Informationen zum Forschungsprojekt

Humankapital, Innovation und wissensbasierte Wirtschaft



Ziel und Aufgabenstellung

Seitlängerem ist in entwickelten Industriestaaten ein Trend zu höher qualifizierterBeschäftigung feststellbar. Für diese Entwicklungen sind nach Meinungder meisten Beobachter ein ganzes Bündel unterschiedlicher Veränderungsprozesseverantwortlich:

  • Der sektorale Strukturwandel hat die Beschäftigungimmer stärker von der Industrie zu den Dienstleistungen hin verschoben. Invielen Dienstleistungsbereichen erfolgt die Leistungserstellung mit z. T. deutlichhöheren Anteilen qualifizierter Beschäftigter.
  • Innerhalbder Sektoren haben in den vergangenen Jahren sowohl in der Industrie als auchim Dienstleistungsbereich, die Gewichte von fue- und wissensintensiven Branchenzugenommen. Dies zeigt sich sowohl bei der Wirtschaftsleistung als auch bei derZahl der Beschäftigten.
  • Innerhalb der Industrie verschiebt sichdie Struktur der Beschäftigten zunehmend in Richtung auf (höherwertige)fertigungs- und produktbegleitende Dienstleistungstätigkeiten. Zusätzlichhaben der organisatorische Wandel der letzten Jahre und veränderte Produktionsprozessedie Tätigkeitsanforderungen in Richtung höherer Qualifikationen beeinflusst.
  • In nahezu jeder Branche hat der Druck auf die erfolgreiche Durchführungvon Innovationen im Produkt- und Prozessbereich zugenommen. Die Durchführungund Adaption von technischen und organisatorischen Neuerungen stellt wachsendeAnforderungen an die Qualifikation der Beschäftigten und verstärkt denTrend zugunsten höher qualifizierter Beschäftigung.

Diesenlängerfristig zu beobachtenden Entwicklungen stehen, wie aktuelle Studienverdeutlichen, kurzfristige betriebliche Orientierungen und Humankapitalinvestitionengegenüber. In der Konsequenz berichten viele Betriebe, trotz anhaltend hoherArbeitslosigkeit, über Fachkräftemangel, sowohl im technisch gewerblichenBereich, als auch bei Hochschulabsolventen aus ingenieur- und naturwissenschaftlichenFachrichtungen. Dies betrifft die fue-intensiven Industriebereiche, aber auchdie produktionsnahen, technisch orientierten Dienstleistungen. Folgt man den Ergebnissenaktueller Innovationserhebungen, so sind als kurzfristige betriebliche Reaktionen,Nichtaufnahmen und zeitliche Verschiebungen von Innovationsprojekten zu beobachten.

Vor diesem skizzierten Hintergrund verfolgt das Eigenprojekt das Ziel,den Problemzusammenhang von Qualifikationsstrukturen und -entwicklungen im Kontextwissensbasierter Wirtschaftsstrukturen und betrieblicher Innovation näherzu untersuchen.

Vorgehen

Im Rahmen einer Literaturanalyse sollenin einer ersten Phase zentrale theoretische Konzepte und ihre Zusammenhängeauf der Ebene von Betrieben und Individuen aufgearbeitet werden. Ein besondererAugenmerk wird dabei auch auf sektorale Besonderheiten zu legen sein, wie etwader besonderen Stellung forschungs- und wissenintensiver Industrie- und Dienstleistungsbereiche.In einer zweiten Phase sollen in diesem Problemzusammenhang zentrale empirischeUntersuchungen aufgearbeitet werden und, soweit möglich, eigene sekundärstatistischeAnalysen auf der Basis relevanter Datensätze durchgeführt werden.

Projektdaten

Laufzeit des Projektes
01.01.2004 - 31.12.2006

Forschungsabteilung
Entwicklungstrends des Erwerbssystems

Bearbeitung:
Jürgen Nordhause-Janz