Informationen zum Forschungsprojekt
Innovative Arbeitszeitmodelle und Beschäftigung in Nordrhein-Westfalen II
Ziel und Aufgabenstellung
Die in Teil Ides Projektvorhabens beschriebene "Aktion 100 Betriebe" wird im weiteren Verlauf der Projektarbeiten abschließend evaluiert. Da sich die große Mehrzahl der an er Aktion beteiligten Unternehmen noch im Beratungsprozess befindet, und sich die Beratungsprozesse selbst über längere Zeiträume erstrecken, wurde eine Verlängerung des Projektvorhabens erforderlich. Zwischen Beratung und Umsetzung neuer Arbeitszeitmodelle liegt ein zum Teil beträchtlicher zeitlicher Abstand, der im Sinne der nachhaltigen Wirksamkeit der mit dem Ziel der Beschäftigungssicherung und -förderung eingeleiteten Veränderungen häufig auch erforderlich ist; denn nicht immer sind die schnelle Wirksamkeit eingeleiteter Veränderungsprozesse und auch kurzfristig erzielbare Beschäftigungseffekte auch schon ein Indikator für den längerfristigen und nachhaltigen Erfolg. Veränderungen in der Arbeitszeitgestaltung implizieren nicht selten umfassendere Reorganisationsmaßnahmen, und diese benötigen eben Zeit.
Von Interesse ist im Rahmen der vertiefenden Fallstudien daher, welcher Art die die Arbeitszeitveränderungen begleitenden Reorganisationsmaßnahmen waren und wie diese umgesetzt wurden. Welche weitergehenden innerbetrieblichen Maßnahmen hat der Beratungsprozess u.U. angestoßen? Von ebenso zentraler Bedeutung ist die Frage, wie zufrieden nicht nur die Unternehmen, sondern auch die von den Veränderungsprozessen betroffenen Beschäftigten mit den neuen Arbeitszeitmodellen sind. Gab es neben den zu verzeichnenden Beschäftigungseffekten darüber hinausgehende qualitative Verbesserungen der Arbeitszeitgestaltung? Wo sehen die Beschäftigten und - sofern vorhanden - die betrieblichen Interessenvertretungen, wo die Unternehmen, wo die Arbeitszeitberater selbst Nachbesserungsbedarf?
Das Projekt wird abgeschlossen mit einer Broschüre, die Beispiele erfolgreich umgesetzter Arbeitszeitmodelle dokumentiert.
Weiterführung der Projektarbeiten ab November 2002 bis Oktober 2004
Neben der Arbeitszeitberatung wird in NRW auch das Instrument der Potentialberatung angeboten. Ziel dieses präventiv auf Beschäftigungssicherung und - ausbau gerichteten Instrumentes ist, "Arbeitskräfte und Unternehmen dabei zu fördern, den extern durch den wirtschaftlichen Strukturwandel induzierten Veränderungsdruck auf Unternehmen intern kompetent, gestaltend und innovativ umzusetzen. Beide Instrumente - die Potential- und die Arbeitszeitberatung - stehen im Kontext einer arbeitsorientierten Modernisierung und sind dem Ziel verpflichtet, die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen mit beschäftigungspolitischen Zielsetzungen zu verbinden. Daher werden die "Wirkungen der Instrumente Arbeitszeit- und Potentialberatung" in ihren langfristigen Effekten vergleichend analysiert. Im Zentrum der Forschungsarbeiten steht die qualitative Analyse der betrieblichen Prozesse, die nach Abschluss einer externen Beratung stattgefunden haben. Was geschieht also in den Unternehmen, wenn der Berater seine Arbeit beendet hat?. Konnten die im Zuge des Beratungsprozesses entwickelten Handlungs- oder Umsetzungsempfehlungen beibehalten werden, wo mussten sie ggf. modifiziert werden, und: waren sie den betrieblichen Problemlagen angemessen? Aus den ermittelten Ergebnissen sollen Schlussfolgerungen gezogen werden, die zur weiteren Optimierung des Beratungsinstrumentariums beitragen sollen.
Innovative Arbeitszeitmodelle und Beschäftigung in Nordrhein-Westfalen (Teil I)
Publikationen zum Projekt
Linne, Gudrun (Hrsg.) / Eberling, Matthias / Lehndorff, Steffen / Schilling, Gabi u.a., 2002: Flexibel arbeiten - flexibel leben? Die Auswirkungen flexibler Arbeitszeiten auf Erwerbschancen, Arbeits- und Lebensbedingungen. Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung | Lesen