Informationen zum Forschungsprojekt
Berufliche Weiterbildung und Kompetenzentwicklung
Ziel und Aufgabenstellung
Die Förderung und Erweiterung von Kompetenzen ist nicht nur wichtig für die persönliche, private und berufliche Entwicklung der Einzelnen, sondern sie ist ebenfalls Voraussetzung für gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt. Um in Konkurrenz zu anderen Unternehmen erfolgreich zu sein, müssen Betriebe Anstrengungen unternehmen, Maßstäbe zu setzen, neue Produkte zu generieren, neue Techniken einzuführen, neue Verfahren und Organisationsformen zu entwickeln. Voraussetzung hierfür ist die Weiterentwicklung des Arbeitsvermögens der Beschäftigten, ihrer Qualifikationen und Kompetenzen. Neben fachlichen Kompetenzen sind hierbei insbesondere hochgradige Flexibilität, Kreativität, Verantwortlichkeit und prinzipielle Lernfähigkeit gefragt. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Qualifikationen und Kompetenzen durch berufliche Bildung und insbesondere durch berufliche Weiterbildung ist eine notwendige Aufgabe, um die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu ermöglichen und zu erhöhen. Gleichzeitig ist es eine Aufgabe, die die Beschäftigungsfähigkeit der Einzelnen sicherstellt. Jemand, der es unterlässt, an seinen Qualifikationen und Kompetenzen zu arbeiten und sie weiterzuentwickeln, wird weniger Möglichkeiten haben, Beschäftigung zu finden, zu erhalten oder sich beruflich weiterzuentwickeln.
Jenseits der Bedeutung eines kontinuierlichen Prozesses der Erweiterung von Qualifikationen und Kompetenzen (lebenslanges Lernen) gibt die Realität in Deutschland eher Hinweise auf gegenläufige Entwicklungen. Es gibt eher Warnsignale, die darauf hindeuten, dass die Bildungs- und Weiterbildungsrealität in Deutschland und in Nordrhein-Westfalen nicht den notwendigen Anforderungen zur Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und Beschäftigungsfähigkeit der Erwerbspersonen genügen.
Ziel des Projektes war es, aufgrund sekundärstatistischer Analysen dieEntwicklung der Weiterbildungsteilnahme von Erwerbstätigen in Nordrhein-Westfalenim Vergleich zum Bundesdurchschnitt und ausgewählter Bundesländerauszuwerten und aufzubereiten.
Vorgehen
Auf der Grundlage der, für die Wissenschaft zugänglichen anonymisiertenDatensätze des Mikrozensus (Scientific-Use-Files) wurde die Teilnahme Erwerbstätigeran beruflicher Weiterbildung hinsichtlich verschiedener Merkmale ausgewertet(Geschlecht, Nationalität, Alter, Qualifikation, berufliche Stellung, Branchenzugehörigkeit,etc.):
- Zunächst wurde ein Zeitvergleich von 1996 bis 2000 über die WeiterbildungsteilnahmeErwerbstätiger in ausgewählten Bundesländern und im Bundesdurchschnittdurchgeführt.
- In einem zweiten Schritt wurde die Weiterbildungsbeteiligung der Erwerbstätigenin Nordrhein-Westfalen und im Bundesdurchschnitt nach ihren wesentlichen persönlichen,betrieblichen und arbeitsbezogenen Einflussfaktoren anhand multivariater Analysemethodenbestimmt.