Institut für Geschlechtersensible Medizin
Hintergrund
Die geschlechtersensible Medizin stellt einen zentralen Bereich in der medizinischen Forschung und Patientenversorgung dar. Frauen und Männer können an denselben Erkrankungen leiden, diese können sich jedoch auf verschiedene Art und Weise bei beiden Geschlechtern äußern. Das liegt hauptsächlich in der unterschiedlichen genetischen und hormonellen Konstitution beider Geschlechter begründet, die sich auf Anatomie und Physiologie auswirkt. So können verschiedene Erkrankungswahrscheinlichkeiten, Pathophysiologien, Krankheitssymptome und Krankheitsverläufe entstehen. Dazu kommt, dass soziokulturelle und biologische Faktoren das Krankheitsgeschehen bei Männern und Frauen unterschiedlich beeinflussen.
An der Universitätsmedizin Essen soll mit der Etablierung eines Instituts für Geschlechtersensible Medizin das vorhandene Potential an Wissen über geschlechtersensible Aspekte in Forschung, Lehre und Patientenversorgung für die Mitarbeiter:innen und die Studierenden zu einer unmittelbar nutzbaren Plattform gemacht werden. Das Institut bündelt und strukturiert die am Campus vorhandene Expertise, so dass ein Mehrwert für Forschung, Lehre und Patientenversorgung nachhaltig erwächst.
Gegründet wurde das Institut von den langjährigen Sprecherinnen des EKfG-Forschungsclusters "Biomedizinische Forschung und klinische Medizin" Prof. Dr. Anke Hinney und PD Dr. Andrea Kindler-Röhrborn.
Aufgaben
- geschlechtersensible medizinische Expertise bei Forschungsprojekten, Verbundforschung, Programmplanung, Implementierung und Evaluierung bereitstellen
- die Zusammenhänge der komplexen Verflechtungen geschlechtersensibler Aspekte und den Gesundheitschancen und -risiken erforschen und ein umfassendes Bild und Verständnis der Zusammenhänge entwickeln
- Forschungsprojekte und Netzwerke mit nationalen und internationalen Kooperationspartner:innen aufbauen
- ein inter- und transdisziplinäres Curriculum für geschlechtersensible Medizin entwerfen, das Grund-, Absolvent:innen-, Doktorand:innen- und Postdoktorand:innenstudien verbindet
- sukzessiver Einbezug weiterer Diversitätsaspekte in der Medizin
Bestehende Kooperationen NRW
Kooperationen innerhalb der Universität Duisburg-Essen
-
Essener Kolleg für Geschlechterforschung
Kooperationen mit Netzwerken in NRW
- Netzwerk Frauen und Geschlechterforschung NRW
- Netzwerk Geschlechtersensible Medizin NRW
- Leuchttürme der innovativen Medizin in NRW – Gendermedizin.NRW
Bestehende Angebote
- Wahlfach Geschlechtersensible Medizin
- Workshops zur Geschlechtersensiblen Medizin
- Vortragsreihe „Geschlechteraspekte in biomedizinischer Forschung und klinischer Medizin“ im Rahmen des Dienstagsseminars an der Medizinischen Fakultät
- Graute-Oppermann-Graduiertenkolleg 2023 für junge Ärzt:innen zum Thema ‚Starvationsforschung unter Berücksichtigung geschlechtersensibler Aspekte (STAR-GEN)‘ mit 12 medizinischen Promotionsprojekten
- Langjährige enge Kooperation mit dem Essener Kolleg für Geschlechterforschung
- Zwei denominierte Netzwerkprofessuren
In Planung
- BIOME Graduate School of Biomedical Science Core zu Geschlechtersensibler Medizin (ab Wintersemester 2024/2025)
- Summer School Geschlechtersensible Medizin 2025
- Online Veranstaltung zu Geschlechtersensibler Medizin
- Keynote “Gendered Innovations“ Tag der Forschung 2025
Ansprechpartnerinnen
Prof. Dr. Anke Hinney
Professur für Molekulargenetik von Adipositas und Essstörungen unter Berücksichtigung von geschlechtsspezifischen Aspekten (denominiert seit 2016), Co-Gründerin und kommissarische Direktorin Institut für Geschlechtersensible Medizin
Prof. Dr. Arzu Oezcelik
Professur für Viszerale Transplantation unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte (denominiert seit 2021)
PD Dr. Andrea Kindler-Röhrborn
Experimentelle Tumorforschung, Vorstandsmitglied Essener Kolleg für Geschlechterforschung, Stellvertretende Direktorin (2018-2022), Co-Gründerin Institut für Geschlechtersensible Medizin
*Dies ist eine provisorische Webseite. Die offizielle Webseite des IGSM befindet sich derzeit im Aufbau.