Entwicklungsanalyse kommunaler Familienzentren

Ziel und Aufgabenstellung

In Nordrhein-Westfalen werden seit 2006 Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren weiterentwickelt, die damit über die Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder hinaus erweiterte Aufgaben im Rahmen kommunaler Sozialpolitik übernehmen. Die Einrichtungen werden dazu im Rahmen eines Zertifizierungsverfahrens entsprechend dem Gütesiegel „Familienzentrum NRW” qualifiziert (www.familienzentrum.nrw.de). Sie erhalten dann eine jährliche Förderung von 13.000 Euro (in sozialen Brennpunkten 14.000 Euro), um in Kooperation mit anderen Partnern ein sozialraumorientiertes Leistungsspektrum für Familien bereitzustellen. Aktuell gibt es mit ca. 2.250 Familienzentren eine flächendeckende Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen. Der Entwicklungsprozess der Familienzentren wird von den kommunalen Jugendämtern mit lokal unterschiedlichen Strategien koordiniert, unterstützt und begleitet.
Im Rahmen des Projekts soll der Stand eines solchen regionalen Entwicklungsprozesses am Beispiel einer Kommune im Ruhrgebiet analysiert werden. Folgende Themen stehen dabei im Mittelpunkt der Auswertung:

• Entwicklung der Angebote der Familienzentren (Inhalte der Angebote, Bedarfe und Erreichbarkeit der Zielgruppen);
• Organisation und Management von Familienzentren (Personaleinsatz, Ressourcen und Engpassfaktoren);
• Kooperation im lokalen Netzwerk (Zusammenarbeit mit Partnern und Unterstützungsbedarf).

Vorgehen

Das Projekt ist als explorative qualitative Erhebung angelegt und wird im Rahmen eines Forschungspraktikums im Master-Studiengang Soziologie bearbeitet. Auf der Basis eines Auftaktgesprächs mit dem Jugendamt der Kommune wird für die Datenerhebung ein Fragebogen entwickelt. Mit den Leitungen aller örtlichen Familienzentren wird ein jeweils ca. einstündiges Interview geführt. Die Daten werden mit dem Auswertungsprogramm MaxQDA aufbereitet und anhand der genannten Fragestellungen ausgewertet. Die Ergebnisse werden in Form von drei Forschungsberichten zusammengestellt und zum Abschluss des Projekts im Rahmen einer Veranstaltung des Jugendamtes präsentiert.