Informationen zum Forschungsprojekt

Die „Binäre Logistische Regression“ – ein vielseitiges und robustes Analyseinstrument sozialwissenschaftlicher Forschung



Ausgangspunkt

In den letzten 10 Jahren hat sich die Verfügbarkeit sozial-ökonomischerIndividualdaten für wissenschaftliche Analysezwecke deutlich erhöhtund gleichzeitig steht aufgrund der rasanten technischen Entwicklung leistungsstarkeund gleichzeitig kostengünstige Soft- und Hardware zur Verfügung,die die Anwendung komplexerer statistischer Analysemethoden für eine größereZahl von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern möglich macht. Damitzusammenhängend verzeichnen wir insbesondere in der empirischen Arbeitsmarktforschungin den letzten Jahren einen immensen Bedeutungszuwachs quantitativ-statistischerund ökonometrischer Verfahren. Daher ist es zur Erhaltung der Konkurrenzfähigkeitdes Institutes insgesamt und insbesondere des Forschungsschwerpunktes TRENDSvon besonderer Bedeutung, die methodischen Grundlagen solcher Verfahren zu kennensowie mit ihrer Anwendung vertraut zu sein.

Aus diesem Grund ist das Eigenprojekt als interne Fortbildung für dieMitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts Arbeit und Technik konzipiertworden. Ziel dieser internen Fortbildung war es, in Theorie und Praxis die multivariatenRegressionsanalyse einzuführen. Ein robustes und allgemein anerkanntesmultivariates Analyseinstrument ist die "Binäre Logistische Regression",deren grundlegendes methodisches Prinzip, ein wesentlicher Ausgangspunkt zumVerständnis anderer wichtiger multivariater Analyseverfahren ist, wie etwader Multiplen Logistischen Regression oder aber von Probit- und Übergangsraten-Modellen.Aus diesem Grund stand die theoretische und praktische Auseinandersetzung mitdiesem Verfahren im Zentrum des Eigenprojektes.

Vorgehen

Im Rahmen des Eigenprojekts haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IATdie theoretischen Grundlagen sowie die praktische Anwendung der BinärenLogistischen Regression kennen gelernt. Die didaktische Darstellung zielte dabeiweniger auf das ausgefeilte Verständnis der mathematisch-statistischenHintergründe des Verfahrens ab. Vielmehr ist den Teilnehmerinnen und Teilnehmerneine praxisnahe Einführung gegeben worden, die den sicheren und fehlerfreienUmgang mit dem Regressionsverfahren in der alltäglichen Forschungspraxissicherstellt. Insgesamt sind drei theoretisch-methodische und vier praktischeSitzungen von jeweils 1,5 bis 2stündiger Dauer durchgeführt worden,wobei folgende Themen in den einzelnen Sitzungen behandelt worden sind.

1. Sitzung (Theorie)

  • Einführung in die Problemstellung: Was heißt "Regression"?
  • Das Regressionsprinzip am Beispiel der "linearen Einfachregression".
  • Warum logistische Regression?

2. Sitzung (Theorie)

  • Theoretische Einführung in die Datenvoraussetzungen und Datenvorbereitungfür die logistische Regression.
  • Grundsätzliches zur Interpretation der Regressionsergebnisse.
  • Die Regressionsanalyse als iteratives Verfahren.

3. Sitzung (Praxis)

  • Kurze Wiederholung der wichtigen methodischen Punkte, die bei der Arbeitmit dem Instrument "Binäre Logistische Regression" zu beachtensind.
  • Gemeinsame Begutachtung der "Übungs-Rohdaten" und Plan zurAufbereitung der Daten für die logistische Regression.

4. Sitzung (Praxis)

  • Einführung in die Statistiksoftware STATA;
  • Aufbereitung der Daten.

5. Sitzung (Praxis)

  • Anwendung der eigentlichen Logistischen Regression;
  • Diskussion und Interpretation der Schätzergebnisse.

6. Sitzung (Praxis)

  • Präsentation und Diskussion erster eigener Analysen der Teilnehmerinnenund Teilnehmer.

7. Sitzung (Theorie)

  • Ausblick: Weitere multivariate Analyseverfahren (bspw. multiple LogistischeRegression, Übergangsratenmodelle etc.);
    Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur Binären Logistischen Regression.

Publikationen zum Projekt

Projektdaten

Laufzeit des Projektes
01.10.2003 - 31.05.2004

Forschungsabteilung
Entwicklungstrends des Erwerbssystems

Bearbeitung:
Prof. Dr. Marcel Erlinghagen