Abgeschlossene Projekte

A Child’s Journey – Entwicklungsreise eines Kindes – Meilensteine (Geburt – 6 Jahre)
Adaption "A Child's Journey"
Link zum fertigen Programm: A Child's Journey - Entwicklungsreise eines Kindes
Das Projekt ist ein Kooperationsprojekt mit Frau Prof. Dr. Vanessa Hoffmann (HAW Hamburg).
In diesem Projekt wurde das englischsprachige Hör-Sprachförderungs- und Informationsmaterial „A Child’s Journey“ der Fa. MED-EL ins Deutsche adaptiert.
Zu jedem Bereich wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt, um den aktuellen Forschungsstand zur Hör-, Sprach- und Kommunikationsentwicklung von Hörgeräte- und Cochlea-Implantat-versorgten Kindern für den deutschsprachigen Bereich darzulegen und die Ergebnisse des Projekts mit geeigneter Literatur zu untermauern.
Folgende Bereiche werden übersetzt und adaptiert:
- Audition
- Receptive Language
- Expressive Language
- Speech Articulation
- Play
- Cognition
- Pragmatics
- Literacy
Insbesondere Erläuterungen zur phonetisch-phonologischen Entwicklung wurden komplett neu erstellt, da diese nicht aus dem Englischen übersetzt werden konnten.
Einsatzgebiet des Materials sind Frühförderungs- und vorschulische Einrichtungen, Förderschulen und inklusive Schulen sowie Cochlear Implant Centren.
Das Projekt wurde finanziert durch die Firma MED-EL.

AKA-DAT - Akademie für Digitale Assistive Technologien
Das Projekt AKA-DAT umfasste die Entwicklung und Evaluation eines neuen Fortbildungskonzepts für Hilfsmittelanbieter an der Universität zu Köln zur Präqualifizierung und Erfüllung der Normanforderungen nach ISO 13485.
Das „Grundmodul“ umfasste folgende Themen:
Block I
Teil I: Beratung (Referent: Herr Eichenauer)
Teil II: Behinderungsformen (Referent: Herr Prof. Dr. Walter-Klose)
Block II
Hilfsmittelrecht (Referent: Herr Kamps)
Block III
Vertrag und Kostenübernahme (Referent: Herr Kohl)
Block IV
Medizinprodukterecht (Referent: Herr Kämper)
Bei dem Projekt handelte es sich um ein Kooperationsprojekt mit Prof. Dr. Liane Bächler, TU Dortmund.
Das Projekt wurde finanziert durch den Bundesfachverband Elektronische Hilfsmittel (BEH). Der BEH ist insbesondere um die Sicherung der Qualität der Versorgungen mit elektronischen Hilfsmitteln von Menschen mit Behinderungen bemüht. Dazu fördert der BEH zielgerichtet Innovation, Forschung und Wissensaustausch und setzt Qualitätsstandards, um Hilfsmittelversorgungen nach dem aktuellen Stand der Technik zu ermöglichen.

BrainCom - Entwicklung von Brain-Computer-Interface (BCI)-gesteuerten Kommunikationshilfen
Ziel des Projektes war die Entwicklung und Erprobung einer hirnstromgesteuerten und linguistisch neukonzipierten Kommunikationshilfe für Menschen mit schweren neurologischen und motorischen Beeinträchtigungen (Cerebralparese (CP), Locked-in-Syndrom (LiS), ALS-Patienten (Amyotrophe Lateralsklerose), deren expressive lautsprachliche Fähigkeiten stark beeinträchtigt sind.
Trotz umfassender Forschungen mit BCI-Anwendungen konnte im Bereich Kommunikation bisher kein zuverlässiges Hilfsmittel für Menschen mit schweren hirnorganischen und/ oder degenerativen Erkrankungen entwickelt und als Hilfsmittel implementiert werden. Die Forschung konzentrierte sich vor allem auf die BCI-Technik, nicht auf Benutzeroberflächen und Kommunikationsinhalte. Die technische Entwicklung einer Kommunikationshilfe kann aber nur dann erfolgreich implementiert werden, wenn auch die Inhalte so zufriedenstellend sind, dass die Betroffenen damit erfolgreich kommunizieren können, d.h. Kommunikation (wieder) als sinnvoll und gewinnbringend erleben.
Mit diesem Projekt sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, langfristig eine anwendungsreife Kommunikationshilfe mit BCI-Schnittstelle zu entwickeln. Dabei sollen aktuelle Erkenntnisse aus der BCI-Forschung, Prof. Dr. Ivan Volosyak & Team (Hochschule Kleve) und der Kernvokabularforschung, Prof. Dr. Jens Boenisch (Universität zu Köln, FBZ-UK), zusammengeführt und in einem neuen Gerät (Prototyp) von betroffenen Patienten erprobt werden.
Das Projekt wurde finanziell gefördert durch die Marga und Walter Boll-Stiftung.
Publikationen:
K. Schäfer & J. Boenisch (2021): Brain-Computer Interfaces (BCI) in der Unterstützten Kommunikation (UK) - Ist der Einsatz noch Wunsch oder schon Wirklichkeit? Ergebnisse einer qualitativen Studie mit UK-Nutzenden. uk&forschung 11, 24-33.
K. Schäfer, J. Boenisch (2021): BrainCom - Entwicklung von Brain-Computer-Interface (BCI)-gesteuerten Kommunikationshilfen - Ergebnisse einer explorativen Vorstudie im Mixed-Methods-Design. 25. Kongress des Medizinisch-Wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V., Online.
K. Schäfer & J. Boenisch (2019): Die Gedanken sind frei - Wer kann sie erraten? Über Brain Computer Interfaces (BCI) in der Unterstützten Kommunikation. In: K. Ling & I. Niediek (Hrsg.): UK im Blick - Perspektiven auf Theorien und Praxisfelder in der Unterstützten Kommunikation. Düsseldorf: verlag selbstbestimmtes leben, 204-216.

DiViDe – Diagnosehäufigkeit und Versorgung hörgeschädigter Kinder und Jugendlicher in Deutschland auf Basis einer Analyse von GKV-Routinedaten der BARMER
Zum aktuellen Zeitpunkt liegen in Deutschland zwar Angaben zu den Häufigkeiten von Hörstörungen im Kindesalter vor, zum Diagnosezeitpunkt, zur Versorgungssituation, zu zusätzlichen Diagnosen/Beeinträchtigungen und der Verordnung von Heilmitteln (z. B. Sprachtherapie, Ergotherapie) fehlen jedoch Daten. Ziel des Projektes war die Beantwortung von Fragen zur Diagnosehäufigkeit und Versorgung hörgeschädigter Kinder und Jugendlicher in Deutschland mithilfe von Routinedaten einer der größten deutschen gesetzlichen Krankenkassen (BARMER).
Im „DiViDe“-Projekt wurde in einem ersten Schritt eine Querschnittsanalyse durchgeführt. Dabei sollte unter anderem ermittelt werden, wie häufig und in welchem Alter die Diagnose „periphere Hörstörung“ gestellt wird sowie wann eine Vorstellung bei einem Facharzt bzw. einer Fachärztin oder eine Verordnung von Hörhilfen und Heilmitteln (Sprach-, Physio- bzw. Ergotherapie) erfolgt. Im weiteren Verlauf des Forschungsprojekts folgte eine Längsschnittanalyse, in welcher zum Beispiel die Verordnung von Heilmitteln, die Versorgungssituation mit technischen Hörhilfen sowie diagnostizierte Komorbiditäten des Personenkreises mittels eines Kohortenansatzes dargestellt werden sollten.
Die Datengrundlage der Analyse bildeten die sogenannten Routinedaten. Das sind Datensätze, die von Krankenkassen zu Abrechnungszwecken gespeichert werden und Informationen über gestellte Diagnosen, durchgeführte Operationen, verordnete Heilmittel sowie verordnete Hilfsmittel (z. B. Hörgeräte) enthalten. Diese pseudonymisierten Abrechnungsdaten im Wissenschafts-Data-Warehouse beziehen sich dabei deutschlandweit auf alle rund 9.000.000 Versicherten der BARMER.
Das Projekt ist ein Kooperationsprojekt mit der PMV Forschungsgruppe (Uniklinik Köln).
Das Projekt wurde finanziert durch die KIND Hörstiftung und die Internationale Hörstiftung.
Publikationen:
H. van de Sand, E. Pützer, J. Filip, U. Marschall, I. Meyer, K. Schäfer & I. Schubert (2023): Häufigkeit peripherer Hörstörungen bei Kindern und Jugendlichen auf Basis einer Analyse von GKV-Routinedaten. (The frequency of peripheral hearing impairment in children and adolescents as determined from routine health insurance data). Dtsch Arztebl Int 120, 461-462. doi: 10.3238/arztebl.m2023.0033 . (Die beiden ersten Autorinnen teilen sich die Erstautorenschaft; Die beiden letzten Autorinnen teilen sich die Letztautorenschaft)
E. Pützer, H. van de Sand, J. Filip, I. Meyer, I. Schubert, K. Schäfer (2023): Wie häufig sind periphere Hörstörungen bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland und in welchem Alter werden Kinder erstmals mit Hörhilfen versorgt? 25. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie (dga), 01.-03.03.23, Köln, Deutschland.
J. Filip, H. van de Sand, E. Pützer, I. Meyer, I. Schubert, K. Schäfer (2023): Zusätzliche Beeinträchtigung von Kindern mit Hörhilfen in Deutschland. 25. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie (dga), 01.-03.03.23, Köln, Deutschland.
H. van de Sand, J. Filip, E. Pützer, I. Schubert, I. Meyer & K. Schäfer (2022): Späte Versorgung von Kindern mit Hörstörung? Diagnosehäufigkeit und Versorgung hörgeschädigter Kinder und Jugendlicher in Deutschland (DiViDe) ‐ eine Analyse auf Basis von GKV‐Routinedaten. 21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Nutzen für die klinische Praxis. Potentiale und Perspektiven. 05.-07.10.22, Potsdam, Deutschland.
J. Filip, H. van de Sand, E. Pützer, I. Meyer, I. Schubert, K. Schäfer (2022): DiViDe: Diagnosehäufigkeit und Versorgung hörgeschädigter Kinder und Jugendlicher in Deutschland auf Basis einer Analyse von GKV-Routinedaten der BARMER. 24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie (dga), 14.-17.09.22, Erfurt, Deutschland.

HöKommPfle - Hören und Kommunikation in Pflegeeinrichtungen
Ein erworbener Hörverlust tritt mit steigendem Alter statistisch gehäuft auf und bildet einen der größten Risikofaktoren für die Entstehung einer demenziellen Erkrankung. Schätzungsweise 70% der in stationären Pflegeeinrichtungen lebenden Menschen sind von einer Hörbeeinträchtigung betroffen. Daraus resultieren spezifische Bedürfnisse auf Ebene der Kommunikation, Versorgung und Lebensgestaltung der Senior*innen, die bei der Planung und Umsetzung des Pflegealltags berücksichtigt werden sollten.
An diesem Punkt setzt das Präventionsprogramm „Hören und Kommunikation in Pflegeeinrichtungen“ an. Das Programm umfasst verschiedene Handlungsfelder zur nachhaltigen Sensibilisierung und Maßnahmenplanung für die unterschiedlichen Zielgruppen der gesamten Einrichtung und wird vor Ort durchgeführt durch das Blindeninstitut Würzburg.
Im Rahmen des Projekts HöKommPfle wurde das Präventionsprogramm wissenschaftlich begleitet sowie formativ und summativ evaluiert. Hierzu zählten die Erfassung des Bedarfs und die Erhebung der Nachhaltigkeit sekundär- und tertiärpräventiver Maßnahmen in stationären Pflegeeinrichtungen. Die Datenerhebung und -auswertung erfolgte durch die Anwendung eines Mixed-Methods Designs, das Hörscreenings, Fragebogenerhebungen zu mehreren Messzeitpunkten sowie Fokusgruppeninterviews umfasste.

Hörgeist - Ein Programm zur niedrigschwelligen Identifikation und Behandlung von Hörstörungen bei Menschen mit geistiger Behinderung in ihrem Lebensumfeld
Menschen mit geistiger Behinderung sind vermehrt von vorübergehenden (z. B. Mittelohrentzündungen) und bleibenden Hörstörungen betroffen (mindestens 15% der Gesamtpopulation), die meist nicht bekannt, unbehandelt und auch nicht mit Hörhilfen versorgt sind.
Die Implementierung eines Programms niedrigschwelliger systematischer Hörscreenings, -diagnostik, Therapieeinleitung und langfristiger Monitorings in die Lebensumgebung von Menschen mit geistiger Behinderung (Kindergärten, Schulen, Werkstätten, Wohnbereich) erscheint daher sinnvoll.
Im Rahmen des Projektes haben 1050 Menschen unterschiedlichen Alters mit geistiger Behinderung in ihrem Lebensumfeld ein Hörscreening und eine sich anschließende Referenzdiagnostik sowie Therapieeinleitung/-kontrolle und Kommunikationsberatung bei vorhandener Hörstörung erhalten.
Ein Jahr später erfolgte ein zweites Screening mit Prüfung des bisherigen Versorgungs- und Therapieoutcomes.
Das Projekt wird durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA, Innovationsausschuss) gefördert.
Das Projekt ist ein Gemeinschaftsprojekt unter der Konsortialführung von Prof. Dr. Katrin Neumann, UKM Münster.
Weitere Konsortialpartner:
AOK Rheinland/Hamburg, Düsseldorf
Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Medizinmanagement
Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH
Universität Bremen, Kompetenzzentrum für Klinische Studien Bremen
Link zur Internetseite des G-BA: https://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/neue-versorgungsformen/hoergeist.291
Publikationenn:
K. Schwarze, P. Mathmann, K. Schäfer, W. Brannath, P.-H. Höhne, S. Altin, L. Prein, A. Naghipour, S. M. Zielonkowski, S. Wasmuth, O. Kanaan, A. am Zahnhoff-Dinnesen, A. S. Schwalen, A. Schotenröhr, M. Scharpenberg, S. Schlierenkamp, N. Stuhrmann, R. Lang-Roth, M. Demir, S. Diekmann, A. Neumann, C. Gietmann, K. Neumann (2023): Effectiveness and costs of a low-threshold hearing screening programme (HörGeist) for individuals with intellectual disabilities: protocol for a screening study. BMJ Open 13(5):e070259. doi: 10.1136/bmjopen-2022-070259 . PDF
K. Schwarze, A. Neumann, K. Schäfer, W. Brannath, S. Altin, P.-H. Höhne, S. Schlierenkamp, S. Diekmann, P. Mathmann, C. Gietmann, S. Wasmuth, P. Matulat, L. Prein, K. Neumann (2022). HörGeist - Ein Programm zur niedrigschwelligen Identifikation und Behandlung von Hörstörungen bei Menschen mit geistiger Behinderung - Studienprotokoll. Gesundheitswesen 84(08/09), 799-800. doi: 10.1055/s-0042-1753797
K. Schwarze, A. Neumann, K. Schäfer, W. Brannath, S. Altin, P.-H. Höhne, S. Schlierenkamp, S. Diekmann, P. Mathmann, C. Gietmann, S. Wasmuth, P. Matulat, L. Prein & K. Neumann (2022): HörGeist: ein Programm zur niedrigschwelligen Identifikation und Behandlung von Hörstörungen bei Menschen mit geistiger Behinderung - Studienprotokoll. 57. Jahrestagung der DGSMP (Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention), 07.-09.09.22, Magdeburg, Deutschland.

Digitale Teilhabe und Intersektionalität - Teilhabe und Ungleichheit im Kontext digitaler Inklusion in Forschung und Praxis
Das Projekt zielte darauf ab, im Kontext von Inklusion die komplexen Relationen von Möglichkeiten und Grenzen von digitaler Teilhabe im Kontext von Behinderung sowie sozialen Ungleichheitsfragen zu diskutieren.
In digitalen Fachveranstaltungen wurden dazu mit Expertinnen und Experten verschiedene Aspekte digitaler Teilhabe beleuchtet, um in internen Workshops der Arbeitsgruppe „Digitalisierung“ daran anknüpfend eine Systematik für eine intersektional ausgerichtete Forschung sowie Informationsmaterialien für die praktische Gestaltung digitaler Teilhabe zu entwickeln.
Informationen zu der Veranstaltungsreihe „Digitale Teilhabe und Intersektionalität“ hier in schwerer und hier in Leichter Sprache
Bedeutung digitaler Teilhabe (Videos zum Projekt):
Jennifer Werres | Lebt mit Lernschwierigkeiten
Kathrin Klapper | Kommuniziert mit Hilfsmitteln der Unterstützten Kommunikation
Alexander Straub & Leonid Klinner | Kommunizieren in Gebärdensprache (untertitelt)
Joscha Schnellenbach | Lebt mit Sprechstörung (Stottern)
Stefan Jürgens | Lebt mit Sehbeeinträchtigung
Bei dem Projekt handelte es sich um ein Kooperationsprojekt der Arbeitsbereiche Soziale Arbeit und Erziehungshilfe (Prof. Dr. Nadia Kutscher, Michi S. Fujii), Audiopädagogik (Prof. Dr. Karolin Schäfer), Assistive Technologien in inklusiven Kontexten (Prof. Dr. Liane Bächler), Sprachbehindertenpädagogik in schulischen und außerschulischen Bereichen (Prof. Dr. Kristina Jonas), Pädagogik und Didaktik bei Menschen mit geistiger Behinderung (Christin Kupitz), Pädagogik für Menschen mit Beeinträchtigungen der körperlichen und motorischen Entwicklung (Jakob Sponholz).
Das Projekt wurde finanziert durch das Grimme Forschungskolleg an der Universität zu Köln.