IAQ Pressemitteilung

Pressemitteilung vom 18.02.2013 Betriebsrenten stagnieren trotz Förderung

Versorgungslücken bleiben



Obwohl Betriebsrenten staatlich gefördert werden, stagniert ihre Verbreitung. Seit 2005 ist die Gesamtzahl der Anwartschaften  mit rund 19 Millionen weitgehend konstant geblieben. „Schon das  weist darauf hin, dass die betriebliche Altersversorgung die Lücken in der Gesetzlichen Rentenversicherung nicht ausgleichen kann”, stellt Prof. Dr. Gerhard Bäcker vom Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) im Informationsportal www.sozialpolitik-aktuell  fest.

Berücksichtigt man neben den Doppelzählungen von Versicherten, die mehrere Verträge haben,  noch die knapp 5 Millionen Minijobs – die in aller Regel keinerlei betriebliche Versorgung bekommen –, dann dürften  etwa die Hälfte der Beschäftigten in der Privatwirtschaft Ansprüche haben, schätzt Bäcker.
Wie die aktuelle Infografik, basierend auf Daten aus dem Alterssicherungsbericht 2011 der Bundesregierung, zeigt, fallen die meisten Anwartschaften auf die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, da sie tariflich vereinbart  sind. Demgegenüber bestehen in der Privatwirtschaft unverändert große Absicherungslücken.

Die zu einem Zeitpunkt erhobenen Daten sagen nichts darüber aus, seit wie viel Jahren ein Anspruch besteht und ob er auch bis zum Erwerbsende weiter geführt wird. Somit ist laut Bäcker auch unklar, welche Risiken bei den Betriebsrenten abgedeckt sind, welche Höhe die Anwartschaften und späteren Renten haben und ob die Renten regelmäßig an die Einkommens- und Preisentwicklung angepasst werden sollen.

Durch den Riester-Faktor und den Nachhaltigkeitsfaktor sinkt das Leistungsniveau der Gesetzlichen Rentenversicherung seit 2001 kontinuierlich. Prof. Bäcker: „Ob und in welchem Maße das durch Renten aus der privaten und betrieblichen Altersvorsorge ausgeglichen werden kann, bleibt allerdings mehr als fraglich.”

Infografik und Analysenunter www.sozialpolitik-aktuell.de

Redaktion:

Claudia Braczko

Für weitere Fragen steht Ihnen zur Verfügung:

Prof. Dr. Gerhard Bäcker