Dr. Liane Schüller – Außerschulische Lernorte – Kreatives Schreiben – Literarisierungsprozesse
‚Heimat ist Erinnerung‘ – diesem Motto folgend werden mit dem Projekt ‚Außerschulische Lernorte – Kreatives Schreiben – Literarisierungsprozesse‘ Erinnerungsstränge und Narrative, die eine Stadt und Region prägen, bewusst und sichtbar gemacht.
Dazu befragen Studierende Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt in Moers haben, nach ihren prägenden Erinnerungen, Geschichten und Erlebnissen, die sie mit der Stadt verbinden:
- Menschen, die in Moers geboren und aufgewachsen sind,
- die als Künstlerinnen und Künstler in Moers leben und/oder arbeiten,
- die aus persönlichen Gründen nach Moers gezogen sind,
- die nach dem Zweiten Weltkrieg als Geflüchtete nach Moers gekommen sind,
- die aus anderen Teilen Deutschlands oder aus anderen Ländern nach Moers gezogen sind,
- Menschen mit Fluchterfahrungen, die in den letzten Jahren nach Moers gekommen sind.
In einer Kombination aus Seminar (‚Außerschulische Lernorte – Kreatives Schreiben – Literarisierungsprozesse‘, Dr. Liane Schüller) und Workshop (Feridun Zaimoglu) erwerben (Lehramts-)Studierende im Master theoretische und praktische Kenntnisse zu außerschulischen Lernorten und zu kreativem Schreiben. Sie werden Erinnerungen von Bürgerinnen und Bürgern als Audiodateien aufzeichnen und anschließend transkribieren.
Unter Anleitung des Autors Feridun Zaimoglu bringen die Studierenden ihre Texte in eine literarische Form, die zur Veröffentlichung geeignet ist. Sie haben auf diese Weise die Gelegenheit, gemeinsam mit einem bekannten Schriftsteller der Gegenwart an der Literarisierung mündlicher Textvorlagen zu arbeiten und eine Vorlage zu erstellen, die für eine Publikation und/oder eine szenische, auditive oder performative Umsetzung auf der Bühne geeignet ist.
Das Projekt findet in Kooperation mit dem Schlosstheater Moers, dem Grafschafter Museum, dem InKuR und dem W-Zentrum für urbanes Zusammenleben in Moers statt. Dadurch erhalten die Teilnehmenden des Seminars in einem multiperspektivischen Arrangement aus anwendungsorientierter, fachlich gerahmter Selbststeuerung und praktischen Erfahrungen (Workshops, Zusammenarbeit mit verschiedenen Personen aus den Bereichen Literatur und Theater) auch Einblicke in die konkrete Theaterarbeit: dramaturgisches Arbeiten, Inszenierungs- und Probenarbeiten.
Das Schlosstheater Moers wird im Frühjahr 2022 eine ‚Lange Nacht der Erinnerungen‘ veranstalten, in der die Texte auf die Bühne gebracht werden. Das Grafschafter Museum wird das Projekt durch eine Vortragsreihe, Diskussionsabende o. ä. begleiten.