IAQ-Forschung (Kurzinfo)

IAQ-Forschung 2017-05Arbeitsbedingungen in der Fluggastkontrolle – zwischen hoheitlichen Befugnissen und fehlender Wertschätzung? Internet Dokument: Inst. Arbeit und Qualifikation. IAQ-Forschung, Nr. 2017-05

Schröder, Christin / Weinkopf, Claudia



Einleitung

Bevor Menschen in ein Flugzeug steigen dürfen, werden sie und ihr mitgeführtes Handgepäck daraufhin kontrolliert, ob sie Gegenstände bei sich haben, die die Sicherheit im Flugverkehr gefährden könnten. Während diese Kontrollen bis in die 1990er Jahre hinein meist von Angestellten der Bundes- oder Landespolizeibehörden durchgeführt wurden, sind sie inzwischen weitestgehend privatisiert worden. Heutzutage werden sie i.d.R. von Angestellten privater Sicherheitsunternehmen, sogenannten „Luftsicherheitsassistent/innen“, übernommen, die von der Bundespolizei oder (bei kleineren Flughäfen) von Landesbehörden damit beauftragt worden sind. Die Vergabe dieser Tätigkeiten erfolgt meist für mehrere Jahre im Rahmen von öffentlichen Ausschreibungen, auf die sich private Sicherheitsdienstleister bewerben können. Den Zuschlag erhält derjenige Anbieter, der das beste Angebot abgegeben hat, wobei der Preis und die Qualität des Angebotes eine zentrale Rolle spielen.

An die Durchführung dieser Kontrollen werden unterschiedliche Anforderungen gestellt. Aus der Sicherheitsperspektive geht es darum, eine höchstmögliche Qualität zu gewährleisten – also gefährliche Gegenstände im Handgepäck zu identifizieren und zu verhindern, dass sie mit an Bord genommen werden. Der Flughafenbetreiber und die Fluggesellschaften sind aber auch daran interessiert, dass die Kontrollen zügig durchgeführt werden, so dass die geplanten Start- und Landezeiten möglichst eingehalten werden können. Gleichzeitig sollen die Kontrollen effizient und kostengünstig durchgeführt werden, weil ein Teil der Kosten in Form von Gebühren auf die Flugpreise aufgeschlagen wird.

Flüge werden an allen Tagen des Jahres und (je nach den Flugzeiten des jeweiligen Flughafens) teilweise fast rund um die Uhr durchgeführt, aber es gibt deutliche Schwankungen des Passagieraufkommens je nach Tageszeit. Dies wirkt sich auch auf die Arbeitsbedingungen des Personals an den Kontrollstellen aus: Die Beschäftigten arbeiten in Schichtsystemen, die darauf abzielen, die Schwankungen im Personalbedarf möglichst so zu berücksichtigen, dass zu jedem Zeitpunkt die passende Personalstärke verfügbar ist.