Kleine Chronik der Hochschulen in Duisburg & Essen
Universität Duisburg-Essen
Die Universität Duisburg-Essen ist durch Gründungsbeschluss des nordrhein-westfälischen Landtages am 01. Januar 2003 aus einer Fusion der früheren Universitäten – Gesamthochschulen in Essen und Duisburg entstanden.
Der Gründungsbeschluss wurde vom nordrhein-westfälischen Landtag am 18.12.2002 per Errichtungsgesetz (Errichtung der Universität Duisburg-Essen mit Wirkung zum 01.01.2003) beschlossen.
Aufgrund von Klagen gegen diese Entscheidung konnte die Stelle des Gründungsrektors zunächst nicht besetzt werden. Übergangsweise nahm diese Aufgabe ein vom Ministerium für Wissenschaft und Forschung benannter Gründungsbeauftragter, Ministerialdirigent Heiner Kleffner, bis September 2003 kommissarisch wahr.
Kleine Chronik der UDE
1. Universität Duisburg-Essen (2003- )
04/2022 | Prof. Dr. Barbara Albert wird zur Rektorin der Universität Duisburg-Essen ernannt. |
04/2008 | Prof. Dr. Ulrich Radtke wird zum Rektor ernannt. |
03/2007 | Gemeinsam mit der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Dortmund wird die "Universitätsallianz Metropole Ruhr" gegründet. |
12/2006 | Offizieller Abschluss der Gründungs- und Errichtungsphase. |
11/2006 | Prof. Dr. Zechlin wird zum ersten regulären Rektor der Universität gewählt. |
08/2004 | Das erste gemeinsame Vorlesungsverzeichnis wird veröffentlicht. |
10/2003 | Amtsantritt des Gründungsrektor Prof. Dr. Lothar Zechlin. |
01/2003 | Gründung der "Universität Duisburg-Essen", durch Fusion der Universitäten – Gesamthochschulen Duisburg und Essen. |
2.1 Universität – Gesamthochschule – Duisburg (1972-2002)
12/2002 | Nach der dritten Lesung des Gesetzesentwurfs zur Errichtung der Universität Duisburg-Essen im Landtag wird der Gesetzestext beschlossen. |
10/2000 | Ausgehend von der Empfehlung eines von der Landesregierung eingerichteten Expertenrats beginnen die Rektorate in Essen und Duisburg die Möglichkeit einer Fusion zu prüfen. |
03/1999 | Prof. Dr. Ingo Wolff übernimmt als letzte Person das Rektoramt der Universität Duisburg. |
03/1995 | Prof. Dr. Walter Eberhard wird zum Rektor ernannt. |
03/1994 | Die Universität – GH – Duisburg wird zur „Gerhard-Mercator-Universität – Gesamthochschule Duisburg“ umbenannt. |
12/1986 | Prof. Dr. Gernot Born wird Rektor der Universität. |
01/1986 | Schlüsselübergabe für den Bereich M („Keksdosen“). |
10/1984 | Im Wintersemester 1984/85 sind zum ersten Mal über 10.000 Studierende an der Universität eingeschrieben. |
01/1980 | Mit Inkrafttreten des neuen Hochschulgesetzes NRW erfolgt eine Umbenennung zu „Universität – Gesamthochschule – Duisburg“. |
10/1979 | Prof. Dr. Adam Weyer übernimmt das Rektoramt. |
08/1978 | Nach langer Verzögerung in der Bauplanung beginnt die Konstruktion der Rundbauten („Keksdosen“). |
06/1978 | Die GH Duisburg wird in die Deutsche Forschungsgemeinschaft aufgenommen. |
10/1975 | Prof. Dr. Werner Schubert wird zum Rektor ernannt. |
08/1972 | Errichtung der „Gesamthochschule Duisburg“ aus der Fachhochschule Duisburg und der Abteilung Duisburg der Pädagogischen Hochschule Ruhr. Prof. Dr. Helmut Schrey tritt die Stelle des Gründungsrektors an. |
2.2 Vorgängerinstitutionen der Universität Duisburg (1881-1971)
08/1971 | Die Staatliche Ingenieurschule Duisburg wird zur „Fachhochschule Duisburg“. |
11/1968 | Eine neu gegründete „Abteilung Duisburg der Pädagogischen Hochschule Ruhr“ geht aus der jetzt aufgelösten Abteilung Kettwig hervor. Die Gebäude der PH werden an der Lotharstraße hochgezogen (heute Gebäude LA bis LD am Campus Duisburg). |
1962 | Die Pädagogische Akademie Kettwig wird zur „Pädagogischen Hochschule“ hochgestuft. |
1947 | Beginn des Wiederaufbaus der im 2. Weltkrieg zerstörten Ingenieurschule in der Bismarckstraße. |
1946 | In Kettwig bei Essen wird die „Evangelische Pädagogische Akademie Kettwig“ gegründet. |
1938 | Umbenennung der Maschinenbau- und Hüttenschule zu „Staatliche Ingenieurschule“. |
1897 | In der Bismarckstraße beginnt der Bau eines neuen Schulgebäudes für die Maschinenbau- und Hüttenschule (heute Bereich B des Campus Duisburg). |
1894 | Verstaatlichung und Umbenennung zur „Königlichen Maschinenbau- und Hüttenschule“. |
1891 | Die Bochumer Hüttenschule wird nach Duisburg verlegt. |
1881 | Gründung der kommunalen „Rheinisch-Westfälischen-Hüttenschule“ in Bochum. |
3.1 Universität – Gesamthochschule – Essen (1972-2002)
12/2002 | Klage gegen des Essener Rektorats gegen das Gesetz zur Errichtung der Universität Duisburg-Essen (wird im Juni 2003 abgelehnt). |
12/2002 | Nach der dritten Lesung des Gesetzesentwurfs zur Errichtung der Universität Duisburg-Essen im Landtag wird der Gesetzestext beschlossen. |
06/2002 | Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel übernimmt als letzte Person das Rektoramt der Universität Essen. |
10/2000 | Ausgehend von der Empfehlung eines von der Landesregierung eingerichteten Expertenrats beginnen die Rektorate in Essen und Duisburg die Möglichkeit einer Fusion zu prüfen. |
04/2000 | Prof. Dr. Ursula Boos-Nünning wird die erste Rektorin der Hochschule. |
10/1996 | Prof. Dr. Karl Rohe wird zum Rektor ernannt. |
10/1992 | Prof. Dr. Elmar Lehmann übernimmt das Rektoramt. |
06/1989 | Das seit Anfang der 1970er Jahre in Planung befindliche Operative Zentrum II der Universitätsklinik wird in Betrieb genommen. |
10/1988 | Prof. Dr. Christian Streffer wird zum Rektor ernannt. |
02/1984 | Rektor Prof. Dr. Gentsch tritt aufgrund eines Plagiatsskandals nach nur elf Wochen im Amt zurück. Prof. Dr. Fritz Steimle wird neuer Rektor der Universität. |
10/1983 | Prof. Dr. Horst Gentsch wird Rektor der Universität. |
01/1980 | Mit Inkrafttreten des neuen Hochschulgesetzes NRW erfolgt eine Umbenennung zu „Universität – Gesamthochschule – Essen“. |
01/1979 | Prof. Dr. Peter Neuman-Mahlkau übernimmt das Rektoramt. |
06/1977 | Schlüsselübergabe für den Gebäudekomplex im Segeroth mit Raum für knapp 10.000 Studienplätze. |
10/1972 | Baubeginn im Essener Stadtviertel Segeroth. |
08/1972 | Errichtung der „Gesamthochschule Essen“, zur GH übergeleitet werden die Fachhochschule Essen, die Abteilung Essen der Pädagogischen Hochschule Ruhr und die Abteilungen für Theoretische und Praktische Medizin der Universität Bochum. Prof. Dr. Walter Kröll tritt die Stelle des Gründungsrektors an. |
3.2 Vorgängerinstitutionen der Universität Essen (1901-1971)
08/1971 | Die Staatlichen Ingenieursschulen für Maschinen- und Bauwesen, die Folkwangschule für Gestaltung und die Höhere Fachschule für Sozialwesen werden zur "Fachhochschule Essen" vereinigt. |
1965 | Aus der bisher selbstständigen PH Essen wird die "Abteilung Essen der Pädagogischen Hochschule Ruhr". |
1962 | Ausbau der Pädagogischen Akademie zur "Pädagogischen Hochschule Essen". |
1954 | Die Staatsbauschule wird zur "Staatlichen Ingenieurschule für Bauwesen" umbenannt. |
1952 | An der Schützenbahn beginnt die bauliche Erweiterung der Ingenieursschule für Maschinenwesen in Richtung Mittwegstraße. |
01/1946 | In Essen-Kupferdreh wird die "Pädagogische Akademie Essen" gegründet. |
11/1938 | Die Höhere Technische Staatslehranstalt für Maschinenwesen wird zur "Staatlichen Ingenieurschule für Maschinenwesen" umbenannt. |
1937 | Aus der ehemaligen Baugewerkschule wird die "Staatsbauschule". |
1931 | Die Maschinenbau- und Baugewerkschulen werden zu "Höheren Technischen Staatslehranstalten" (HTL) für Maschinenwesen und Hoch- und Tiefbau. |
11/1911 | Die Königliche Maschinenbauschule bezieht einen Neubau an der Schützenbahn (heute Gebäude S-A am Campus Essen). |
1908 | Aufteilung in zwei separate Schulen, die "Köngigliche Maschinenbauschule" sowie die "Königliche Baugewerkschule". |
04/1901 | Gründung der "Staatlich-Städtischen Gewerbeschule" in Essen, u.a. mit Unterricht in den Fächern Maschinenbau und Bauhandwerk. |
2005 musste man nach Hinweisen zu den Vorgängereinrichtungen der UDE nicht lange suchen, so ist etwa das Logo der Gerhard-Mercator-Universität – GH Duisburg hier noch auf Gebäudeschild und Papierkorb zu sehen. Heute ist die Universität sowohl im Äußeren als auch Inneren zu einer neuen Einheit gewachsen.
Nach Jahren der Raumnot konnte 1978 mit dem Bau der bis heute den Charakter des Campus Duisburg prägenden Rundbauten begonnen werden. 1983 wurde zur zusätzlichen Erleichterung außerdem die im Bild noch eingerüstete Zentralbibliothek eröffnet.
In Essen übergab Finanzminister Friedrich Halstenberg bereits 1977 den Schlüssel zu den Hochschulneubauten an Gründungsrektor Walter Kröll (rechts im Bild). Der zügige Aufbau des Campus im Segeroth-Viertel war unter anderem der Anwendung eines standardisierten Bauverfahrens zu verdanken.
Im früheren Hauptsitz der Duisburger Maschinenbauschule an der Bismarckstraße werden noch immer Ingenieure ausgebildet. Der im 2. Weltkrieg stark beschädigte Bau (heute Gebäude BA) ist aber nur schwer widerzuerkennen.
Während das Gebäude der ehemaligen Essener Maschinenbauschule an der Schützenbahn von der Universität weiterhin genutzt wird, ist im alten Sitz der Baugewerkschule heute ein Berufskolleg untergebracht.
An der Pädagogischen Akademie nahm die Essener Lehrer:innen-Ausbildung ihren Anfang. Die unscheinbare PA wuchs in den 1960ern schnell zu einem der zentralen Gründungskerne der späteren Gesamthochschule heran.
Die Alte Universität Duisburg (1655-1818)
Bereits in der Frühen Neuzeit ist Duisburg einmal Universitätsstadt gewesen. Die 1655 eröffnete Academia Duisburgensis verfügte über Fakultäten für Theologie, Jura, Medizin und Philosophie. Trotz dieses breiten Lehrangebots ist die Zahl der eingeschriebenen Studierenden vergleichsweise gering geblieben. Auch, weil es sich bei der eigentlich allen Konfessionen offenstehenden Universität in der Praxis um eine Einrichtung handelte, die sich im katholisch geprägten Rheinland vor allen an Anhänger:innen der reformierten Kirchen richtete.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts setzte ein zunehmender Bedeutungsverlust ein, der schließlich in der Schließung der Alten Universität im Jahr 1818 gipfelte. Insignien wie Zepter und Siegel aber auch die Bestände von Universitätsbibliothek und –archiv wurden an die neugegründete Rhein-Universität in Bonn übergeben.
Obwohl es sich um keine direkte Vorgängereinrichtung der Gesamthochschule Duisburg handelte, bemühten sich Stadt und Hochschule Traditionslinien zwischen Alter und neuer Universität zu konstruieren. Die im Rahmen dieser Erinnerungskultur geschaffenen Nachbildungen des alten Zepters und der mit Siegelrepliken der Alten Universität geschmückten Rektoren-Amtskette werden jetzt vom Universitätsarchiv Duisburg-Essen verwahrt und können in der „Mercator-Vitrine“ im Gebäude LK betrachtet werden.
Wer heute zur Alten Universität forschen will, wird in den Beständen des Landesarchivs NRW und des Stadtarchivs Duisburg fündig. Eine digitale Edition der Universitätsmatrikel stellt das Universitätsarchiv zur Verfügung.