Newsarchiv 2019
18.12.2019Metall-Isolator-Materialien verstehen - Die Wirkung des heißen Elektrons
Sehen kann man sie nicht wirklich, aber dennoch lässt sich der Energiefluss wie in einem Daumenkino verfolgen: Physiker der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben die Energieübertragung in einem Metall-Isolator-Material untersucht und ihre Ergebnisse im Fachmagazin „Physical Review B“ veröffentlicht. Langfristig könnten sie dazu beitragen, das Wärmeproblem in der Mikroelektronik durch gezieltes Materialdesign zu lösen.
Laptops und Server – sie wären zum Hitzetod verurteilt, gäbe es nicht energiefressende und voluminöse Technik, um die empfindlichen Schaltungen zu kühlen. Ungewollte, bisher aber nicht vermeidbare Abwärme ist ein teures Problem. Verfolgt man ihre Ursache bis auf die atomare Ebene zurück, so landet man beim Elektron, das sich seinen Weg durch verschiedene Materialien bahnt. Aber wie genau?
Das haben UDE-Physiker vom Sonderforschungsbereich „Nichtgleichgewichtsdynamik kondensierter Materie in der Zeitdomäne“ untersucht. Dazu haben sie ein Material, das im Wechsel aus dünnen Schichten Metall (Eisen) und Isolator (Magnesiumoxid) besteht, mit einem Anrege-Abfrage-Verfahren untersucht: Ein Laserpuls bringt Energie in das System ein, kurze Zeit später liest ein Röntgenstrahl in einer Momentaufnahme aus, wie sie sich in Form „heißer Elektronen“ im Material ausbreitet. „Wenn wir den zeitlichen Abstand beider Pulse gleichmäßig vergrößern, dann können wir den Prozess wie in einem Film verfolgen“, erklärt Experimentalphysikerin Dr. Andrea Eschenlohr.
Reaktion in einer billionstel Sekunde
Das Ergebnis: In weniger als einer Pikosekunde (0,000 000 000 001 s) regen die heißen Elektronen das Metallgitter an; fast gleichzeitig beginnt die Grenzfläche zwischen den Materialien zu schwingen. Eine weitere Pikosekunde später reagiert auch der Isolator. „Letzteres hat uns überrascht“, so Eschenlohr. „Wir hätten nicht erwartet, dass diese Grenzflächenschwingungen so wichtig sind.“ Theoretische Simulationen bestätigten die Ergebnisse im Detail.
Im nächsten Schritt wollen die Physiker nun komplexere Systeme untersuchen und die Ergebnisse möglichst verallgemeinern. „Auf lange Sicht ließe sich so vielleicht ein genau abgestimmter Materialmix für verschiedene Aufgaben maßschneidern und das Problem mit der Abwärme lösen.“
Die Veröffentlichung entstand als Kooperation der Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Uwe Bovensiepen, Prof. Dr. Rossitza Pentcheva und Prof. Dr. Heiko Wende.
Bild:
Elektronenbeugungsmuster der Probe (Farben nachträglich hinzugefügt).
Originalveröffentlichung:
N. Rothenbach, M. E. Gruner, K. Ollefs, C. Schmitz-Antoniak, S. Salamon, P. Zhou, R. Li, M. Mo, S. Park, X. Shen, S. Weathersby, J. Yang, X. J. Wang, R. Pentcheva, H. Wende, U. Bovensiepen, K. Sokolowski-Tinten, and A. Eschenlohr
Microscopic nonequilibrium energy transfer dynamics in a photoexcited metal/insulator heterostructure
Phys. Rev. B 100, 174301 (2019)
DOI: 10.1103/PhysRevB.100.174301
Weitere Informationen:
Dr. Andrea Eschenlohr, Tel. 0203 37 9-4531, andrea.eschenlohr@uni-due.de
Redaktion:
Birte Vierjahn, Tel. 0203 37 9-8176, birte.vierjahn@uni-due.de
17.12.2019Wat isn Dampfmaschin? Filmvorführung und Party am 20. Dezember
Der Fachschaftsrat Physik, lädt alle Interessierten zur alljährlichen Feuerzangenbowle am Freitag, den 20. Dezember 2019, 19 Uhr, LF 035 ein. Nach dem Film (3 € Eintritt) gibt es wie immer die Party im Astakeller, wo man in gemütlicher Runde die Feuerzangenbowle genießen kann. Bitte eine eigene Tasse mitbringen.
10.12.2019Vom Staubkorn zum Planeten
Planeten entstehen in der rotierenden Gas- und Staubwolke um einen jungen Stern. Dort stoßen Staubpartikel zusammen und wachsen so zu riesigen Gesteinsbrocken. Unklar war bislang, wie das funktionieren kann. Denn sind die Teilchen ein Millimeter oder größer, prallen sie voneinander ab. UDE-Physiker scheinen das Rätsel gelöst zu haben. Sie haben in Experimenten nachgewiesen, dass die kollidierenden Staubkörner sich elektrisch aufladen und deswegen aneinander haften. Über diese Erkenntnisse berichtet Nature Physics* in seiner aktuellen Ausgabe.
„Mehl bleibt an der Wand hängen, Sand nicht“, erklärt Astro-Physiker Prof. Gerhard Wurm alltagsnah, wie man sich die Kollisionsbarriere von Teilchen vorstellen muss. Diese „Bouncing Barrier“ in der Planetenentstehung treibt die Wissenschaft seit Jahrzehnten um. „Unbestritten ist, dass die Staubkörner, die in der protoplanetaren Scheibe zusammenstoßen, niemals direkt zu Aggregaten wachsen können, die größer als ein Millimeter sind. Dennoch kann hieraus in Millionen von Jahren ein Planet mit einem Ausmaß von 10.000 km werden. Wie geht das?“
Die Idee der UDE-Physiker: Elektrische Ladung könnte Haftung geben. Dadurch dass die Staubaggregate immer wieder kollidieren, laden sie sich verschiedentlich auf und ziehen sich dann gegenseitig an.
Fallturmexperimente mit Glaskugeln
„Ob das tatsächlich möglich ist, haben wir systematisch und in vielen Experimenten im Fallturm in Bremen untersucht. Die Partikelwolke haben wir durch millimetergroße Glaskugeln dargestellt und die Kugeln dann miteinander stoßen lassen“, sagt Wurm. „Es war, wie wir vermutet haben: Sie haben sich positiv und negativ aufgeladen und bei den kleinen Geschwindigkeiten auch so stark, dass sie um mehrere Zentimeter gewachsen sind.“
Allein auf die Experimente wollte sich das 8köpfige Team jedoch nicht verlassen. Also überprüfte die Arbeitsgruppe von Professor Dietrich Wolf (Theoretische Physik) das Ganze durch Simulationen. Nach fast zwei Jahren Forschung steht für die UDE-Physiker nun fest: Beweis erbracht – Elektrische Ladung überwindet die Kollisionsbarriere! „Wir sind sicher, eine Lücke in der Planetenentstehung geschlossen zu haben“, ist Professor Wurm überzeugt. „Noch sind aber viele Fragen offen, etwa wie groß die Aggregate am Ende werden können oder welche Rolle die Mineralzusammensetzung und die verschiedenen Temperaturen in den Gas- und Staubscheiben dabei spielen.”
* Electrical charging overcomes the bouncing barrier in planet formation', Nature Physics, veröffentlicht am 09.12.2019, DOI: 10.1038/s41567-019-0728-9
Im Bild:
Protoplanetare Scheibe um den Stern HL Tauri, aufgenommen vom ALMA-Observatorium/Chile. Foto: Eso/ALMA
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Gerhard Wurm, Experimentelle Astrophysik, Tel. 0203/37 9-1641, gerhard.wurm@uni-due.de
Redaktion:
Ulrike Bohnsack, Tel.0203/37 9-2429, ulrike.bohnsack@uni-due.de
03.12.2019120.000 Euro für EFRE-zdi-Projekt MINT-Blicke erweitern
Technische Geräte wie Mikroskope sind für MINT-Fächer unverzichtbar. Wie sie funktionieren, können Jugendliche bald virtuell mit Augmented Reality Apps im zdi-Schülerlabor an der Universität Duisburg-Essen (UDE) nachvollziehen. Im Rahmen der Landesinitiative zdi, stellt das NRW-Wirtschaftsministerium Fördermittel in Höhe von 60.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) für das Projekt AR-InGo – Augmented Reality für die Ingenieurwissenschaften zur Verfügung. Kofinanziert wird das Projekt aus Mitteln des Schülerlabors „Einsichten in die Nanowelt“ und des Lehrstuhls für Verteilte Systeme von Prof. Dr.-Ing. Torben Weis.
Mithilfe von Augmented Reality (AR) Apps wird die reale Welt durch digitale und virtuelle Elemente ergänzt. Das funktioniert über mobile Endgeräte, die über eine Kamera verfügen. Die wohl bekanntesten Beispiele: das Spiel Pokémon Go, bei dem virtuelle Monster mit einer Handy- oder Tablett-Kamera gefangen werden. Ein weiteres Beispiel sind Fußballübertragungen, bei denen der korrekte Freistoß-Abstand im Bildschirm mit den realen Fernsehbildern überlagert wird. Aber es gibt auch schon ernstzunehmende Einsätze von AR wie z.B. in der industriellen Fertigung und der Logistik, wo Beschäftigte notwendige Informationen inzwischen über Datenbrillen oder Displays von Mobilgeräten erhalten.
Man kann sich AR jedoch auch in der Ausbildung vorstellen. „Schülerinnen und Schüler behalten eigene Beobachtungen viel besser als nur vorgetragene Erklärungen“, sagt Dr. Kirsten Dunkhorst, Leiterin des zdi-Schülerlabors an der UDE, die das Projekt zusammen mit Professor Weis eingeworben hat.
Mit dem zdi-Schülerlabor bringt die Fakultät für Ingenieurwissenschaften gemeinsam mit der Fakultät für Physik Schülerinnen und Schülern Forschung näher und das auf möglichst anschauliche Weise. Mit den Apps, die zusammen mit Professor Weis und seinem Team bis 2022 entwickelt werden sollen, können die Schülerinnen und Schüler künftig virtuell nachvollziehen, wie etwa Mikroskope Oberflächen abbilden, oder welche chemischen Reaktionen in einer Farbstoffsolarzelle ablaufen.
Ziel des Projektes ist es, ein modernes digitales Schulungskonzepts unter Einbindung von kleinen und mittleren Unternehmen zu entwickeln und den 8- bis 13-Klässlern die das Schülerlabor besuchen zu zeigen, wie ihre berufliche Zukunft aussehen könnte. „Gerade in MINT-Ausbildungen oder -Studium werden AR-Anwendungen immer häufiger als Lernmittel genutzt“, sagt Kirsten Dunkhorst. „Wenn die Jugendlichen bereits zur Schulzeit durch das Schülerlabor erfahren, wie AR in der Physik oder den Ingenieurwissenschaften eingesetzt wird, möchten sie das vielleicht künftig auch und entscheiden sich, eins der Fächer zu studieren.
03.12.2019Energy Science Kolloquium "Energiesysteme im Vergleich"
Am 17. Oktober 2019 startete das Kolloquium "Energiesysteme im Vergleich". In dieser Reihe halten Experten aus Forschung und Wirtschaft spannende Vorträge rund ums Thema Energie. Am 4. Dezember gibt es beispielsweise eine Exkursion: "Werksführung Gas & Power Siemens". Interessierte sind herzlich willkommen!
25.11.2019Neuer Sonderforschungsbereich eingerichtet - Neue Magnete für künftige Energietechnologien
Ob superstarke Permanentmagnete für Windräder und Elektromotoren oder Werkstoffe für die magnetische Kühlung – für eine erfolgreiche Energiewende und zugunsten einer emissionsarmen Zukunft müssen neue Funktionsmaterialien her. An der TU Darmstadt und der UDE startet daher zum 1. Januar der neue Sonderforschungsbereich „HoMMage“, der zunächst für vier Jahre mit rund 12 Mio. Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird.
Die Temperatur eines Werkstoffes gezielt über ein Magnetfeld verändern können: Das ist – vereinfacht ausgedrückt – das Prinzip hinter magnetokalorischen Materialien. Auf diese Weise ließen sich leise, mit sehr geringem Energieeinsatz und ohne klimaschädliche Gase Kühlschränke und Klimaanlagen betreiben. Die Anforderungen an Mobilität und nachhaltige Stromerzeugung sind dagegen etwas andere und beruhen auf Permanentmagneten: Windräder sollen einen möglichst hohen Ertrag liefern, Elektroautos mit energie- und rohstoffsparend unterwegs sein – und vor allem weit: Ein um 2% effizienterer Permanentmagnet führt zu 20 km mehr Reichweite. Effiziente Elektromobilität und Robotik verlangt starke Magnete.
Anforderung: bezahlbar, umweltverträglich, effizient
Allen Technologien ist gemein, dass sie auf effiziente Magnetmaterialien als Schlüsselkomponenten angewiesen sind. Häufig enthalten diese aber versorgungskritische Rohstoffe, die selten, umweltschädlich und teuer sind. Wissenschaftler des neuen Sonderforschungsbereichs TRR 270 „HoMMage“ – dies steht für „Hysterese-Design magnetischer Materialien für effiziente Energieumwandlung“ sind daher unter Leitung von O. Gutfleisch von der TU Darmstadt auf der Suche nach Materialien mit den geeigneten Eigenschaften, die gleichzeitig ressourcenschonender und effizienter sind.
Gemeinsam entwickeln Forscher an beiden Universitäten zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Eisenforschung Düsseldorf (MPIE) und dem Ernst Ruska-Centrum für Mikroskopie und Spektroskopie mit Elektronen am Forschungszentrum Jülich (FZJ) neue Verfahren zur Produktion innovativer Magnetwerkstoffe. Materialwissenschaftler, Physiker, Chemiker und Verfahrensingenieure arbeiten gemeinsam an Magnetmaterialien, und zwar sowohl indem sie nur einzelne Atome verändern als auch indem sie ganze Werkstücke verformen und umgestalten. Die Verknüpfung in einem gemeinsamen Sonderforschungsbereich ermöglicht Ihnen einen stetigen Abgleich der Ergebnisse aus den Experimenten mit den Erkenntnissen aus der begleitenden Theorie. Künstliche Intelligenz, die ebenfalls in HoMMage zum Zuge kommt, hilft dabei, die Suche nach den vielversprechendsten Materialkombinationen und die Entdeckung neuer Materialien zu beschleunigen.
Noch das kleinste Detail begreifen
„Wir wollen im Einzelnen verstehen, was im Werkstoff passiert und sozusagen die DNA des Magneten identifizieren“, erklärt SFB/TRR 270-Sprecher Oliver Gutfleisch, Professor für Funktionale Materialien an der TU Darmstadt. „Wie genau die strukturellen, magnetischen und elektronischen Wechselwirkungen aussehen; und zwar von der atomaren Ebene bis hin zum Magneten aus dem Elektromotor eines Autos, der es auf 2 kg bringt.“ Mit diesem Wissen soll es künftig möglich sein, die optimalen Eigenschaften eines magnetischen Materials auf der lokalen wie auf der Gesamtebene durch additive Fertigung und hochgradig plastische Umformung einzustellen. „Dafür haben wir neue Ideen für entsprechende Prozesstechnologien in allen Größenordnungen entwickelt, so dass wir die wertvollen Elemente nur an die Stelle im Magneten platzieren können, wo sie wirklich benötigt werden.“, ergänzt der stellvertretende Sprecher Professor Michael Farle von der UDE.
Die Aktivitäten des SFB/TRR 270 HoMMage sind in den beiden Profilbereichen „Vom Material zur Produktinnovation“ und „Energiesysteme der Zukunft“ an der TU Darmstadt sowie im Forschungsschwerpunkt „Nanowissenschaften“ an der UDE angesiedelt.
Weitere Informationen:
Prof. Oliver Gutfleisch (Sprecher), Materialwissenschaft (TU Darmstadt), 06151 16-22140, oliver.gutfleisch@tu-darmstadt.de
Prof. Michael Farle (Stellv. Sprecher), Physik (Universität Duisburg-Essen), 0203 37 9-2075, michael.farle@uni-due.de
Redaktion:
Dr.-Ing. Sonja Laubach, TU Darmstadt, 06151 16-22153, laubach@fm.tu-darmstadt.de
Birte Vierjahn, UDE, 0203 37 9-8176, birte.vierjahn@uni-due.de
19.11.2019Fakultät für Physik trauert um Prof. Dr. Fritz Haake
Die Mitglieder der Fakultät für Physik trauern um Prof. Dr. Fritz Haake, der am 18. November 2019 im Alter von 78 Jahren verstorben ist.
Nachruf auf Fritz Haake
Am 18. November verstarb Fritz Haake, emeritierter Professor der theoretischen Physik an der Universität Duisburg-Essen. Fritz Haake, geboren 1941, studierte Physik in Stuttgart, Berlin und Paris und wurde 1965 bei Wolfgang Weidlich in Stuttgart promoviert. 1970/71 war er Postdoktorand bei dem späteren Nobelpreisträger Roy Glauber an der Harvard University, Cambridge (USA). 1973 wurde er auf den ersten Lehrstuhl für theoretische Physik an der im Aufbau befindlichen Universität Essen berufen. Bis zu seiner Emeritierung 2006 und als Seniorprofessor darüber hinaus blieb er ihr trotz anderer Angebote treu und begleitet engagiert die Vereinigung mit der Universität Duisburg.
Fritz Haake leistete bedeutende Beiträge zur Physik von Nichtgleichgewichtsphänomenen und besonders zum Gebiet Quantenchaos, auf dem er zu den Pionieren gehörte. Von 1994 bis 2006 war er Sprecher des Sonderforschungsbereichs "Unordnung und große Fluktuationen". Sein Rat war in zahlreichen Kommissionen und Gremien gefragt. Ein ganz besonderes Anliegen war ihm die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit polnischen Kollegen, aus der enge Freundschaften entstanden. 2003 wurde er mit dem Alexander von Humboldt-Forschungspreis der Gesellschaft für Wissenschaft Polen und dem Marian-Smoluchowski-Emil-Warburg-Physikpreis der Deutschen und Polnischen Physikalischen Gesellschaft ausgezeichnet.
Als Mensch und Wissenschaftler war Fritz Haake stets voller Energie und Tatendrang, zugewandt und herzlich, mit nie versiegendem Humor. Wir verlieren einen großartigen Forscher und einen wunderbaren Menschen, wir sind sehr traurig. Unser Beileid gilt seiner Familie.
Thomas Guhr
13.11.2019Dr. Christian Schneider und Markus Heckschen erhalten Sparkassenpreis
Für seine herausragende Dissertation wurde Dr. Christian Schneider aus unserer Fakultät (AG Schützhold) mit einem Preisgeld von 2.000 € ausgezeichnet. Der Titel seiner Arbeit lautet "Worldline instantons and the Sauter-Schwinger effect"- sie wurde mit summa cum laude bewertet.
Für seine besondere Studienleistung wurde Markus Heckschen (AG Sothmann) geehrt. Er erhielt ein Preisgeld von 1.000 €. Die Preise wurden in einer Feierstunde vom Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Duisburg, Dr. Joachim Bonn und vom Rektor der Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Ulrich Radtke übergeben.
07.11.2019Meyer zu Heringdorf ist neuer wissenschaftlicher Direktor des ICAN
Seit dem 1. Oktober ist Prof. Dr. Frank-J. Meyer zu Heringdorf aus unserer Fakultät wissenschaftlicher Direktor des Interdisciplinary Center for Analytics on the Nanoscale (ICAN). Er tritt damit die Nachfolge von Prof. Dr. Axel Lorke an, der das ICAN die letzten zwei Jahre geleitet hat.
Das DFG-Gerätezentrum ICAN vereint an der Universität Duisburg-Essen Geräte, Methoden und fachliche Kompetenz zur Analytik auf der Nanometerskala. Neben einem aberrationskorrigierten Transmissionselektronenmikroskop (TEM) stehen im Mikroskopiezentrum des ICAN auch ein Scanning Auger Mikroskop, ein modernes Rasterkraftmikroskop, ein ein TOF-SIMS, und eine Anlage für ortsaufgelöste Röntgenphotoemissions-spektroskopie zur Verfügung. Ein Team aus fünf Wissenschaftlern - Experten auf ihrem jeweiligen Gebiet – führt Messungen entweder im Servicebetrieb durch, oder leitet andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler so an, dass sie die Geräte selber erfolgreich nutzen können.
22.10.2019Infoveranstaltung für Studentinnen zum Karriereweg Promotion
Du fragst Dich, ob eine Promotion das Richtige für Dich ist und welche Karrierechancen Dir der Doktortitel bietet?
Dann komm zur Infoveranstaltung "Heute Studentin! Morgen Doktorandin?" am Dienstag, den 12. November 2019 im Casino (Reckhammerweg 3, Campus Essen)!
Von 16 bis 18 Uhr berichten (ehemalige) Doktorandinnen der Ingenieurwissenschaften, Physik und Wirtschaftswissenschaften über ihre Lebenswege und geben Dir wertvolle Tipps für den erfolgreichen Start in die Promotion. Zudem bietet die Veranstaltung eine Übersicht über die vielfältigen Unterstützungsangebote für Promovierende an der UDE.
Interessierte Studentinnen aller Fächergruppen sind herzlich eingeladen. Um Anmeldung bis zum 7.11.2019 wird gebeten.
Programm
- Begrüßung
- Erfahrungsberichte
- Inga Dominke, M.Sc. (Doktorandin Wirtschaftswissenschaften, Universität Duisburg-Essen)
- Prof. Dr. phil. nat. Alexandra Vivien Dorschu (Studiengangsleiterin Frauenstudiengang Maschinenbau, Ingenieurwissenschaften, Hochschule Ruhr West)
- Fragerunde
- Beratungsangebote für Promovierende an der UDE
- Stephanie Sera, Graduate Center Plus
18.10.2019Aus Arise wird Irocs
Experiment zur Planetenentstehung geht Ballonfahren
Astronaut Gerst hatte im Juli 2018 eigenhändig ein Experiment aus Duisburg in der ISS installiert - nun haben sich Studierende aus der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Gerhard Wurm, Fakultät für Physik, auf den Weg nach Kiruna, Schweden, gemacht, um die Untersuchungen fortzusetzen. Der für die Ballonfahrt modifizierte Versuch zur Planetenentstehung wird dort in den nächsten Tagen auf bis zu 28.000 m gebracht, um dort Messwerte aufzunehmen. IROCS – „Influence of Radiation on Charged Spheres“ bzw. „Einfluss von Strahlung auf geladenen Kugeln“ lautet der neue Projektname.
Die Mitglieder der Forschungsgruppe Wurm interessieren sich dafür, wie aus einzelnen Teilchen im Weltall irgendwann ein ganzer Planet entsteht. Die Messungen unter Schwerelosigkeit auf der ISS (International Space Station) und deren Wiederholung im Fallturm in Bremen haben gezeigt, dass sich die Teilchen – im Experiment sind es winzige Glaskugeln – elektrisch aufladen. Überraschenderweise unterschieden sich die Aufladungen um einen Faktor 10. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vermuten, dass die kosmische Strahlung für den Unterschied sorgt, denn in der ISS ist die Strahlung etwa hundertmal größer als auf Meereshöhe. Die Ballons des Wettbewerbs BEXUS (Balloon Experiments for University Students) bieten nun eine perfekte Plattform für den Bereich dazwischen. Unter der Leitung von Felix Jungmann haben sich die Studierenden Tanja Bila, Andre Mölleken, Lars Schmidt, Niclas Schneider, Andre Mölleken und Victoria Volkenborn erfolgreich beworben und lassen IROCS in ein paar Tagen fliegen – oder fahren, wie die Ballonexperten sagen.
In Kiruna in Lappland befindet sich die Europäische Raketen- und Ballonbasis Esrange – laut Wetterbericht erwartet die Studierenden dort momentan Schneefall bei fünf Grad Minus. Das Experiment ist schön warm eingepackt und befindet sich in einer Druckkammer, um die Bedingungen auf der ISS und im Fallturm möglichst genau zu reproduzieren. Schwerelosigkeit lässt sich dabei jedoch leider nicht herstellen. Neu mit dabei ist ein extrem empfindlicher Ladungsmessverstärker, der in der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Rolf Möller entwickelt und gebaut wurde. Drei bis fünf Stunden ist der Ballon voraussichtlich unterwegs. Er wird vor Erreichen der russischen Grenze heruntergeholt und von einer Hubschraubercrew geborgen. Dann beginnt die Zeit der Messwertauswertung.
Übrigens waren schon im Frühjahr 2015 Arbeitsgruppenmitglieder beim Raketenwettbewerb REXUS mit einem Experiment aus Duisburg dabei.
16.10.2019Physikerinnentagung 2019
Frauen in der Physik: Forschung, Karrierewege und Profilierung
14. bis 17. November 2019, Technische Universität Berlin
Sie ist eine Veranstaltung von Physikerinnen und Physikern der Berliner Universitäten und wird mit Unterstützung dieser Universitäten sowie verschiedener Berliner Forschungseinrichtungen organisiert.
Die Tagung versteht sich als Forum der Frauen in der Physik und bietet Physikerinnen/Physikern aller Fachgebiete und Karrierestufen die Möglichkeit neue faszinierende Forschungsgebiete und die Karrierewege der Vortragenden kennenzulernen. Dazu laden wir hochkarätige Wissenschaftlerinnen als Referentinnen ein, die Einblicke in ihre aktuellen Forschungsgebiete geben werden. In Workshops und Podiumsdiskussionen werden beruflicher Perspektiven vorgestellt und Erfahrungen ausgetauscht. Eine weitere wichtige Aufgabe der Tagung ist es, den Kontakt zwischen jungen Physikerinnen und der Wirtschaft zu fördern. Dazu werden Physikerinnen aus der Industrie eingeladen, um aktiv an der Tagung teilzunehmen und dort zu vermitteln, wie sich der Berufsalltag gestaltet.
Gerade jetzt ist es für jungen Nachwuchstalenten wichtig, sich über Karrierewege sowohl in der Wissenschaft als auch der Industrie in Deutschland zu informieren und Netzwerke aufzubauen. Ihr Wissen sowie ihre Kreativität können so bestmöglich eingesetzt und der Wissenschaftsstandort Deutschland vorangebracht werden. Der gleichberechtigte Zugang zur Wissenschaft und in die Industrie für alle Karrierestufen ist noch nicht erreicht. Trotz aller Bemühungen und Erfolge in den letzten Jahren ist der weibliche Anteil an Fachkräften in den MINT-Berufen immer noch zu gering. Um diesem entgegenzuwirken und Wege zu finden, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu befördern, ist die deutsche Physikerinnentagung seit 22 Jahren ein fester Bestandteil der deutschen Wissenschaftslandschaft und so soll sie auch dieses Jahr stattfinden!
Im Rahmen der Tagung wird es ein Programm speziell für Schülerinnen geben, bei dem aktuelle Forschungsfelder in der Physik vorgestellt werden und auch experimentiert wird. Wir wollen so das Interesse der Schülerinnen an dem Fach Physik frühzeitig wecken und sie für ein Studium der Physik oder anderer MINT-Fächer begeistern.
Die Tagung bietet:
- wissenschaftliche Vorträge zu Forschungsgebieten in der Physik
- den Vortrag der Hertha-Sponer-Preisträgerin 2019 - PD Dr. Adriana Pálffy-Buß, Max-Planck-Institut für Kernphysik
- Laborführungen
- Diskussionsplattform und Netzwerktreffen für Physikerinnen und Physiker aller Qualifikationsstufen
- kostenlose Kinderbetreuung
- ein Schülerinnenprogramm
- ein Rahmenprogramm mit Stadtführung, Besuch des Reichstages und anderer spannender Orte in Berlin.
Studentinnen, die teilnehmen möchten, können eine finanzielle Unterstützung beim Dekanat Physik beantragen. Wenden Sie sich hierzu bitte an Herr Klein.
Weitere Informationen und Registrierung: https://www.physik.fu-berlin.de/physikerinnentagung2019/index.html
15.10.2019Energy Science Day 2019
Dienstag, den 5. November 2019
Am Dienstag, den 5. November 2019 richtet die Fakultät für Physik zum sechsten Mal den Energy Science Day aus. Die Veranstaltung richtet sich an die Studierenden des Studiengangs - inklusive der neuen Erstsemesterstudierenden, an die Alumni, Tutoren, Dozenten, Professoren und Gäste.
Ablauf
Begrüßung der Erstsemester
Auslandsjahr: Kurze Berichte der gerade zurückgekehrten Studierenden
Neue Abschlussarbeiten: Aktuelle Themen aus der Energiewissenschaft Berufsleben: Ein Alumnus berichtet
Gespräche in Gruppen und mit den Mentoren
Imbiss im Foyer
Raum und Zeit
Hörsaal MC 122 (Lotharstraße 1), Dienstag, 5. November 2019, 17:00 - 20:00 Uhr
Musikalische Begleitung
Saxophon Ensemble der Luisenschule Mülheim
14.10.2019Den Tumor magnetisch zerstören
Es geht um die gezielte Vernichtung von Krebszellen mit magnetischen Nanopartikeln. Doch gleichzeitig ist „MaNaCa“ ein Mentorenprogramm für die Akademie der Wissenschaften in Armenien: Das Projekt auf zwei Ebenen, an dem Physiker vom Center for Nanointegration (CENIDE) der UDE maßgeblich beteiligt sind, wird von der Europäischen Union mit 800.000 € gefördert.
Twinning, zu Deutsch etwa „Zwillingsbildung“ ist der Fachbegriff für die Hilfe der EU zur Weiterentwicklung technologischer und wissenschaftlicher Expertise in nicht-europäischen Partnerländern: Eine bestimmte Fachrichtung oder Institution der entsprechenden Nation wird unterstützt, indem sie von mindestens zwei international führenden europäischen Forschungseinrichtungen angeleitet wird.
Das Projekt „MaNaCa – Magnetic Nanohybrids for Cancer Therapy” soll das wissenschaftliche Potenzial des Instituts für physikalische Forschung der Nationalen Akademie der Wissenschaften in Armenien verbessern. Erfahrene Projektpartner sind die UDE, die Aristoteles University of Thessaloniki in Griechenland und ein Beratungsunternehmen aus Luxemburg.
Therapien ohne OP
Auf wissenschaftlicher Seite wird sich MaNaCa drei Jahre lang auf die Anwendung magnetischer Partikel in der Krebstherapie konzentrieren. Zwei therapeutische Varianten stehen dabei im Fokus: Bei der Hyperthermie werden die Partikel gezielt in Tumorgewebe eingebracht. Anschließend versetzt man ihr inneres Magnetfeld durch ein äußeres Magnetfeld in schnelle Schwingungen. Dadurch überhitzen und töten sie die kranken Zellen in ihrer Umgebung; gesundes Gewebe bleibt unbeschädigt. Eine Alternative ist der magnetisch-mechanisch verursachte Zelltod. Hierbei sitzen die magnetischen Nanopartikel direkt an der Membran der Tumorzelle. Schon winzige mechanische Schwingungen im atomaren Maßstab reichen dann aus, um die betroffenen Krebszellen zu zerstören. Beide Techniken funktionieren ohne Operation.
„Die magnetbasierten Behandlungen sind im Labor heute schon echte Alternativen zur Bestrahlung und Chemotherapie“, erklärt Physiker Prof. Michael Farle, einer der beteiligten UDE-Wissenschaftler. „Dennoch wollen wir eine noch gezieltere Therapie ermöglichen, indem wir die Überhitzung auf die individuelle Tumorzelle oder sogar einen verwundbaren Punkt in ihrem Stoffwechsel begrenzen.“
Das Projekt ist gerade gestartet und endet im September 2022.
zur vollständigen Pressemeldung der Universität Duisburg-Essen
19.09.2019Orientierungsveranstaltung für Erstsemester
Einführung in das Studium der Physik und Energy Science
Dienstag, 08.10.2019, Raum MC 122:
10:00 Uhr: Einführung in das Studium durch den Studiendekan und den Fachschaftsrat
Donnerstag, 10.10.2019, Foyer vor den Hörsälen MC 122 und MD 164:
10:00 Uhr: Gemeinsames Frühstück (bitte Teller, Tasse sowie Besteck mitbringen)
12:00 Uhr: Campus-Rallye
14:00 Uhr: Besprechung der Rallye
15:00 Uhr: Professorencafé
17:00 Uhr: Kneipentour (Ende offen)
02.09.2019Nacht der Physik 2019
Kristalle wachsen lassen, selbst einen Laser nutzen oder lieber die Experimente in der Show bestaunen? Am Freitag, 27. September, ab 17 Uhr lädt die Nacht der Physik an der Universität Duisburg-Essen (UDE) zum Mitmachen und Staunen ein. Das hochaktuelle Thema in diesem Jahr: Energy Science – für unsere Zukunft.
Alle zwei Jahre öffnet die Fakultät für Physik an der Lotharstraße 1 ihre Tore. Nun lockt sie zum fünften Mal bis zu 500 Besucher an den Campus in Duisburg. Mit Vorträgen, Laborführungen und spannenden Experimenten geben die Wissenschaftler Einblicke in die Physik und ihren Forschungsalltag. Alle Neugierigen können große Stahlkolosse bestaunen, in denen kleinste Proben mit einem Laser beschossen werden. Selbst zum Physiker werden? Kein Problem: In den Schülerlaboren können Besucher unter anderem Kristalle zum Wachsen bringen.
In diesem Jahr hat sich die Fakultät für Physik erstmals für einen Themenschwerpunkt entschieden: Energy Science – für unsere Zukunft. So möchten die Veranstalter die unterschiedlichen Methoden der Energiegewinnung mit den Vor- und Nachteilen für die Umwelt vermitteln. Wer die harte Arbeit nicht scheut, kann zum Beispiel an einer Kurbelanlage selbst elektrischen Strom erzeugen. Das kann aber ganz schön in die Muskeln gehen – es sei denn, eine Physikerin verrät ein paar Tricks.
Absolventen des Studiengangs „Energy Science“ präsentieren ihre aktuellen Bachelor- und Masterarbeiten an Infoständen und in kurzen Vorträgen. So erhalten die Besucher nicht nur einen Einblick in die aktuelle Forschung, sondern können auf unterhaltsame Art etwas über ein Thema lernen, das uns alle zunehmend beschäftigt.
Begleitet werden die Vorträge und Laborführungen von einem Rahmenprogramm im Foyer des Hörsaalgebäudes MC. Infostände, Exponate und Gewinnspiele sorgen für ein abwechslungsreiches Programm. Ein Food Truck sorgt für das kulinarische Wohl.
12.08.2019Laufende stehende Welle erzeugt
Und sie bewegen sich doch: Ein internationales Wissenschaftlerteam rund um Physiker des Center for Nanointegration (CENIDE) der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat ein neuartiges Phänomen beobachtet: Sie haben stehende Wellen erzeugt – die doch laufen. Ihre Entdeckung haben die Forscher im Fachmagazin Physical Review B auch als Video veröffentlicht.
Eine Welle besteht aus Bäuchen und Knoten. Stellt man sich das an einem Seil vor, sind die Bäuche die Wölbungen nach unten oder oben (Berge und Täler). Knoten nennt man die Punkte des Seils, die genau zwischen Berg und Tal liegen. Bei einer stehenden Welle bleiben Knoten immer an derselben Stelle, ein Bauch schwingt lediglich von unten nach oben. Eine Bewegung nach links oder rechts gibt es nicht. Im Gegensatz dazu gibt es laufende Wellen: Versetzt man ein Seil kräftig an einem Ende in Schwingung, erzeugt man eine Welle, die es bis zum Ende durchläuft.
Benjamin Zingsem aus der Arbeitsgruppe von UDE-Professor Michael Farle hat nun erstmals das scheinbare Paradoxon beobachtet: Dazu hat er mit einem magnetischen Material gearbeitet, in dem Dzyaloshinskii-Moriya-Wechselwirkung auftritt: Alle Dipole – die winzigen Magnete, aus denen das Material besteht – sind wie Schraubenwindungen in einer bestimmten Richtung leicht zueinander verdreht. Die Physik nennt so etwas einen chiralen Magneten.
Wird das System nun resonant zum Schwingen angeregt, bildet sich eine stehende Welle mit laufenden Eigenschaften aus. Diese besitzt ebenfalls stationäre Knoten und Bäuche, aber gleichzeitig erzeugt eine kontinuierliche Phasenverschiebung den Eindruck einer laufenden Welle. „Ich musste es mir lange ansehen, bis ich in Worte fassen konnte, was das ist. Wirklich begriffen habe ich es erst, nachdem ich ein Video davon gesehen hatte“, so Zingsem. Denn stehende Wellen sind ein grundlegendes Phänomen der Physik, das man bisher verstanden glaubte.
Der Effekt offenbart in solchen Systemen bisher unbekannte Transporteigenschaften. So können über ihre magnetischen Schwingungen zum Beispiel Informationen gespeichert, übertragen und verarbeitet werden, ohne dass dabei – wie in herkömmlichen Systemen – Wärme anfällt.
Für das Projekt hat Zingsem unter anderem mit Kollegen der University of Colorado (USA) und der University of Glasgow (UK) zusammengearbeitet.
Bild: Ausschnitt aus einem Video, das die stehende Welle mit laufenden Eigenschaften zeigt. Weiß: Knoten und Bäuche der stehenden Welle, die immer wieder durchlaufen werden. Grün: Momentaufnahme der Welle.
Das Phänomen im Video: http://udue.de/standingWaveComparison
Originalveröffentlichung: B.W. Zingsem, M. Farle, R.L. Stamps, and R.E. Camley, Unusual nature of confined modes in a chiral system: Directional transport in standing waves Phys. Rev. B,99:214429, Jun 2019. https://journals.aps.org/prb/abstract/10.1103/PhysRevB.99.214429
zur vollständigen Pressemeldung der Universität Duisburg-Essen
09.08.2019Kindersendung "neun 1/2" berichtet über freestyle-physics 2019
50 Jahre ist es her, dass die Saturn-V-Rakete mit Neil Armstrong, Edwin Aldrin und Michael Collins in Richtung Mond aufgebrochen ist. Das Thema hat bei freestyle-physics großen Anklang gefunden und viele Schülerinnen und Schüler zu wunderbaren Lösungen inspiriert. Der „Schritt für die Menschheit“ war vielleicht nicht ganz so groß wie damals - sehr spannend war es aber trotzdem. So spannend, dass die Kindersendung "neun 1/2" zu Besuch gekommen ist und einen spannenden Bericht gesendet hat. Hier kann man ihn nachsehen!
09.08.2019Exkursion zum Flughafen Düsseldorf
Am 07. August haben 7 Studenten, gemeinsam mit Dr. Florian Mazur aus der AG Schreckenberg, den Flughafen Düsseldorf besucht. Hier konnten sie die in der Vorlesung Verkehrsphysik 2 (Flugverkehr) erlernten logistischen Abläufe an einem internationalen Flughafen miterleben und vor Ort live sehen, wie wichtig die Physik für die Fliegerei ist. Hierdurch wurde die Theorie aus der Vorlesung für die Teilnehmer erlebbar und besser nachvollziehbar.
Nach dem obligatorischen Sicherheitscheck ging es mit einem Bus über verschiedene Bereiche des Flughafens. So konnten Starts und Landungen, unter anderem des Airbus 380-800, dem größten Passagierflugzeug der Welt, aus nächster Nähe miterlebt werden. Ein weiteres Highlight war das Beobachten der Versuche, ein Triebwerk einer Boeing 767-400 von Delta Air Lines zu reparieren, um den planmäßigen Flug nach Atlanta durchführen zu können. Im Endeffekt waren die Versuche aber erfolglos und der Flug DL 91 musste annulliert werden.
Die Exkursion ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil der Vorlesung „Verkehrsphysik 2 (Flugverkehr)“ geworden und wird jedes Semester angeboten.
14.06.2019Großer Erfolg für Physikerinnen der Fakultät beim Einwerben von BMBF-Forschungsmitteln
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat insgesamt 2,8 Millionen Euro für Forschungsprojekte an Großforschungsanlagen bewilligt, die unter der Federführung von Forscherinnen der Fakultät für Physik beantragt wurden. Dabei geht es um Experimente, die nur mit Hilfe von großen Beschleunigern durchgeführt werden können.
Dr. Katharina Ollefs hat Mittel für ein Projekt beantragt, das am European Synchrotron Radiation Facility in Grenoble aufgebaut werden soll, Prof. Dr. Marika Schleberger für ein Projekt an der GSI (Gesellschaft für Schwerionenforschung) in Darmstadt.
Antrag Ollefs
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat den Antrag von Dr. Katharina Ollefs (AG Wende) für das Gemeinschaftsprojekt ULMAG in Kollaboration mit Kollegen der Technischen Universität Darmstadt (Prof. O. Gutfleisch) genehmigt. Das Ziel des Projekts ULMAG (ULtimate MAGnetic Characterization) ist es, einen einzigartigen und vielseitigen Versuchsaufbau aufzubauen, um unter streng gleichen experimentellen Bedingungen elementare (XMCD) und makroskopische magnetische Eigenschaften von Materialien in Kombination mit Röntgenbeugung und anderen makroskopischen Eigenschaften wie Magnetostriktion, Magnetwiderstand, magnetoelektrische und magnetokalorische Effekte zu messen. Dieser Versuchsaufbau soll an der Beamline ID12 der European Synchrotron Radiation Facility (ESRF) in Grenoble implementiert werden und als vielseitiges Werkzeug für die kombinierte makroskopische und mikroskopische Charakterisierung von (magnetischen) Materialien dienen. Insgesamt wird das Gemeinschaftsprojekt mit 1,4 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren gefördert.
Neuartige, energieeffiziente Kühlung durch magnetische Materialien basierend auf magnetostrukturellen Phasenübergängen. Ein besseres Verständnis der gekoppelten Übergänge ermöglicht die neue Messapparatur ULMAG.
Antrag Schleberger
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat die Einrichtung eines neuen Verbundprojektes zur Erforschung der Materie an Großgeräten bewilligt. Der Forschungsschwerpunkt Material Science @ FAIR/GSI ist im Rahmenprogramm „Erforschung von Universum und Materie“ (ErUM) angesiedelt und befasst sich mit der Erforschung von Festkörpern mit Hilfe von Ionenstrahlen. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen zu maßgeschneiderten Veränderungen in neuartigen Materialien (AG Schleberger, UDE), zu ioneninduzierter Fragmentation von Molekülen (AG Dürr, U Gießen), sowie zur hochgenauen Analyse von Molekülen mittels Massenspektrometrie (AG Wucher, UDE). Zu diesem Zweck wird der Material Science Messplatz am CRYRING der GSI (Gesellschaft für Schwerionenforschung) in Darmstadt im Rahmen des Projektes mit neuartigen Instrumenten ausgestattet, die von den Projektpartnern eigens entwickelt werden. Dem Verbund, der durch Prof. Marika Schleberger koordiniert wird, wurden dazu Mittel in Höhe von insgesamt 1.4 Mio Euro für 3 Jahre bewilligt.
Material Science Station der UDE am CRYRING@GSI
13.06.2019Dr. Nora Dörmann erhält Diversity-Preis der Universität Duisburg-Essen
Frau Dr. Nora Dörmann hat den Diversity-Preis der Universität Duisburg-Essen in der Kategorie Führungskräfte erhalten. Der Preis wurde am 6. Juni im Rahmen des Diversity-Tages von Prorektorin Prof. Dr. Barabara Buchenau und dem Sprecher des SFB 1242 Prof. Dr. Uwe Bovensiepen übereicht, der auch die Laudatio gehalten hat. Frau Dörmann ist die Geschäftsführerin des SFB 1242. Mit dem Preis wurde ihr Engagement für die Förderung der Wissenschaftlerinnen gewürdigt.
05.04.2019Bad Honnef Physics School - Energy Science - an Interdisciplinary Challenge
Prof. Dr. Rolf Möller und Prof. Dr. Dietrich Wolf aus unserer Fakultät für Physik veranstalten vom 1. bis 6. September 2019 eine Herbstschule für Studierende von energiebezogenen Studiengängen.
Der Kurs deckt ein breites Spektrum ab, das von Energiebedarf, Energieumwandlung, Energieverteilung und -speicherung bis hin zu sozialen und ökologischen Aspekten reicht. Die Vorträge werden von Seminaren begleitet, die jedem Teilnehmer die Möglichkeit zu einer kurzen Präsentation geben.
20.05.2019Sommerfest 2019 am 13. Juni
Der Fachschaftsrat Physik lädt die Angehörigen der Fakultät für Physik herzlich ein zum Sommerfest am Donnerstag, dem 13. Juni, ab 17 Uhr im Innenhof bei MG. Wie üblich ist für Speisen und Getränke gesorgt.
24.04.2019Physiker bekommen höchstes Einstiegsgehalt
Wie viel verdienen junge Ingenieure, Sozialarbeiter, Ärzte? Einstiegsgehälter im Vergleich
Bento hat auf seiner Internetseite die Einstiegsgehälter von verschiedenen Berufen veröffentlicht - Physiker liegen auf dem ersten Platz! Jetzt aber mal ran! Unsere Fakultät für Physik bekommt seit 9 Jahren die besten Bewertungen in CHE-Ranking - veröffentlicht in der ZEIT. Die Einschreibefristen für das Wintersemester starten am 04.06.2018.
24.04.2019Zwei Physiker bei Nobelpreisträgertagung
Von Legenden lernen
Jeden Sommer ist Lindau am Bodensee die klügste Stadt der Erde: Mehr als 40 Nobelpreisträger treffen mit vielversprechenden Nachwuchswissenschaftlern zusammen. Die mittlerweile 69. Tagung vom 30. Juni bis 5. Juli ist der Physik gewidmet. Auch zwei Talente aus unserer Fakultät für Physik konnten sich gegen große internationale Konkurrenz durchsetzen und erhalten die Gelegenheit, den ganz Großen in die Karten zu gucken.
Weiter zur Presseinformation der Universtität Duisburg-Essen.
16.04.2019"Duisburger Firma machte Foto von schwarzem Loch mit möglich"
Titelte die WAZ in ihrer Ausgabe vom 13.4.2019. Die kürzlich veröffentlichte Abbildung eines schwarzen Loches hat sicherlich die wenigsten Physikerinnen und Physiker unbeeindruckt gelassen. Im Rahmen einer internationalen Kooperation ist es gelungen ein schwarzes Loch abzubilden. Dafür wurde ein Array aus acht erdgebundenen Radioteleskopen verwendet. Sie sind über die Erde verteilt - die unglaubliche Auflösung resultiert aus der Vernetzung der Messwerte. Es entsteht ein virtuelles Radioteleskop so groß wie die Erde. Fünf der acht Teleskope wurden von der Firma Vertex aus Duisburg-Homberg entwickelt und gebaut - Duisburg steht nicht nur für den Innenhafen und eine forschungsstarke Universität, sondern auch für High Tech in der Industrie. In unserer Fakultät forscht übrigens die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Gerhard Wurm zur experimentellen Astrophysik.
01.04.2019Exkursion zum Flughafen Düsseldorf
Am 12. März haben 30 Studierende an einer Exkursion zum Flughafen Düsseldorf unter der Leitung von Dr. Florian Mazur (Physik von Transport und Verkehr) teilgenommen. Die Exkursion ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil der Vorlesung „Verkehrsphysik 2 (Flugverkehr)“ geworden. Ergänzt wurde die Gruppe aus Studierenden der Studiengänge Physik und Energy Science von Studierenden des Studiengangs Physik Lehramt. Hier wird mit vergleichbarer Thematik die Vorlesung „Physik rund ums Fliegen“ angeboten.
Nach einer Begrüßung ging es zunächst auf das Vorfeld des Flughafens. Bei einer speziell auf die Kenntnisse der Studierenden zugeschnittenen Tour konnte vieles bislang theoretisch Besprochene nun praktisch erlebt werden. Hierzu zählten unter anderem die Verkehrsabläufe am Flughafen Düsseldorf, sowie die Abfertigung von Flugzeugen. Anschließend konnten alle Teilnehmer von der Flughafenterrasse Starts und Landungen beobachten und zum Beispiel sehen, wie Flugzeuge mithilfe des automatischen Landesystems punktgenau auf der Landebahn aufsetzen. Darüber hinaus konnten viele Fragen der Studierenden, die sich nicht nur aus den Vorlesungen ergeben hatten, vor Ort beantwortet werden. Da Dr. Mazur nicht nur Verkehrsphysiker, sondern auch selbst Pilot ist, bekamen die Studierenden so Information aus erster Hand.
25.02.2019Emmy-Noether-Gruppe für Physikerin - Das perfekte Material berechnen
Strom erzeugen aus Wärmeunterschieden oder mechanischer Energie – das geht schon lange. Aber meist sind die hierfür benötigten Materialien teuer, selten oder giftig. An unbedenklichen und leicht verfügbaren Alternativen forscht die Physikerin Dr. Anna Grünebohm von der Universität Duisburg-Essen (UDE). Ihr ist es gelungen, eine der begehrten Emmy-Noether-Nachwuchsgruppen einzuwerben, die für sechs Jahre mit über 1,3 Mio. € gefördert wird.
19.02.2019Studierende aus der AG Wurm wurden für ein Experiment auf einem Stratosphärenballon ausgewählt!
Vier Jahre nach einer Teilnahme bei REXUS ist wieder ein Studierendenteam aus der AG Wurm erfolgreich mit der Bewerbung beim REXUS/BEXUS-Programm des DLR, SNSA und ESA.
REXUS/BEXUS steht für Raketen- und Ballon-Experimente für Universitäts-Studenten. Die Studierenden haben sich im Oktober 2018 beworben, im Dezember wurden sie zu einem Auswahl-Workshop eingeladen und dort als eines der vier Teams für BEXUS29 ausgewählt.
Der Start ist für Ende Oktober 2019 in Kiruna (Nordschweden) geplant. Jetzt steckt das Team schon kräftig in den Vorbereitungen für die ersten Treffen im Februar beim DLR in Oberpfaffenhofen. Das Experiment versteht sich als Nachfolger von Arise, die Studierenden versuchen die Ergebnisse von der ISS besser erklären zu können.
14.02.2019Info-Veranstaltung zum Studiengang Energy Science am 30. März 2019
Informationen zu den Zugangsvoraussetzungen, Studieninhalten, Lehr- und Vorlesungsplänen, Auslandsaufenthalt, Partner-Universitäten und –Instituten zum internationalen Studiengang Energy Science.
Wann? Samstag, 30.03.2019, 11.00 Uhr
Wo? Campus Duisburg, Gebäude M, Raum MC 122
21.01.2019Absolventenfeier der Fakultät für Physik am Donnerstag, dem 16. Mai
Donnerstag, 16. Mai 2019, 18:00 Uhr,
Hörsaal MD 162 Campus Duisburg
Alle Studierenden, Promovierenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Professorinnen und Professoren sind herzlich zur Absolventenfeier der Fakultät für Physik eingeladen. Freunde, Bekannte und Verwandte sind willkommen. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden feierlich die Bachelor-, Master- und Promotionsurkunden an die Absolventen des vergangenen Jahres verliehen.
16.01.2019CENIDE: Prof. Dr. Heiko Wende zum neuen Wissenschaftlichen Direktor gewählt
In der Vorstandssitzung am 19. Dezember 2018 wurde Professor Dr. Heiko Wende aus unserer Fakultät für Physik zum neuen Wissenschaftlichen Direktor des Center for Nanointegration Duisburg-Essen gewählt. Schon am 15. Juni 2018 wurde Professorin Dr. Marika Schleberger – ebenfalls aus unserer Fakulät – in den Vorstand gewählt.