Valeska Klug, M.A.
Valeska Klug ist Mitglied des Promotionskollegs „Die Arbeit und ihre Subjekte“ und Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung. Im Rahmen des Kollegs promoviert sie zum Einfluss von Kulturpolitik sowie der entstehenden und sich entwickelnden Fördersysteme für freies Theater auf das (Selbst-)Verständnis freier darstellender Künstler_innen und ihrer Arbeit seit den 1980er Jahren. Von 2007 bis 2010 studierte sie Theaterwissenschaft/Medienwissenschaft (B.A.), ab 2010 Theaterwissenschaft (M.A.) sowie ab 2011 Europäische Kultur und Wirtschaft (M.A.) an den Universitäten Bochum und Dunkerque (FR). Als Projektbeauftragte im Kulturprogramm am Goethe-Institut Lille (FR) war sie für einige Monate im Bereich der Planung und Durchführung (internationaler) kultureller Veranstaltungen tätig. Als Lehrbeauftragte unterrichtet sie seit 2010 regelmäßig am Institut für Theaterwissenschaft sowie an der Studiobühne der Ruhr-Universität Bochum im theaterwissenschaftlichen und -praktischen Bereich. Seit 2013 ist sie an der Realisierung verschiedener installativer und szenischer Projekte v.a. im Ruhrgebiet beteiligt (Dramaturgie, Lichtdesign / Lichtkunst) und gestaltet als Produktionsleitung das Dortmunder Theaterfestival FAVORITEN 2016 mit, wodurch sie immer wieder die essentielle Verknüpfung zwischen ihrer wissenschaftlichen und praktischen Arbeit herstellt.
Dissertation
Mediale Diskurse und der Wandel der Subjektivitäten freier künstlerischer Arbeit zwischen 1980 und heute
Beantragen frei produzierende darstellende Künstler_innen Fördergelder, müssen sie meist begründen, was an ihrem Projekt besonders innovativ, nachhaltig, partizipativ, experimentell oder modellhaft ist. Dass es bestimmte „Zauberwörter des Diskurses“ der Fördersysteme (Jens Roselt auf nachtkritik.de) gibt, ist bekannt. Ebenso, dass sie auf kulturpolitische Entscheidungen und Förderstrategien zurückzuführen sind. Ob bzw. wie diese das (Selbst-)Verständnis von Künstler_innen und ihrer Arbeit verändern, ist dagegen bislang kaum untersucht worden.
Das theaterwissenschaftlich ausgerichtete Dissertationsvorhaben befasst sich mit dem Wandel medialer Diskursivierungen des Künstler_innensubjekts seit der Etablierung von Förderstrukturen für die sogenannte Freie Theaterszene in den 1980er Jahren. Leitend für die Analyse sind Fragen nach Ausmaß, Art und Entwicklung des Einflusses kultur- und förderpolitischer Diskurse auf das (Selbst-)Verständnis von Künstler_innen und ihre Arbeit: (Wie) wirken sich Fördersysteme zu welcher Zeit auf Form, Inhalt und Verständnis künstlerischer Arbeiten aus? (Wie) verändert sich dies mit der Zeit und vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung des Bereichs der kulturellen Bildung? Welche „Zauberwörter“ verschwinden, welche halten sich, welche tauchen auf und welche Begriffe hätten − würden sie zum Zauberwort − das Potenzial, Fördersysteme umzugestalten?
In der Auseinandersetzung mit diesen Fragen werden einerseits Verschiebungen des Selbst- und Arbeitsverständnisses freier Theatermacher_innen diskursanalytisch untersucht und andererseits rekonstruiert, in welchem Verhältnis diese zu kulturpolitischen Impulsen und Förderstrategien stehen. Gewonnene Erkenntnisse können schließlich auch Hinweise für die praktische Auseinandersetzung mit der Gestaltung von Förderstrukturen für freies Theater geben.
Betreuung
Prof. Dr. Rolf Parr / Prof. Dr. Sven Lindholm
Zeitraum
3 Jahre
Förderinstitution
Hans-Böckler-Stiftung