Geschlechtergerechte Akkreditierung

Der Akkreditierungsrat hat mit Beschluss vom 24.02.2006 die Umsetzung von "Gender Mainstreaming in der Akkreditierung" festgeschrieben. Die Überprüfung des Konzepts der Hochschule zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit im gegebenen Studiengang sowie die angemessene Repräsentanz beider Geschlechter im Akkreditierungssystem und in den Akkreditierungsagenturen ist dabei von Bedeutung.
In der Praxis zeigen die Erfahrungen, dass die Umsetzung von Gender Mainstreaming in den Akkreditierungsprozessen noch am Anfang stehen. Dies zeigen sowohl die personelle Zusammensetzung der Entscheidungsorgane (so setzen sich die 17 Mitglieder des Akkreditierungsrates aus 15 Männern und zwei Frauen zusammen) im Akkreditierungsprozess als auch die Integration von Genderaspekten in die Kriterien zur Akkreditierung von Studiengängen auf.

Geschlechtergerechtigkeit als Herausforderung

Das Positionspapier "Akkreditierung – Geschlechtergerechtigkeit als Herausforderung" leistet eine statistische Bestandsaufnahme zur Studiengangsreform und bietet einen guten Überblick über die Akkreditierungsstruktur in Deutschland. Darüber hinaus werden geschlechtergerechte Kriterien für die Akkreditierung von Studiengängen aufgeführt: Akkreditierung - Geschlechtergerechtigkeit als Herausforderung
 

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Studie: Gender-Aspekte bei der Einführung und Akkreditierung gestufter Studiengänge

Welche Kriterien zeichnen geschlechtergerecht gestufte Studiengänge aus und wie sind Gender-Aspekte in die Entwicklung und Akkreditierung der neuen Studiengänge zu integrieren? Die Studie des Netzwerks Frauenforschung NRW, erstellt im Auftrag des Innovationsministeriums des Landes NRW, entwickelt auf der Grundlage einer Bestandsaufnahme und umfangreicher Befragungen der am Umstellungsprozess Beteiligten konkrete Handlungsempfehlungen zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit bei Entwicklung, Akkreditierung und Durchführung gestufter Studiengänge.
Die Studie erhebt nicht nur Forderungen, wie die nach der Beteiligung von Wissenschaftlerinnen und Gender-Expert*innen im Akkreditierungsrat und -prozess, sondern liefert konkrete Handlungsempfehlungen. So sollen geschlechtergerechte Studiengänge für weibliche und männliche Studierende gleichermaßen attraktiv und zugänglich sein, unterschiedliche Lebensbedingungen von Studierenden sowie spezifische Interessen und Lernformen weiblicher und männlicher Studierender berücksichtigen und gleiche Übergangsmöglichkeiten in MA-Studiengänge für Studenten und Studentinnen sichern.
Ihr besonderes hochschul- und wissenschaftspolitisches Gewicht erhält die Studie durch die Vorstellung fachspezifischer Curricula. Für 47 Fächer - von der Elektrotechnik, Romanistik, Theologie über die Medizin bis zur Kunstgeschichte - wird exemplarisch gezeigt, wie Inhalte der Frauen- und Geschlechterforschung in Studium und Lehre integriert und hierdurch ge-stufte Studiengänge geschlechtergerecht gestaltet werden können. Darüber hinaus benennt die Handreichung über 200 Gender-Expert*innen aus diesen Fächern, die bereit sind, mit ihrer Expertise die Einführung gestufter Studiengänge fachlich zu begleiten.

Becker, Ruth, Bettina Jansen-Schulz, Beate Kortendiek, Gudrun Schäfer (2006): Gender-Aspekte bei der Einführung und Akkreditierung gestufter Studiengänge - eine Handreichung. Studien Netzwerk Frauenforschung NRW Nr. 7. Dortmund

Sie können die Studie hier herunterladen:
https://www.netzwerk-fgf.nrw.de/fileadmin/media/media-fgf/download/publikationen/Studie-07_Netzwerk-FGF-Gender-Aspekte.pdf.pdf

Die Druckfassung ist zu beziehen über:
KoFo Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW, Universität Duisburg-Essen, Berliner Platz 6–8, 45127 Essen, info@netzwerk-fgf.nrw.de

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Datenbank: Gender in gestufte Studiengänge

Auf Grundlage der Studie "Gender-Aspekte bei der Einführung und Akkreditierung gestufter Studiengänge" wurde die Datenbank von der Koordinationsstelle des Netzwerks Frauenforschung NRW mit Förderung durch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes NRW erstellt. Die Datenbank stellt Kriterien und Konzepte für eine geschlechtergerechte Unterstützung des Bologna-Prozesses sowie Vorschläge zu den Lehrinhalten der Frauen- und Geschlechterforschung in die Curricula von (fast) allen in der Bundesrepublik Deutschland studierbaren Studienfächern bereit. In der Datenbank werden Gender-ExpertInnen für Begutachtungs- und Akkreditierungsverfahren zu den einzelnen Studiengängen benannt. Darüber hinaus sind "Gender Studies" in Form von Modulen, Studiengängen und Gender-Professuren aufgelistet. Ferner werden Maßnahmen und Empfehlungen an die verschiedenen Adressaten wie Hochschulen, Politik, Akkreditierungsagenturen und -behörden formuliert, wie eine geschlechtergerechte Ausgestaltung von Studiengängen auf den verschiedenen Ebenen zu konkretisieren und optimieren ist.
www.gender-in-gestufte-studiengaenge.de

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Akkreditierung Was ist das?

Die Akkreditierung dient als Verfahren der Qualitätssicherung von Studium, Lehre und Forschung. Die im Rahmen der Studiengangsreform neu entstehenden Bachelor- und Masterstudienprogramme sind gemäß den Vorgaben der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und Kultusministerkonferenz (KMK) zu akkreditieren.

Der Akkreditierungsrat

Zur Umsetzung und Koordination dieses Verfahrens wurde 1999 der Akkreditierungsrat etabliert und mit Beschluss der KMK vom 1. März 2002 wurde die Akkreditierung dauerhaft etabliert. Durchgeführt werden die Akkreditierungsverfahren von sechs Akkreditierungsagenturen, deren Tätigkeit vom Akkreditierungsrat überwacht wird.
Weitere Informationen zur Entstehung und Weiterentwicklung der Akkreditierungsverfahren in Deutschland erhalten Sie auf den Internetseiten des Akkreditierungsrates unter: www.akkreditierungsrat.de

Akkreditierung und Evaluation: Studiengänge

Einen Leitfaden zur Akkreditierung und Evaluation von Studiengängen gibt die Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (BuKoF) heraus. Hier werden kurz und prägnant die wichtigsten Aspekte  zusammengefasst, die in puncto Geschlechtergerechtigkeit in diesen Prozessen beachtet werden müssen (pdf, 93,4 KB).