Informationen zum Forschungsprojekt
Altersgerechte Personal- und Gesundheitsförderung
Ziel und Aufgabenstellung
Aufgrund der derzeit stattfindenden demografischen Veränderungen müssen sich immer mehr Unternehmen mit dem Umstand auseinandersetzen, dass sich die Altersstrukturen in ihren Belegschaften gravierend ändern werden.
Insbesondere im Bereich der Stahlproduktion sind durch Vorruhestandsregelungen und geringfügige Neueinstellungen stark altershomogene Stammbelegschaften entstanden, die hohen physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt sind, deren fachliches Spezialwissen jedoch nur schwer zu ersetzen ist.
Ziel des Projektes AGE war es, in Kooperation mit einem Unternehmen der Stahlbranche Konzepte einer alternsgerechten Gesundheitspolitik zu entwickeln, die darauf abzielt, die Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter dauerhaft zu entfalten, indem die individuellen Lern- und Gesundheitsressourcen der Beschäftigten frühzeitig erkannt und gefördert werden. Im Rahmen des Projektes erfolgte in einem ersten Schritt eine Diagnose der Gesundheits- und Ressourcensituation älterer und jüngerer Beschäftigter. Darauf aufbauend wurden in einem weiteren Schritt konkrete Maßnahmen zur Gesundheitsförderung im Betrieb entwickelt.
Ergebnisse
An der Untersuchung nahmen 581 von 1.057 Mitarbeitern teil, was einer Rücklaufquote von 54 % entspricht.
Zentrale Ergebnisse der Untersuchung im Überblick:
- Jüngere Mitarbeiter und Arbeiter zeigten weniger gesundheitsförderliche Verhaltensweisen als Angestellte und Ältere.
- Ältere wiesen die meisten gesundheitlichen Beschwerden auf, vom Erkrankungsspektrum dominierten vor allem Rückenschmerzen und Schlafstörungen. Kritische Werte bei der Arbeitsfähigkeit waren dagegen besonders bei der Altersgruppe zwischen 31 und 50 Jahren zu beobachten.
- Besonders Mitarbeiter im mittleren und höheren Altersbereich sind in hohem Maße von psychischen Belastungen und Umgebungsbelastungen betroffen. Sie wiesen zudem das geringste Ausmaß an Zeitautonomie und Lernmöglichkeiten bei der Arbeit auf.
Als Gestaltungsansätze zur Erhaltung der Arbeitsfähigkeit insbesondere der Beschäftigten in den mittleren Altersgruppen wurde neben der Durchführung von Workshops zur Stress-Sensibilisierung für Mitarbeiter und Führungskräfte, integrative Ansätze zur Prävention von Rückenbeschwerden (kombinierte Modelle der Verhältnis-/Verhaltensprävention) sowie die Erprobung von Rotationsarbeit empfohlen.
Vorträge zum Projekt
Johannes Kirsch: Immer mehr Betriebe im Betrieb? Verbreitung und Praxis von Werkverträgen im verarbeitenden Gewerbe und im Einzelhandel. Wie Werkverträge die Belegschaft spalten - Die Drei-Klassen-Gesellschaft im Betrieb und was man dagegen tun kann. Bremen, Arbeitnehmerkammer, 06.06.2016
Johannes Kirsch: Onsite-Werkverträge: Motive der Vergabepraxis und Praktiken der Betriebsräte. Werkstattgespräch für Betriebsräte zum Thema Werkverträge. Düsseldorf, TBS - Technologieberatungsstelle NRW, 03.11.2015
Johannes Kirsch: Praktiken der Onsite-Werkvertragsvergabe in Deutschland - Motive und Risiken der Werkvertragsvergabe . Sitzung des Fachausschusses "Fremdfirmenmanagementsystem" der Engeren Mitarbeiter Stahl. Neuwied, Hans-Böckler-Stiftung, 17.06.2015
Dr. Markus Hertwig, Johannes Kirsch, Carsten Wirth: Onsite-Werkverträge als Herausforderung für die industrielle Beziehungen? Neue Prekarisierungsmuster und Praktiken der Interessenvertretung. Frühjahrstagung der Sektion Arbeits- und Industriesoziologie der DGS "Konflikt(e) um Arbeit". Göttingen, AIS, 10.06.2015
Dr. Markus Hertwig: Mythos Werkvertrag? Konzeptionelle Überlegungen und empirische Befunde zur Werkvertragspraxis in der deutschen Privatwirtschaft. Klausurtagung der Arbeitsgemeinschaft Engere MitarbeiterInnen der ArbeitsdirektorInnen ver.di . Berlin, BVG / verdi / HBS, 24.09.2014
Anika Schütz: Übergangsmanagement – von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule. Fortbildungsveranstaltung für frühpädagogische Fachkräfte . Wissenschaftspark Gelsenkirchen, best practice e.V., 18.10.2011
Anika Schütz: Übergänge gemeinsam gestalten - Kindertageseinrichtung und Grundschule arbeiten Hand in Hand. . 1. Vernetzungstreffen der gemeinsamen Arbeitsgruppe. Waltrop, Lutherschule, 08.10.2011
Anika Schütz: Übergangsmanagement – von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule. Fortbildungsveranstaltung für frühpädagogische Fachkräfte . Wissenschaftspark Gelsenkirchen, best practice e.V, 10.05.2011
Dr. Michael Böckler: Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung für den Beschäftigungspakt. Trägersitzung. Gelsenkirchen, Gafög, 19.08.2008 Vortragsfolien
Dr. Sirikit Krone: Ansätze zur Förderung der Nachhaltigkeit bei 'Best Ager' durch die Projektevaluation. Forschungskolloquium 'Nachhaltigkeit durch Evaluation'. Rheinbach, Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg, Campus, 30.10.2007
Dr. Anja Gerlmaier: Gesund altern im Betrieb - Ansatzpunkte einer alternsgerechten Arbeits- und Personalpolitik. Betriebsversammlung Personal Service Telekom. Berlin, Personal Service Telekom, 26.04.2007
Dr. Anja Gerlmaier: Gesund altern im Betrieb. Länger leben! Länger arbeiten?. Mainz, IG BCE, 22.03.2007