In unserer pulsierenden Stadt Duisburg fand eine aufregende Veranstaltung statt, als sich Master- und Doktoranden aus verschiedenen Mittelmeerländern …
In unserer pulsierenden Stadt Duisburg fand eine aufregende Veranstaltung statt, als sich Master- und Doktoranden aus verschiedenen Mittelmeerländern zur ImPUlSe Spring School zum Thema Sustainable Agro-Food Systems trafen. Die vom DAAD geförderte und vom Zentrum für Logistik und Verkehr (ZLV) ausgerichtete einwöchige Veranstaltung war eine zentrale Anlaufstelle für Innovation, Zusammenarbeit und zukunftsweisende Lösungen zur Schaffung nachhaltigerer Agrar- und Ernährungssysteme.
Die Teilnehmenden tauchten in die Feinheiten der Nachhaltigkeit, der Kreislaufwirtschaft und der industriellen Symbiose ein. Das Programm war so konzipiert, dass es theoretisches Wissen mit praktischen Einblicken und interaktiven Sitzungen verband und so ein ganzheitliches Verständnis der Herausforderungen und Möglichkeiten innerhalb der Lebensmittelversorgungsketten förderte. Experten aus Wissenschaft und Praxis tauschten ihr Wissen zu Themen rund um die nachhaltige Transformation von Agrar- und Lebensmittelversorgungsketten aus. Bei Exkursionen konnten die Teilnehmenden wertvolle Einblicke in den aktuellen Stand der Technik aus der Sicht der Industrie gewinnen:
- duisport, der größte Binnenhafen der Welt, stellte seine wegweisenden Nachhaltigkeitsstandards in der Logistik vor und bot eine interaktive Demonstration des Kransimulators.
- DIALOGistik spielte eine entscheidende Rolle bei der Überbrückung der Kluft zwischen Wissenschaft und Industrie, wodurch die Lernerfahrung mit praktischen Erkenntnissen bereichert wurde.
- Die startport GmbH bot einen Einblick in ihr dynamisches Logistik-Inkubator- und Start-up-Ökosystem und inspirierte die Teilnehmenden mit Geschichten über unternehmerische Innovation.
Gruppenprojekte
Das Herzstück der Spring School waren die Gruppenprojekte, in denen die Studierenden an vier Hauptthemen arbeiteten: Lieferkette für Oliven, Lieferkette für Kaffee, Lieferkette für Elektroschrott und Öko-Industrieregionen. Diese Projekte konzentrierten sich auf die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) und Lösungen für industrielle Symbiosen und ermutigten die Studierenden, umsetzbare Forschungsrichtungen vorzuschlagen. Den Abschluss der Veranstaltung bildeten die Präsentationen der einzelnen Gruppen, in denen sie ihre Ergebnisse, innovativen Ansätze und vielversprechenden kooperativen Forschungsrichtungen zur Förderung nachhaltiger Praktiken in Agrar- und Lebensmittelsystemen vorstellten:
Lieferkette Oliven
Bei der Untersuchung der Olivenlieferkette konzentrierte sich diese Gruppe auf nachhaltige Anbaumethoden, effiziente Ressourcennutzung und Abfallvermeidung. Ihre Analyse zeigte Verbesserungsmöglichkeiten bei Erntetechniken, Verarbeitungsmethoden und Vertriebsnetzen auf, um die Umweltauswirkungen zu minimieren.
Die Teilnehmenden gaben einen umfassenden Überblick über die Olivenöl-Lieferkette und betonten ihre kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung in den Mittelmeerländern. Die Ökobilanz als gängige Methode zur Bewertung der Nachhaltigkeit der Olivenölproduktion umfasst die Bereiche Anbau, Produktion, Verpackung und Abfallwirtschaft und ermittelt die wichtigsten Inputs wie Strom, Wasser, Düngemittel, Pestizide und Maschinen sowie die Outputs Olivenöl, Trester und Abwasser.
Die Gruppe hob die Anfälligkeit der Olivenölproduktion für den Klimawandel hervor und wies darauf hin, dass abnehmende Niederschläge und zunehmende Dürreperioden eine erhebliche Bedrohung darstellen. In Bezug auf die Logistik der Lieferkette wurde die Bedeutung der Temperatur- und Feuchtigkeitskontrolle, der Rückverfolgbarkeit und des Umgangs mit Nachfrageschwankungen hervorgehoben. Künftige Szenarien für die Olivenöllogistik sollten fortschrittliche Technologien integrieren, Partnerschaften zwischen den Beteiligten fördern, die Grundsätze der Circular Economy umsetzen und sich an die sich verändernden Verbraucherpräferenzen anpassen. Insbesondere die Circular Economy ist ein vielversprechender Ansatz, der die Nutzung von Olivennebenprodukten für Biokraftstoff, Tierfutter und nachhaltige Baumaterialien vorsieht und damit das Potenzial für die Wertschöpfung aus Abfällen und die Verringerung der Umweltbelastung aufzeigt.
Lieferkette Kaffee
Die Gruppe befasste sich mit verschiedenen Aspekten der Kaffeelieferkette, darunter nachhaltige Produktion, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung von Prozessen. Der Schwerpunkt lag auf der Umsetzung nachhaltiger Strategien, wie dem Recycling gebrauchter Becher und der Wiederverwendung von Kaffeeabfällen zur Energiegewinnung. Die Gruppe hob beispielhafte Unternehmen der Branche hervor, wie Starbucks und Nespresso, die für ihre nachhaltigen Praktiken und ihr Lieferkettenmanagement bekannt sind. Darüber hinaus wies die Gruppe auf die Herausforderungen hin, mit denen die Kaffeebranche konfrontiert ist, darunter der Klimawandel, globale Herausforderungen in der Lieferkette und die Bedeutung der Qualitätskontrolle. Durch den Einsatz digitaler Tools in der Kaffeelieferkette können die Kaffeeproduktion optimiert, die Transparenz erhöht, die Qualität sichergestellt und die Bauern durch den Zugang zu neuen Märkten und Ressourcen gestärkt werden.
Lieferkette E-Waste
Um das gesamte Spektrum der Circular Economy abzudecken, einschließlich der biologischen und technologischen Zirkularität, konzentrierten sich die Studierenden auf die Lieferkette von Elektronikschrott und untersuchten verschiedene Aspekte wie die Abbildung der Lieferkette, Logistikprozesse, Klimaanfälligkeit, Produktionshindernisse und zirkuläre Geschäftsmodelle. Sie diskutierten Anpassungs- und Minderungsstrategien, darunter die Verbesserung der Recycling-Infrastruktur, die Umsetzung von Ansätzen der Circular Economy und die Nutzung grüner Technologien wie Blockchain und fortschrittliche Recyclingtechniken. Die Gruppe wies auf regulatorische Hürden, technologische Komplexität und Datensicherheitsprobleme bei der Entsorgung von Elektroschrott hin. Die Gruppe betonte die Notwendigkeit koordinierter Bemühungen zwischen den Interessengruppen, um die vielschichtigen Herausforderungen der Elektroschrottentsorgung anzugehen und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Darüber hinaus analysierte die Gruppe Forschungspublikationen zum Thema Elektroschrott, Recyclingraten in verschiedenen Regionen und die Auswirkungen des Kreislaufwirtschaftskonzepts der Computerindustrie, insbesondere bei der Gewinnung von Gold aus Elektroschrott. Diese Diskussionen gipfelten in der Identifizierung von Forschungslücken im Bereich der Elektroschrottentsorgung, die in Zukunft erforscht und verbessert werden sollen.
Darüber hinaus wurden Simulationsmodelle analysiert, die im Management von Elektroschrott zum Einsatz kommen und darauf abzielen, die Verarbeitung von Elektroschrott zu optimieren, negative Umweltauswirkungen zu verringern, die Rückgewinnungsraten von Ressourcen zu erhöhen und nachhaltige Praktiken zu fördern. Die Studierenden unterstrichen die Bedeutung von Politik und Vorschriften, der sozialen Verantwortung von Unternehmen und neuen Technologien bei der Bewältigung der Herausforderungen im Bereich des Elektroschrotts, der Maximierung der Recyclingraten, der Minimierung der Umweltauswirkungen und der Steigerung der Effizienz bei der Entsorgung von Elektroschrott.
Öko-Industrielle Regionen
Als Erweiterung des Konzepts der Eco-Industrial Parks untersuchte diese Gruppe die Idee der Eco-Industrial Regions (EIRs, Öko-Industrielle Regionen), indem sie die Prinzipien der industriellen Symbiose, der digitalen Transformation (Industrie 5.0) und der Circular Economy zur Förderung nachhaltiger industrieller Praktiken integrierte. Mit diesem Ansatz befassten sich die Studierenden mit globalen Herausforderungen wie Klimawandel, übermäßigem Ressourcenverbrauch und wirtschaftlicher Instabilität innerhalb einer EIR. Die Gruppe untersuchte die indonesische Stahlversorgungskette und bewertete das Potenzial für die Integration von Materialien und Industrien in eine EIR sowie die Aufwertung von Abfällen aus der Stahlindustrie durch die Identifizierung von Möglichkeiten für eine branchenübergreifende Nutzung. Dazu gehörte die Verwendung von Nebenprodukten als Rohstoffe in verschiedenen Branchen und die Herstellung wertvoller Produkte wie Düngemittel und Kunststoffe. Sie leiteten auch Auswahlkriterien für die Standortwahl einer EIR ab, bewerteten Materialien, die für die Integration in die EIR in Frage kommen, und führten eine STEEP-Analyse durch, um die Einflussfaktoren für EIR-Entwicklungen zu erörtern und die Bedeutung für verschiedene Interessengruppen, einschließlich Regierung, Industrie und Gemeindeorganisationen, hervorzuheben.