Informationen zum Forschungsprojekt

Job Profiles



Ziel und Aufgabenstellung

Die Anforderungen an die Qualifikationen der hochqualifizierten Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter in der Informationstechnologie(IT)- und Telekommunikations(TK-)branchehaben sich in den vergangenen Jahren erheblich verändert. In den Mitgliedsländernder Europäischen Union wird sowohl national wie übergreifend von unterschiedlichenOrganisationen kontinuierlich daran gearbeitet, aktuelle Beschreibungen undKlassifikationen für die Berufe in diesen Branchen zu entwickeln. Ein internationalansetzendes Beispiel dafür sind die "Job Profiles": Eine Reihegroßer europäischer und amerikanischer IT- und Telekommunikations-Unternehmen- das "Career Space"- Konsortium - hat, unterstützt durch dieEU, 18 umfassende Qualifikationsprofile für diese IT- und TK-Berufe ausgearbeitet,die die aktuellen und die erkennbaren zukünftigen Anforderungen an dieMitarbeiter beschreiben sollen.

Für die Organisationen, die am Europäischen Sozialen Dialog im TK-Sektorbeteiligt sind, war von Interesse, inwieweit diese IT-orientierten Profile fürden TK-Sektor direkt nutzbar oder übertragbar sind. Dies wurde im Rahmendes Projekts untersucht.

Vorgehen

Ausgehend von den bisherigen Beschreibungen in den Career Space- Berufsprofilenwurde durch Interviews mit rund 20 Personalfachleuten und technischen Expertenvon 6 großen europäischen Telekommunikationsunternehmen und der Gewerkschaftenuntersucht, inwieweit die bisherigen Beschreibungen die aktuellen und zukünftigzu erwartenden Qualifikationsanforderungen für den TK-Sektor erfassen.Gleichzeitig wurde erfragt, inwieweit die Struktur und die Beschreibungskategoriender Profile den realen Anforderungen an hochqualifizierte Beschäftigteim TK-Sektor genügen.
Zudem wurden Aufbau und Struktur der Caree-Space-Profile mit den deutschen IT-Weiterbildungsprofilen,der britische "Skills for the Information Age"-Klassifikation sowieder "Nomenclature 2002 - Les emplois-métiers du système d'informationdans les grandes entreprises" der CIGREF (Frankreich) verglichen.

Ergebnisse

Auf Grundlage dieser Stellungnahmen und Analysen erarbeitete das IAT Vorschlägezur Verbesserung oder Erweiterung der bestehenden Profile. Zudem wurden Empfehlungenfür die weitere Nutzung des Career Space-Profile durch den Europ. Sozialdialogim TK-Sektor gegeben. Dabei zeigte sich, dass

  • die bestehenden Profile sehr weitgehend den technischen wie extrafunktionalenAnforderungen an die Beschäftigten im TK-Sektor genügen; mit begrenztemAufwand lassen sich die spezifischen technischen Anforderungen der TK-Dienstleister,insbesondere etwa für den Mobilfunk, in den einzelnen Profilen ergänzen.
  • Ihre Stärken habe die Profile in der Betonung der sozialen Kompetenzenund bezogen auf die individuelle Haltung, die eine hochqualifizierte Tätigkeitin diesen Bereichen erfordert. Allerdings wird bezogen auf die konkrete Beschreibungder Fähigkeiten - besonders im Vergleich mit den deutschen Weiterbildungsprofilen- die begrenzte arbeitsanalytische Fundierung deutlich. Eine Einstufungssystemfür Qualifikationen ist bisher nicht entwickelt. Hier bestehen noch erheblicheEntwicklungsbedarfe.

Ein Problem solcher Berufsprofile liegt schließlich darin, dass sie aufbetriebliche Karrieren bezogen sind bzw. deren Voraussetzung bilden. Fürden IT- und TK-Sektor ist derzeit zu beobachten, dass es in den Unternehmenkein einheitliches oder geradliniges Karrieremuster für hochqualifizierteBeschäftigte gibt. Es scheinen sich hier Projektmanagement- und Fachkarrierenals Ergänzungen zu eher Management-orientierten Laufbahnen zu entwickeln.Wie eine zweckmäßige Vorbereitung auf diese Karrieren in der Ausbildungaussehen könnte, ist derzeit offen.

Publikationen zum Projekt

Projektdaten

Laufzeit des Projektes
15.03.2002 - 15.11.2002

Forschungsabteilung
Arbeitszeit und Arbeitsorganisation

Leitung:
Dr. Erich Latniak

Finanzierung:
EU DG Employment and Social Affairs