IAQ Pressemitteilung

Pressemitteilung vom 11.05.2017 IAQ begleitet Gewerkschafts-Projekt „Arbeit 2020 in NRW“

Auf dem Weg zur Industrie 4.0

Industrie 4.0 kommt in der Industrie erst schrittweise voran. Selbstgesteuerte Produktionsprozesse oder neue Robotikformen werden zunächst in Insellösungen eingeführt. Am weitesten gediehen ist die Digitalisierung der Produktion bei der Vernetzung von Daten betriebsintern und zwischen Betrieben. Das zeigen Praxisbeispiele im aktuellen Report des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE). 

Wie gehen Betriebsräte mit den Entwicklungen durch die vierte industrielle Revolution um? Der Frage gingen IAQ-Mitarbeiter in acht Betrieben nach, die jeweils eine Landkarte der Digitalisierung entwickelt haben. So können der Stand der Technik diagnostiziert, Handlungsfelder und mögliche Probleme abgeschätzt werden. Grundlage für die Untersuchung ist das von der IG Metall initiierte gewerkschaftliche Projekt „Arbeit 2020 in NRW”.

Die Beteiligung von Betriebsräten und weiteren Beschäftigten als „Experten ihrer Arbeit” ermöglichte so eine eigene ganzheitliche Sicht auf den Betrieb. Viele Widersprüche zwischen Anspruch und betrieblicher Realität bei der Einführung neuer Technologien wie auch in der Kooperation zwischen den Abteilungen wurden sichtbar – eine Perspektive, die auch die Geschäftsleitungen interessierte.

Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitsbedingungen zeichnen sich deshalb noch nicht eindeutig ab. Für die Betriebsräte steht die Sicherung der Standorte und der Arbeitsplätze im Vordergrund. Einigkeit besteht dahingehend, dass die fachlichen Anforderungen steigen werden. Damit ist aber noch kein neues Leitbild guter digitaler Arbeit verbunden.

Gerhard Bosch, Tabea Bromberg, Thomas Haipeter und Jutta Schmitz: Industrie und Arbeit 4.0: Befunde zu Digitalisierung und Mitbestimmung im Industriesektor auf Grundlage des Projekts „Arbeit 2020” IAQ-Report, Nr. 2017-04

 

Redaktion:

Claudia Braczko

Für weitere Fragen steht Ihnen zur Verfügung:

Dr. Jutta Schmitz-Kießler