Was ist Open Access?

Geschichte und Definition

Open-Access-Kategorien

"Wir definieren den offenen Zugang oder den 'Open Access' als eine umfassende Quelle menschlichen Wissens und kulturellen Erbes, die von der Wissenschaftsgemeinschaft bestätigt wurden."

Quelle: Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen vom 22. Oktober 2003

Durch das Internet sind neue digitale Zugangswege zu wissenschaftlichen Publikationen entstanden.

Dies birgt viele Potenziale in sich, z.B. die Möglichkeit wissenschaftliche Erkenntnisse deutlich mehr Menschen als zuvor zugänglich zu machen und dadurch eine innovative Forschung zu stärken. Dabei müssen Qualitätsstandards, Transparenz und Nachhaltigkeit von Veröffentlichungen gewährleistet sein.

Allerdings werden diese Potenziale nicht ausgeschöpft, wenn der Zugriff auf Publikationen z.B. durch Bezahlschranken (mit häufig hohen Lizenzgebühren) begrenzt wird.

Bild: Open Access Logo

Die Open-Access-Bewegung

Um das Ziel der Schaffung eines kostenlosen, freien und dauerhaften Online-Zugangs zu Publikationen und wissenschaftlichen Roh- und Primärdaten zu erreichen, wurde die sogenannte Open-Access-Bewegung ins Leben gerufen. Sie hat ihre Leitlinien beispielsweise in der "Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen" vom 22. Oktober 2003 festgehalten.

Zu den Erstunterzeichnern der "Berliner Erklärung" gehört die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Die Universität Duisburg-Essen unterzeichnete die Berliner Erklärung am 28.10.2014.

Leitlinien der DFG

Im Januar 2006 hat der Hauptausschuss der DFG seine Leitlinien für das Open-Access-Publizieren verabschiedet. Demnach sollen Projektnehmer der DFG ihre Forschungsergebnisse nach Möglichkeit (auch) digital und für Nutzer entgeltfrei über das Internet bereitstellen. Dazu wird die Veröffentlichung in geeigneten Open-Access-Zeitschriften oder die nachträgliche Bereitstellung bereits publizierter Aufsätze über Open-Access-Repositorien empfohlen.

Zuletzt hat die DFG im Frühjahr 2016 die "Expression of Interest in the Large-scale Implementation of Open Access to Scholarly Journals" der OA2020-Initiative unterzeichnet.
(Quelle: FAQ Open Access der DFG)

Im Rahmen der internationalen OA2020-Initiative strebt eine wachsende Zahl von Forschungsorganisationen eine Transformation des Zeitschriftenmarktes an, bei dem die Mehrheit der heute per Subskription erhältlichen  wissenschaftlichen Fachzeitschriften auf das Publizieren mit Open Access umgestellt werden soll. Gemeinsam wollen die akademischen Organisationen die "umfassende Einführung eines offenen, onlinegestützten Zugangs zu wissenschaftlichen Forschungsartikeln sowie deren weitestgehend uneingeschränkte Nutzung und Wiederverwendung voranbringen".
(Quelle: Neue Initiative zur Stärkung von Open Access)

Initiiert durch das DFG-Förderprogramm "Open Access Publizieren" begann die UDE im Jahr 2010 ihre Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Publikation von Artikeln in Open Access zu unterstützen.

Die als Anschubfinanzierung zur Schaffung verlässlicher Strukturen zur Finanzierung von Publikationskosten geplante Förderung endete 2014. Im Anschluss wurde entschieden, einen eigenen Open-Access-Fonds einzurichten. Dieser wird zu gleichen Teilen aus Mitteln der UDE und der UB finanziert und ist an die Förderkriterien der DFG angelehnt.

Nachdem der Fokus lange auf dem Bereich der Open-Access-Zeitschriften lag, werden inzwischen auch Wege zur Förderung von Open-Access-Monografien und Sammelwerken erprobt. Die UB konnte beispielsweise mit dem BMBF-Projekt OGeSoMo (Laufzeit 2018 - 2019) erfolgreich Mittel zur Monografienförderung im Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften einwerben.

Open-Access-Kategorien

Bild: Open Access Logo

Open Access ist nicht gleich Open Access.

Häufig wird von Grünem oder Goldenem Open Access gesprochen, aber auch weitere Bezeichnungen für Kategorien werden immer öfter verwendet.

Die folgende Erläuterung zeigt, wie in der Universitätsbibliographie (dem zentralen Publikationsverzeichnis der UDE) und DuEPublico (dem institutionellen Volltext-Repositorium der UDE) die Begriffe verwendet werden und was genau sie bedeuten.

Open Access (OA):

Der Begriff selbst kann ebenfalls bereits unterschiedlich interpretiert werden. Im wörtlichen Sinn bedeutet "Open Access" zunächst einmal "freier Zugang", in unserem Zusammenhang zu Veröffentlichungen.

Dieses Verständnis von Open Access beinhaltet nicht notwendigerweise, dass die Veröffentlichungen auch weitergegeben oder verändert werden dürfen.

DuEPublico beispielsweise ist ein Open-Access-Repositorium, bei dem auch die Möglichkeit besteht, Publikationen in diesem Sinne zu veröffentlichen (z.B. als „Alle Rechte vorbehalten“).

Eine weitere Definition für Open Access bietet die Berliner Erklärung, siehe folgender Abschnitt.

Open Access im Sinne der Berliner Erklärung:

Eine breite Wissenschaftsgemeinschaft hat sich im Grundsatz auf ein Verständnis von OA gemäß der „Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen“ geeinigt.

Urheber:innen erlauben Nutzer:innen in diesem Sinne Open-Access-Veröffentlichungen „zu kopieren, zu nutzen, zu verbreiten, zu übertragen und öffentlich wiederzugeben sowie Bearbeitungen davon zu erstellen und zu verbreiten, sofern die Urheberschaft korrekt angegeben wird“. Die Berliner Erklärung geht somit einen deutlichen Schritt über die reine freie Verfügbarmachung im zuvor genannten wörtlichen Sinn hinaus.

Die UDE hat die Berliner Erklärung 2014 unterzeichnet. Die Möglichkeit der Vergabe von bestimmten Creative-Commons-Lizenzen (CC BY und CC BY-SA) in DuEPublico spiegelt dieses Verständnis von Open Access wider.

Wir unterscheiden folgende OA-Kategorien:

Grafik: Open Access Gold

Publikationen im Open Access Gold erscheinen unmittelbar frei zugänglich, meist unter einer Open-Content-Lizenz, beispielsweise einer Creative-Commons-Lizenz:

  • Als Artikel in einer Zeitschrift, die ausschließlich OA-Artikel veröffentlicht
  • Als Sammelwerk oder als Teil eines Sammelwerks, das vollständig im OA zugänglich ist
  • Als OA-Monographie

 

Open Access Diamond bezeichnet eine „Unterkategorie“ von OA-Gold.

Während für OA-Gold-Veröffentlichungen Publikationsgebühren,
so genannte APC (Article Processing Charges) anfallen, sind OA-Diamond-Veröffentlichungen bei dieser Variante für Autor:innen kostenlos.

Open Access Diamond wird auch als Open Access Platin bezeichnet.

Grafik: Open Access Hybrid

Open Access Hybrid bezeichnet Artikel, die OA in einer Zeitschrift oder einem Sammelwerk erscheinen, in dem nicht grundsätzlich alle Artikel OA veröffentlicht werden. Die Bezeichnung „OA Hybrid“ für die Artikel ist davon abgeleitet, dass in der Zeitschrift für unterschiedliche Artikel unterschiedliche Zugriffsmöglichkeiten bestehen können: „Closed Access“ und „Open Access“.

Hinweis: Der Begriff „Hybrid“ wird im Zusammenhang mit Publikationen auch mit einer anderen Bedeutung verwendet: die parallele Veröffentlichung von Büchern in gedruckter und digitaler Form. Für die Einordnung in OA-Kategorien ist eine parallele Veröffentlichung aber nicht von Bedeutung.

Grafik: Open Access Grün

Open Access Grün bezeichnet die OA-Zweitveröffentlichung einer Publikation auf einem Repositorium/Dokumentserver oder einer Webseite, die als Erstveröffentlichung nicht OA erschienen ist.
Als Besonderheit zu den Veröffentlichungen anderer Kategorien, können OA-Grün-Veröffentlichungen auch in einer anderen Form als das Original vorliegen (beispielsweise die Veröffentlichung als Pre- oder Postprint bzw. Authors Accepted Manuscript (AAM)).
An der UDE bietet DuEPublico als institutionelles Repositorium die Möglichkeit der Veröffentlichung als OA-Grün.

Grafik: Open Access Embargo

Open Access Embargo umfasst Publikationen, die bisher nur kostenpflichtig zugänglich waren. Diese werden nach Ablauf eines bestimmten Zeitraums von Verlagen frei zugänglich zur Verfügung gestellt.

Grafik: Open Access Bronze

Open Access Bronze bezeichnet einzelne Artikel, die innerhalb kostenpflichtiger Publikationen zwar frei zugänglich sind, die aber über keine Open-Content-Lizenz verfügen. Es handelt sich dabei um die Entscheidung der jeweiligen Herausgeber und der dauerhafte und zuverlässige freie Zugriff ist nicht garantiert. Insofern entsprechen diese Publikationen nicht den allgemeingültigen Anforderungen an Open-Access-Veröffentlichungen.

Bild: Open Access Logo

Bitte beachten Sie:
Die hier dargestellten Inhalte dienen nur der Information und sind keine rechtsverbindlichen Auskünfte.