Im Januar 2024 fand in Wien das mittlerweile 6. Wirtschaftsgeographische Doktorandenkolloquium in Form eines dreitägigen Seminars statt. Im bewährten Format – aber erstmalig am neuen Ort: im Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Wien – wurden die aktuellen Dissertationsprojekte an unserem Lehrstuhl präsentiert und diskutiert.
Als Einführung wurde die Veranstaltung vom Präsidenten der Österreichischen Geographischen Gesellschaft (ÖGG) Prof. Dr. Helmut Wohlschlägl eröffnet. In seiner Funktion als ehemaliger 16-jähriger Institutsvorstand im Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Wien stellte er u.a. die Bedeutung des Faches im Universitätsraum Wien wie auch in Österreich insgesamt vor.
Nach einer grundlegenden Einleitung zur Bedeutung und den Rahmenkonstellationen einer Promotion bzw. konkret einer Dissertationsabfassung im Fach Geographie bzw. konkret an unserem Wirtschaftsgeographie-Lehrstuhl durch die Professoren Juchelka, Hofmayer und Staudacher hatten insgesamt fünf Doktorandinnen und Doktoranden die Gelegenheit über ihren Bearbeitungsstand zu referieren.
Friedrich Schulte-Derne:
Die industriell-urbane Kulturlandschaft Ruhrgebiet: raumzeitliche Analyse eines Altindustrieraumes am Beispiel Dortmunds und Umgebung
Lara Leuschen
Creative Entrepreneurship, Kulturtourismus und nachhaltige Standortentwicklung - Eine Betrachtung ausgewählter Fallstudien aus wirtschafts- und tourismusgeographischer Perspektive
Steffen Lotz
Lieferketten und Absatzmärkte von Hidden Champions - eine Untersuchung der räumlichen Verflechtungen an der Schnittstelle von Wirtschafts- und Verkehrsgeographie in der Region Südwestfalen
Helge Kleifeld
Konversionsstandorte und Stadtentwicklung: die Fallstudie des Joint Headquarter in Mönchengladbach – eine Standortbetrachtung aus geographischer Perspektive
Petra Strunck
Wirtschaftsgeographische Dimensionen von Gewerbegebieten
In das Programm eingebettet war außerdem ein Vortrag mit anschließender Diskussion von unserer Lehrstuhl-Kartographin Dipl.-Ing. Ulrike Overbeck zum Thema „Die Geographische Dissertation: Phasen der Kartenerstellung in der Thematischen Kartographie“. Die Bedeutung der kartographischen Visualisierung im Rahmen der an unserem Lehrstuhl anzufertigenden Dissertationsschriften wurde damit verdeutlicht, gleichzeitig wurde ein Handbuch zur Kartenerstellung ausgehändigt.
In einer zusammenfassenden Abschlussbetrachtung der drei Professoren wurden – mit Intention der „Vermeidung“ – Stolpersteine bei Dissertationsprojekten identifiziert und erläutert, so dass auch dadurch für die anschließenden individuellen Coaching-Gespräche eine positiv und motivierend auszurichtende Grundlage gelegt werden konnte.
Bestandteil des Rahmenprogramms vom Doktorandenkolloquium waren auch zwei Kurzexkursionen: einmal in der Wiener Innenstadt zum Thema der Nachtökonomie in Verbindung mit kultur- und sozialgeographischen Einflüssen. Eine weitere Kurzexkursion stellte Wiener Grätzl im Wandel vor: die Gentrifizierung & BoBo-Kultur in der Josefstadt, die Stadtsanierung im Biedermeier-Viertel Spittelberg sowie das Museumsquartier als neuer multifunktionaler urbaner Hotspot.
Schließlich – dem Veranstaltungsort Wien geschuldet – gab es auch einen thematisch ausgerichteten Heurigen-Abend im Stadtteil Ottakring unter dem Motto „Wien & Wein an der Schnittstelle Agrargeographie, Kulturgeographie, Tourismusgeographie – weltweit die einzige Millionenstadt mit eigenem Weinbau“.
Das Gesamtprogramm wurde darüber hinaus organisatorisch unterstützt durch Rosemarie de Brouwer, Luisa Heidecker und Luisa Klumbis. Eine finanzielle Unterstützung des Doktorandenkolloquiums erfolgte durch das DokForum der Fakultät für Geisteswissenschaften.