Informationen zum Forschungsprojekt
Demografiefeste Personalpolitik in der chemischen Industrie
Ziel und Aufgabenstellung
Seit Mitte der 90er Jahre wird über die den demografischen Wandel und seine Konsequenzen für die Betriebe in Deutschland geforscht. Es wurden zwischenzeitlich Instrumente für unterschiedliche Problemlagen entwickelt und in Pilotunternehmen angewendet. Dennoch bleibt festzuhalten, dass weder Beschäftigte noch Betriebe bisher angemessen darauf vorbereitet sind. Gegenwärtig dominiert in vielen Betrieben eine Personalpolitik, die auf einen längeren Verbleib älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht eingestellt ist.
Ausgehend von dieser Situation wird im Projekt untersucht, wie adäquate betriebliche Antworten auf die Herausforderungen des demografischen Wandels im Zusammenwirken unterschiedlicher Elemente einer vorausschauenden und nachhaltigen betrieblichen Arbeits- und Personalpolitik gefunden werden können.
Das Projekt DECI besteht dabei aus 2 Teilprojekten:
Das Teilprojekt "Umsetzung demografiefester Personalpolitik in der Chemischen Industrie - 50plus in der Umsetzung" unterstützt betriebliche Vorhaben in sechs kleinen und mittleren Unternehmen der Chemischen Industrie. Die dort durchgeführten personal- und arbeitspolitischen Maßnahmen sollen eine nachhaltige Sicherung von Arbeitsfähigkeit und Beschäftigung der Mitarbeitenden ermöglichen und dazu beitragen, die Voraussetzungen eines zukünftigen betrieblichen Erfolges zu schaffen.
Das Teilprojekt "Zur Umsetzung demografiefester Personalpolitik in der Chemischen Industrie - Inhaltliche und prozessuale Analyse betrieblicher Vorgehensweisen" leistet die Begleitforschung zur Einführung dieser Maßnahmen. Durch die Analyse des Zustandekommens und der Nutzung der betrieblichen Lösungen soll Handlungs- und Orientierungswissen für die betrieblichen Akteure zur Verfügung gestellt werden. Dazu ist es notwendig zu untersuchen, welche betrieblichen Bedingungen die Umsetzung innovativer und demografiefester Personalpolitik fördern und welche sie hemmen. Diese Vorgehensweise verbindet damit inhaltliche und prozessuale Fragen der Umsetzung demografiefester Personalpolitik.
Vorgehen
Auf Grundlage das Forschungsstandes und der Analysen in den sechs betrieblichen Fällen werden fundierte Empfehlungen formuliert und damit zur Unterstützung und Gestaltung einer demografiefesten Personalpolitik in anderen Unternehmen beigetragen. Es sollen zudem Antworten gefunden werden, wie betriebliche Initiativen und Projekte, die auf eine demografiefeste Personalpolitik und nachhaltige Personalnutzung gerichtet sind, in der Chemischen Industrie zukünftig, auch mit Unterstützung der Sozialpartner erfolgreicher und zielführender verlaufen können, als dies bisher der Fall war. Die Ergebnisse der betrieblichen Untersuchungen sollen in Empfehlungen für die Gestaltung des demografischen Wandels und präventiver Maßnahmen in der Chemischen Industrie münden, die dann in entsprechende Vereinbarungen zwischen den Sozialpartnern der chemischen Industrie einfließen und so den vor kurzem abgeschlossenen Tarifvertrag zum Thema Demografie ergänzen können.
Beteiligt sind neben der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE)und dem Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) das QualifizierungsförderwerkChemie (QFC), Halle, als koordinierende Einrichtung, die Weiterbildungsstiftungder Chemischen Industrie, Wiesbaden, das Forschungsinstitut Berufliche Bildung(f-bb) gGmbH, Nürnberg, und das IAQ sowie 6 Chemie-Unternehmen.
Publikationen zum Projekt
Gottwald, Mario / Latniak, Erich / Voss-Dahm, Dorothea, 2010: Betriebliche Initiativen zur Umsetzung demografiefester Personalpolitik in der Chemischen Industrie. In: Wirtschaft und Berufserziehung 62 (8), S. 30–34
Latniak, Erich / Voss-Dahm, Dorothea / Elsholz, Uwe / Gottwald, Mario / Gerisch, Silvia , 2010: Umsetzung demografiefester Personalpolitik in der Chemischen Industrie: inhaltliche und prozessuale Analyse betrieblicher Vorgehensweisen. Ergebnisse der Begleitforschung zum INQA-Projekt deci. Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung | Lesen
Vorträge zum Projekt
Dr. Erich Latniak, : Voraussetzungen und Hürden – Erfahrungen aus den deci-Demografieprojekten. Zusammen mit Dr. Ute Schlegel (QFC). 2. Sitzung des wissenschaftlichen Beirats des Umsetzungsprojekts DemTV der IG BCE. Berlin, Verbindungsstelle der IG BCE, IG BCE Hauptverwaltung, 01.12.2011