss genetischer Varianten auf COVID19-Infektionen

22.04.2020

Selbstverständlich wird in Bezug auf #SARS_CoV_2 bzw. das neue #Coronavirus auch bei uns in Essen unter Hochdruck geforscht. Heute stellen wir Ihnen eine weitere Studie vor:

Dr. rer. nat. Birte Möhlendick vom Institut für Pharmakogenetik der Medizinischen Fakultät stellt ihre aktuelle Studie zum Verlauf von SARS-CoV-2 vor. Hierdurch wollen sie und ihr Team dazu beitragen, besser vorhersagen zu können, wer potentieller Hochrisikopatient sein könnte, um schweren Verläufen einer Erkrankung möglichst frühzeitig entgegenzuwirken.
Gefördert wird die Studie durch die Stiftung Universitätsmedizin Essen.

Förderung Corona-Forschung über die Stiftung Universitätsmedizin

21.04.2020

Auszug aus der Pressemitteilung der Stiftung Universitätsmedizin

Einfluss von Genen auf den Coronavirus-Verlauf

Am Institut für Pharmakogenetik erforscht Dr. rer. nat. Birte Möhlendick, ob Varianten bestimmter Gene womöglich einen schweren Verlauf des Coronavirus bei Betroffenen begünstigen oder diesem entgegenwirken können.

Hier können Sie Corona-Forschungsprojekte mit Ihrer Spende unterstützen. SPENDEN

 

Polymorphismus wichtig für Therapie mit Farnesyltransferase-Inhibitoren

18.12.2015 
Ein funktioneller Polymorphismus im FNTB-Promotor identifiziert Patientinnen mit Ovarialkarzinom, denen eine Therapie mit dem Farnesyltransferase-Inhibitor Lonafarnib schadet.

Die Genotypisierung von 57 Patientinnen aus der Phase II Studie „AGO-OVAR-15“ konnte zeigen, dass die Progressionsfreie Überlebenszeit unter Behandlung mit dem Farnesyltransferase-Inhibitor (FTI) Lonafarnib zusätzlich zur Standard-Chemotherapie signifikant mit einem Polymorphismus in der Promotorregion der ß-Untereinheit der Farnesyltransferase (FNTB rs11623866) assoziiert ist. Bei Vorliegen des GG-Genotyps wurde unter zusätzlicher Lonafarnib-Behandlung eine Mediane Progressionsfreie Überlebenszeit von 10 Monaten beobachtet, während bei alleiniger Standard-Chemotherapie die Überlebenszeit 40 Monate betrug. Ziel ist es nun den möglichen Effekt dieses Polymorphismus auch in anderen Studienkollektiven zu untersuchen, in denen Patienten einen Response auf FTI zeigten, um so den Polymorphismus als möglichen Biomarker für eine Personalisierung, also Vorauswahl der geeigneten Patienten für eine FTI-Therapie zu evaluieren.

Zum Artikel: Bachmann HS et al., Br J Clin Pharmacol. Nov 2015

Posterpreis für Henning Verhasselt

08.12.2015
Einen schönen Erfolg erzielte Henning Verhasselt, Doktorand aus der Arbeitsgruppe von PD Dr. Bachmann, im Rahmen  des 14. Forschungstages der Medizinischen Fakultät am 20.11.2015 mit seiner Arbeit "Promoter characterization of the ß-subunit of the human farnesyltransferase".

Er erhielt einen der Posterpreise.
Die Jury wählte von den rund 160 Posterpräsentationen 14 Poster aus, die mit einem Preisgeld von je 250 Euro prämiert wurden.

"Genetische Disposition verdoppelt Herzinfarktrisiko bei Männern"

08.01.2015
Wissenschaftlern der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen ist der Nachweis gelungen, dass eine bestimmte genetische Disposition das Risiko eines Herzinfarktes bei Männern mindestens verdoppelt.

Mehr Informationen finden Sie auf der Internetseite des UK-Essen oder auf dieser Seiter unter "Publikationen" 

Neuigkeiten

Seit Oktober 2023 bieten wir Ihnen die routingemäßige Genotypisierung von NAT2 an. Die N-Acetyltransferase ist u.a. an der Verstoffwechslung der Arzneitmittel Metamizol, Isoniazid und Hydralazin beteiligt. Die Genotypisierung von NAT2 kann Aufschluss über die Metabolisierungseigenschaften des Patienten geben und somit helfen Ursachen für das Auftreten von unerwünschten Arzneimittelwirkungen, wie z.B. von Agranulozytosen nach Metamizoleinnahme, zu finden.

Information für Einsender zur genetischen Diagnostik

Vor der Anwendung von Camzyos® (Mavacamten) muss eine Genotypisierung von CYP2C19 erfolgen. Bei langsamen Metabolisierern darf Camzyos nur dosisreduziert angewendet werden (Fachinformation Camzyos). Diese Analytik können Sie in unserem Labor durchführen lassen.

Vor der Anwendung von Mayzent® (Siponimod) muss eine Genotypisierung von CYP2C9 erfolgen. Bei langsamen Metabolisierern darf Siponimod nicht angewendet werden (Fachinfomation Siponimod). Diese Analytik können Sie in unserem Labor durchführen lassen.

Die genetische Analyse auf Dihydropyrimidin-Dehydrogenase-Defizienz zur Fluoropyrimidintoxizität von Capecitabin und 5-Fluorouracil wird vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (bfarm, Juni 2020) empfohlen. Für diese Analytik ist unser Labor zertifiziert. 

Die genetische Analyse auf UGT1A1 zur Toxizität von Irinotecan wird vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (bfarm, Dezember 2021)  ausdrücklich empfohlen. Für diese Analytik ist unser Labor zertifiziert.

Bitte laden Sie sich hierzu den Anforderungsbogen herunter.

Kontakt zum Institut

Prof. Dr. med. Winfried Siffert
Institut für Pharmakogenetik
Medizinisches Forschungszentrum
Universitätsklinikum Essen
Hufelandstr. 55
45122 Essen

Fon: +49 201 - 723 3470
Fax: +49 201 - 723 5968

Diagnostik

Für Einsender aus den
Fachabteilungen des
Universitätsklinikums Essen
:
Bitte senden Sie uns die Probe (1 x 2,7 ml EDTA-Röhrchen) und den
ausgefüllten Anforderungsbogen in einem Briefumschlag oder einem Druckverschlussbeutel über den
internen Transportdienst zu.

Befundauskunft

Wichtige Information für alle
Fachabteilungen aus dem
Universitätsklinikum Essen
:
Unsere Befunde sind über das medico-System abrufbar.
Eine bebilderte "Wegbeschreibung" zu unseren Befunden können Sie hier herunterladen.

9001 Ger Tc P