Ausgangslage

  • Die Universität Duisburg-Essen (UDE) mit dem Leitbild „Offen im Denken“ zeichnet sich durch ihren Fokus auf den professionellen Umgang mit Vielfalt und Heterogenität aus. Das Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften legt dabei besonderes Augenmerk auf die Förderung von Menschen mit Behinderung im und durch den Sport und folgt dem Aufruf des Landesaktionsplans in Nordrhein-Westfalen „2019-2022 - Gemeinsam für eine inklusive Sportlandschaft“. Ziel dessen ist es, Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote für Menschen mit Behinderung anzubieten, die den individuellen Wünschen und Voraussetzungen entsprechen und weiterhin die selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Leben in der Gesellschaft zu unterstützen. Um diese Ziele zu verfolgen wurde das Projekt „InkluEx: An den Potenzialen ansetzen!“ ins Leben gerufen.

Umsetzung

  • Das Projekt steht unter der Gesamtleitung von Prof. Dr. Michael Pfitzner und wird durch die Staatskanzlei gefördert. In enger Zusammenarbeit mit unserem Partner dem DJK Franz Sales Haus e.V. in Essen wird ein Interventionsprogramm entwickelt, das an den Potentialen der Sportlerinnen und Sportler mit geistiger Behinderung ansetzt und die Exekutiven Funktionen fördern soll.

Maßnahmen und Ziele

  • Exekutiven Funktionen spielen eine wichtige Rolle für grundlegende Prozesse der Selbstregulation und bestimmen somit die psychische Gesundheit sowie den generellen Erfolg im Leben. Sport bildet dabei einen zentralen Baustein in der Förderung dieser Fähigkeiten. Im Mittelpunkt des Projektes steht somit der Sport als Mittel, um exekutive Funktionen von SportlerInnen mit Behinderung der DJK FSH e.V. zu fördern und dabei ihre individuelle Potentiale als Ausgangspunkt der Förderung zu nehmen. Damit setzt die leitende pädagogisch-didaktische Position an Arbeiten zur „Potenzialorientierten Sportdidaktik“ (Pfitzner, 2019) an.  Die Förderung der exekutiven Funktionen durch Sport kann nachweisbare Effekte erbringen. Dies zeigen auch eigene Studien des Arbeitsbereiches (Boriss, 2015; Pfitzner & Eckenbach, 2017). Insbesondere die Fähigkeit zur Inhibition, die für die Selbstregulation besonders bedeutsam ist, können gesteigert werden. Studien, die in einem Setting angesiedelt sind, in dem mit jungen Menschen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung gearbeitet wird, ohne dass dabei sportliche Interventionen durchgeführt wurden, belegen ebenfalls die hohe Sensitivität des exekutiven Systems gegenüber gezielten Förderanlässen (Hintermair, Heyl & Janz, 2014). Die Befundlage verspricht insgesamt erhebliche Erfolge einer systematischen Förderung des exekutiven Systems im Rahmen von Sport zugunsten verbesserter Fähigkeiten zur Selbstregulation, die sich z.B. in Form angepasster Handlungsmöglichkeiten in neuen Situationen zeigen. Deshalb wird in enger Zusammenarbeit mit der sportlichen Leitung des FSH und dem im Projekt mitarbeitenden Trainer ein das bisherige Training profilierendes Förderprogramm erarbeitet.

    Zielsetzung des Projektes ist es, in einem kooperativen Design ein spezifisches, die exekutiven Funktionen betreffendes, Förderprogramm für den Sport von Menschen mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung zu erarbeiten. Damit kann ein Beitrag zur Unterstützung der selbstbestimmten und gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Leben in der Gesellschaft unterstützt werden.

Ansprechpersonen

Laufzeit

Förderer

Ann-Kathrin Lobert
Prof. Dr. Michael Pfitzner
01.11.2020-15.08.2021 Staatskanzlei NRW