Professur für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Vergleichende Politikwissenschaft Pickel Bild Neu 2024

Bautzen, Dresden und LeipzigBildergalerie

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Öffentlichkeit und Öffentliche Meinung in der Demokratie Amnestie oder Amnesie? – Eine Seminardokumentation

Das Seminar „Öffentlichkeit und Öffentliche Meinung in der Demokratie: Amnesie oder Amnestie?“ fand erstmalig im Wintersemester 2011/ 2012 im Rahmen des Masterprogramms „Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung“ an der NRW School of Governance statt. Die Veranstaltung beinhaltete unterschiedliche Lehrformen, die den Seminarteilnehmern Einblicke in Umgang und Rolle von Politik und Öffentlichkeit bei der Bewältigung von Unrechtsregimen – speziell am Beispiel der DDR – geben sollten. Neben dem individuellen und kollektiven Umgang mit der Vergangenheit, standen dabei die Diskussion über Schuld und Funktion von Akteuren sowie Institutionen der Nachfolgegesellschaften im Mittelpunkt. Eine wissenschaftliche Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit erfolgte anhand der folgenden Themenkomplexe:

  • Öffentlichkeit und Vergangenheitspolitik
  • das politische System der DDR
  • die Rolle der Medien in der DDR
  • die politische Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit.

Weitere interaktive Bausteine verliehen dem Seminar eine ausgeprägte Praxisnähe und ermöglichten den Studierenden tiefergehende Einblicke in den Umgang mit der DDR-Vergangenheit.


Zu nennen sind in diesem Kontext vor allem ein Planspiel zum Thema „Erinnern oder Vergessen?“ mit Bezug zur Novellierung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes vom 30. September 2011, bei dem die Seminarteilnehmer argumentenstarke Positionen aus Sicht von Medienvertretern und Politikern hervorbrachten. Gestützt auf selbst verfasste Pressemitteilungen forderten einige Ausschussmitglieder in der zwar fiktiven, aber dennoch sehr polarisierenden Podiumsdiskussion das weitere Erinnern an die Stasi-Vergangenheit, während andere das Vergessen im Sinne eines Schlussstriches proklamierten.


Zum Seminarerfolg trugen insbesondere auch die geladenen Zeitzeugen Matthias Richter, ehemaliger SED-Funktionär, und Utz Rachowski, ehemaliger politischer Häftling in der DDR, bei. Sie berichteten offen in sehr intensiven Gesprächen aus ihren persönlichen Erfahrungen in und mit der DDR. Dabei spiegelten brisante Fragen zur Täter- und Opferrolle oder Funktionalität des DDR-Apparates nur einen Bruchteil der Diskussionsinhalte wider.


Schließlich konnten sich die Seminarteilnehmer dem  Leben in und nach der Diktatur während einer dreitägigen Exkursion nach Leipzig, Dresden und Bautzen weiter annähern. Die Exkursion umfasste neben dem Museumsbesuch der „Runden Ecke“ in Leipzig, ein Gespräch beim Sächsischen Landesbeauftragen für Staatssicherheitsunterlagen in Dresden sowie eine Führung in der Gedenkstätte und im ehemaligen Staatssicherheitsgefängnis Bautzen II. Den Studierenden der NRW School of Governance wurde hiermit  die einzigartige Möglichkeit eröffnet, das im Seminar erarbeitete Wissen an historischen Stätten der DDR und der friedlichen Revolution gegen die SED-Diktatur weiter zu vertiefen. Ein besonderer Dank für die finanzielle Unterstützung der Exkursion gilt daher den Freuden und Förderern des IfP, der Duisburger Universitätsgesellschaft und der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften.


Eine Auswahl der erarbeiteten Seminarergebnisse wird auf dieser Seite dokumentiert und interessierten Besuchern in der Linkliste zur Verfügung gestellt.

Von Sascha Bier, Markus Lewitzki und Pauline Trzebicki


Linksammlung:

1. Pressemitteilungen und Presseartikel

2. Essays zur Exkursion

Bautzen

Leipzig