Informationen zum Forschungsprojekt

Arbeitsplatz Privathaushalt



Ziel und Aufgabenstellung

Zielsetzung des Projektes war die Aufarbeitung der Besonderheiten des Beschäftigungsbereiches haushaltsbezogener Dienstleistungen unter der Fragestellung, inwieweit eine Professionalisierung dazu beitragen kann, sozial abgesicherte Beschäftigung mit Flexibilität zu verknüpfen. Darüber hinaus wurden Möglichkeiten einer Förderung der Beschäftigung im Bereich haushaltsbezogener Dienstleistungen untersucht. Zwar stellen Dienstleistungen in Privathaushalten bereits heute einen großen Beschäftigungsmarkt in der Bundesrepublik dar, der jedoch im Vergleich zu anderen kaum reguliert ist. Arbeitsvertragliche Bindungen, Kündigungsschutz, sozialversicherungsrechtliche Absicherung, tarifliche Regulierung, Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit haben faktisch kaum Bedeutung; in weiten Bereichen ist der Arbeitsmarkt in Privathaushalten bis heute ein grauer Markt.

Vor diesem Hintergrund stellte sich die Frage, ob und inwiefern in diesem Bereich zusätzliche Beschäftigungspotentiale erschlossen und in stärkerem Maße als bisher sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen werden können.

Im Mittelpunkt des Projektes stand einerseits eine Analyse der Struktur und Besonderheiten der haushaltsbezogenen Dienstleistungen. Andererseits wurden Ideen, Vorschläge und konkrete Maßnahmen, die zur Förderung der haushaltsbezogenen Dienstleistungen entwickelt bzw. ergriffen worden sind, bilanziert und bewertet. Dabei wurden sowohl der aktuelle Stand in der Bundesrepublik als auch die Erfahrungen in anderen Ländern einbezogen. Letztere wurden unter der Perspektive ihrer Wirkungen und Wirksamkeit sowie unter der Fragestellung analysiert, ob und inwiefern sie auf die Bundesrepublik übertragbar sind.

Vorgehen

Neben der Aufarbeitung der einschlägigen Literatur zur Beschäftigung und Potentialen im Dienstleistungssektor allgemein und insbesondere im Bereich haushaltsbezogener Dienstleistungen sowie statistischen Auswertungen wurden ExpertInnengespräche durchgeführt, die Aufschluß über die Zielsetzungen der verschiedenen Vorschläge und - soweit vorhanden - über die bisherigen Erfahrungen mit Programmen und Maßnahmen gaben sollten, die zur Förderung haushaltsbezogener Dienstleistungen initiiert worden sind.

Das Projekt wurde in enger Verzahnung mit dem drittmittelfinanzierten Projekt "Dienstleistungspools" durchgeführt. Aus beiden Projekten heraus sind eine Vielzahl von Veröffentlichungen entstanden. Außerdem spielte Politikberatung eine herausragende Rolle (mehrere Stellungnahmen zu Bundestags- und Landtagsanhörungen, Gutachten, Hintergrundgespräche u.ä.).


Publikationen zum Projekt

Weinkopf, Claudia, 2004: In Konkurrenz zur Schwarzarbeit: Chancen und Grenzen für anspruchsvolle Arbeit im haushaltsbezogenen Reinigungswesen. In: Rolf Kreibich und Britta Oertel: Erfolg mit Dienstleistungen: Innovationen, Märkte, Kunden, Arbeit; Beiträge der 5. Dienstleistungstagung des BMBF, S. 279–285

Weinkopf, Claudia, 2003: Mini- und Midijobs: neue Impulse für den Arbeitsmarkt? In: Berufsbildung 83, S. 23-29

Weinkopf, Claudia, 2003: Förderung haushaltsbezogener Dienstleistungen: sinnvoll, aber kurzfristige Beschäftigungswirkungen nicht überschätzen. In: Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 72 (1), S. 133-147 | Lesen

Bittner, Susanne / Weinkopf, Claudia, 2002: Dienstleistungspools NRW: Haushaltshilfe als professionelle Dienstleistung - Erfahrungen und Perspektiven; Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung zu den Modellprojekten "Dienstleistungspools NRW". Stand: 31. Dezember 2000. Düsseldorf: Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit des Landes Nordrhein-Westf.

Weinkopf, Claudia, 2002: Service pools as qualifying alternative in services to private households. In: Sophie Rouault, Heidi Oschmiansky und Isabelle Schömann: Reacting in time to qualification needs: towards a cooperative implementation? Proceedings of a conference organised by the WZB on the 27-28 September 2001 by the Federal ministry for training and research (BMBF), pp. 168–185

Weinkopf, Claudia, 2002: "Es geht auch anders" – reguläre Beschäftigung durch Dienstleistungspools. In: Claudia Gather, Birgit Geissler und Maria S. Rerrich: Weltmarkt Privathaushalt bezahlte Haushaltsarbeit im globalen Wandel, S. 154–166

Weinkopf, Claudia, 2001: Le politiche per regolarizzare l'assistenza privata a pagamento. In: Cristiano Gori: I servizi sociali in Europa: caratteristiche, tendenze, problemi, pp. 139–152

Weinkopf, Claudia, 2000: Strategies to promote regular employment in services to private households: current policy experience. In: Wiemer Salverda, Claudio Lucifora und Brian Nolan: Policy measures for low-wage employment in Europe, pp. 206–217

Weinkopf, Claudia, 1999: Strategie mirate a incentivare il lavoro regulare nel settore dei servizi alle famiglie. In: Città visibile - associazione di imprese sociali: Roma, pp. Credito al citt

Weinkopf, Claudia, 1999: Privathaushalte und neue Dienste. In: Hans-Jörg Bullinger: Dienstleistungen – Innovation für Wachstum und Beschäftigung Herausforderungen des internationalen Wettbewerbs, S. 195–197

Weinkopf, Claudia, 1999: Stellungnahme zur öffentlichen Anhörung des Bundestagsausschusses für Arbeit und Sozialordnung zum Gesetzentwurf der Fraktionen SPD und Bündnis 90 / Die Grünen: "Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse". Bonn: Dt. Bundestag, Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung. Ausschußdrucksache 14/280

Weinkopf, Claudia, 1998: Möglichkeiten zur Beschäftigungsförderung im Dienstleistungssektor: das Beispiel haushaltsbezogener Dienstleistungen. In: Gerhard Bosch: Zukunft der Erwerbsarbeit: Strategien für Arbeit und Umwelt, S. 458–482

Weinkopf, Claudia, 1997: Geringfügige Beschäftigung: rechtliche Gestaltung, empirische Befunde, Gestaltungsvorschläge. Gelsenkirchen: Inst. Arbeit und Technik. Projektbericht des Instituts Arbeit und Technik Nr. 08/1997

Weinkopf, Claudia, 1997: Ansätze zur Professionalisierung von Dienstleistungen in Privathaushalten. In: SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag: Dienstleistungen in Privathaushalten, S. 9-15

Weinkopf, Claudia, 1997: Beschäftigungsförderung im Bereich haushaltsbezogener Dienstleistungen. In: Ute Behning: Das Private ist ökonomisch: Widersprüche der ökonomisierung privater Familien- und Haushalts-Dienstleistungen, S. 133–151

Weinkopf, Claudia, 1997: Schriftliche Stellungnahme zu der gemeinsamen öffentlichen Anhörung der Ausschüsse für Arbeit und Sozialordnung und des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: "Einbeziehung geringfügig Beschäftigter in die gesetzliche Sozialversicherung" am 10. Dezember 1997 (120. bzw. 76. Sitzung); Anlage 35. Bonn: Bonn. Deutscher Bundestag, Ausschuß für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Ausschußdrucksache 13/290

Vorträge zum Projekt

Philipp Hackstein: Zusammenarbeit von Schule und Eltern als Grundlage für besseres Lernen: Potenziale von Familienzentren im Primarbereich. Zusammenarbeit mit Eltern – Familiengrundschulzentren im Fokus, online, "SchuMaS meets...", 13.05.2024

Philipp Hackstein: Multiprofessionelle Kooperation in Familienzentren im Primarbereich: Zusammenarbeit zwischen Grundschule und Familien ganzheitlich gestalten. 11. Tagung der Gesellschaft für empirische Bildungsforschung (GEBF): Bildung verstehen – Partizipation erreichen – Transfer gestalten, Symposium "Von Vielfalt profitieren – Eine ganzheitliche Förderung von Schülerinnen und Schülern durch multiprofessionelle Kooperation gestalten" (Chairs: Dr. Monique Ratermann-Busse, Philipp Hackstein, Susanne Enssen; Diskutantin: Prof. Dr. Nina Bremm (FAU)), Universität Potsdam, 18.03.2024  Weitere Informationen

Philipp Hackstein: Sozialraumorientierung als Basis für eine kontextsensible Zusammenarbeit mit Eltern. Sozialräumliche Öffnung - Sozialräumliches Arbeiten - Sozialraumorientierung. Die Bedeutung des „sozialen Raums“ für Kinder, Familien und für die Ausgestaltung von Ganztagsbildung, Jugendherberge Duisburg Sportpark, ISA – Institut für soziale Arbeit e. V., 06.03.2024

Philipp Hackstein: Familiengrundschulzentren und Schulentwicklung: Vom Nebeneinander zum Miteinander. Fachtag Gemeinsam statt nebeneinander. Familiengrundschulzentren in NRW, Düsseldorf, Wübben Stiftung Bildung, 06.09.2023  Weitere Informationen

Prof. Dr. Sybille Stöbe-Blossey: Familiengrundschulzentren: Kommunale Strategien zur Förderung von Kindern im Grundschulalter. Fachtagung Familiengrundschulzentren, Wübben Stiftung Bildung, Düsseldorf, 06.09.2023  Vortragsfolien

Prof. Dr. Sybille Stöbe-Blossey: Sozialräumliche Partnerschaft - Familienbezogene Infrastruktur zur Stärkung der Gesundheit. Fachtag "kinderstark - NRW schafft Chancen" Sozialraumorientierung und Gesundheitsförderung. Witten, 19.06.2023  Vortragsfolien

Prof. Dr. Sybille Stöbe-Blossey: Familienzentren in Kitas und Grundschulen. Fachforum 11. Fachkongress Kinder- und Jugendarmut des Landes Nordrhein-Westfalen, Essen, 22.05.2023  Vortragsfolien

Prof. Dr. Sybille Stöbe-Blossey: Familienzentren und Familiengrundschulzentren; Forum 1: Sozialräumliche Partnerschaft - Familienbezogene Infrastruktur zur Stärkung der Gesundheit. 6. Ruhrgebietskongress zur Kinder- und Jugend-Gesundheit. Essen, MedeCon Ruhr, 18.03.2023  Vortragsfolien

Philipp Hackstein, Prof. Dr. Sybille Stöbe-Blossey: Rahmenbedingungen für eine integrierte Angebotsentwicklung von Familiengrundschulzentren. Netzwerkveranstaltung: Familiengrundschulzentren im Ruhrgebiet, Haus der Technik, Essen, Institut für soziale Arbeit e.V., 14.06.2022

Prof. Dr. Sybille Stöbe-Blossey, Philipp Hackstein, Dr. Brigitte Micheel: Familiengrundschulzentren: Potenziale und Perspektiven für Kommunen. Entwicklungskonferenz, Wübben Stiftung, Livestream , 09.05.2022  Vortragsfolien  Weitere Informationen

Projektdaten

Laufzeit des Projektes
01.07.1996 - 31.12.2000

Forschungsabteilung

Bearbeitung:
Dr. Claudia Weinkopf