Informationen zum Forschungsprojekt

Insolvenzsicherung von Arbeitszeitguthaben III



Ziel und Aufgabenstellung

Arbeitszeitkonten werden in den letzten Jahren zunehmend als Instrument zur Flexibilisierung von Arbeitszeiten genutzt. Inzwischen arbeitet die Mehrzahl der deutschen Unternehmen mit Arbeitszeitkonten. Gerade die sehr flexiblen Jahres- oder Mehrjahresarbeitszeitkonten können schnell zu Beständen von mehreren hundert Arbeitsstunden führen. Bei Arbeitszeitmodellen, in denen Freistellungen im Alter oder sabbaticals aus Arbeitszeitkonten bestritten werden, können die Kontenbestände ggf. sogar ein Mehrfaches der Jahresarbeitszeit ausmachen.

Häufig wird dabei jedoch kaum berücksichtigt, dass mit dem Ansparen von Überstunden auf dem Arbeitszeitkonto viele Unternehmen auf Kredit ihrer Beschäftigten leben - und diese tragen im Insolvenzfall meist das Risiko für diesen Kredit. Obwohl es gesetzliche und tarifliche Grundlagen sowie am Markt erprobte Absicherungsmodelle gibt, ist davon auszugehen, dass erst wenige Unternehmen über eine Absicherung der Arbeitszeitguthaben im Insolvenzfall verfügen.

Das IAT hat bereits zwischen Juni 1999 und Februar 2000 sowie zwischen April 2002 und Juli 2003 auf Anregung einer Arbeitsgruppe des "Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit NRW" und im Auftrag des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit (MWA) zwei Broschüren zur Insolvenzsicherung von Arbeitszeitkonten, Arbeitsmaterialien für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren erstellt sowie mehrere Workshops für Interessierte durchgeführt.

Hieran anknüpfend wurden im Rahmen des Projektes "Insolvenzsicherung von Arbeitszeitguthaben III" neuere Entwicklungen und Veränderungen in diesem Bereich aufgearbeitet und vertieft, um das bisherige Informationsangebot zu aktualisieren.

Vorgehen

Das Projekt beinhaltet folgende Module:

  • Die Informationsbroschüre aus 2003 wurde um ein Beiheft ergänzt, in dem die aktuellen Entwicklungen bei den rechtlichen Grundlagen, Absicherungsmöglichkeiten und -modalitäten sowie das Verhältnis von sozialen Sicherungssystemen und Arbeitszeitguthaben in der Insolvenz dargestellt werden.

  • Die Arbeitsmaterialien zur Insolvenzsicherung von Arbeitszeitguthaben für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus Arbeitszeitberatung, Verbänden und Gewerkschaften wurden entsprechend überarbeitet und aktualisiert.

Publikationen zum Projekt

Schietinger, Marc, 2004: Aktuelle Entwicklungen bei der Insolvenzsicherung von Arbeitszeitguthaben: Beiheft zur Informationsbroschüre "Praxis in NRW. Insolvenzsicherung von Arbeitszeitguthaben". Düsseldorf: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen

Schietinger, Marc, 2004: Die Insolvenzsicherung von Arbeitszeitguthaben: Arbeitsmaterialien für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus Arbeitszeitberatung, Verbänden und Gewerkschaften. Düsseldorf: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen

Schietinger, Marc, 2003: Insolvenzsicherung von Arbeitszeitguthaben: Rahmenbedingungen, Absicherungsmodelle, Entscheidungskriterien. Düsseldorf: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen. Praxis in NRW

Schietinger, Marc, 2003: Wie kann man Arbeitszeitkonten gegen Insolvenz sichern? In: Tempora: Journal für moderne Arbeitszeiten Februar 2003, S. 2

Schietinger, Marc, 2003: Arbeitszeitkonten. In: Karriereführer Hochschulen 17 (1), S. 92-94

Projektdaten

Laufzeit des Projektes
20.04.2004 - 06.06.2004

Forschungsabteilung

Leitung:
Dr. Claudia Weinkopf

Bearbeitung:
Dr. Marc Schietinger

Finanzierung:
Ministerium für Wirtschaft und Arbeit NRW