Präambel

  • Wir gestalten Lehre auf universitärem Niveau und sehen diese als wertvolle Bereicherung sowie wichtiges Standbein unserer Tätigkeit im Sinne Humboldts Zusammenwirken von Forschung und Lehre an Universitäten.
  • Wir wissen, dass in anderen Fächern und bei anderen Dozierenden verschiedene Konzepte in der Lehre verfolgt werden. Uns ist absolut bewusst, dass Sie nicht nur bei uns im Fach Lehrveranstaltungen besuchen.
  • Wir bieten in der Geographie Lehrveranstaltungen in den Formaten Vorlesungen, Seminare und Exkursionen an. Dies sind verschiedene Lehr-Lernformate mit unterschiedlichen Zugängen: sowohl auf Seiten der Dozierenden als auch auf Seiten der Studierenden.
  • Wir gestalten unsere Lehre fachorientiert, forschungsorientiert sowie berufs- und zielgruppendifferenziert auf dem Anforderungsniveau einer Hochschule. Leitlinien unserer Lehre sind die Inhalts- und Kompetenzorientierung.
  • Wir realisieren Forschungsorientierung in der Lehre sowohl durch die Einbeziehung von Inhalten und Entwicklungen neuester Forschungserkenntnisse als auch über die Anknüpfung an unsere eigenen aktuellen Forschungsprojekte.
  • Wir erwarten von unseren Studierenden über die allgemeine Hochschulreife hinaus fachliches Interesse, Engagement und Lernbereitschaft, Offenheit und Diskussionsfähigkeit – gerade auch im Kontext von Präsenzveranstaltungen mit gebotener „aktiver Mitarbeit“.
  • Lektüre einschlägiger wissenschaftlicher Publikationen sehen wir dabei in einem wissenschaftlichen Studium als grundlegend an.
  • Wir gestalten unsere Lehre motivierend, abwechslungsreich und aktuell. Dabei integrieren wir die Studierenden durch aktive Teilnahme- und Beteiligungsformate.Wir kommunizieren offen, transparent und klar: unsere Anforderungen, zu erbringende Leistungserfordernisse sowie Fristen bzw. Termine.
  • Wir stellen im Rahmen von Blended-Learning-Konzepten umfangreiche Materialien zum Eigen- und Vertiefungsstudium bereit.
  • Wir sind ansprechbar für unsere Studierenden: in Sprechstunden oder nach Lehrveranstaltungen. Dabei bevorzugen wir den persönlichen Kontakt, der beispielsweise in einer anonymen Mail-Kommunikation oftmals zu zeitaufwändigen Rückfragen führt.
  • Wir akzeptieren und respektieren die Individualität der Studierenden hinsichtlich Vorwissen, Lerntypus, Lernkultur und Lernverhalten. Wir gehen möglichst differenziert auf diese Heterogenität ein.
  • Wir betreuen gerne Studierende, die bei uns ihre Bachelor- oder Masterarbeit anfertigen möchten.
  • Wir bewerten Prüfungen leistungsorientiert, fair, transparent und grundsätzlich (gerade in Grenzfällen) wohlwollend-studierendenfreundlich.

Unsere Lehre: Ideen und Tipps für Ihre erfolgreiche Teilnahme

Im Folgenden haben wir für Sie zehn Anregungen aus unseren langjährigen Erfahrungen in der Lehre, aus Gesprächen mit Studierenden früherer Semester sowie aus Rückmeldungen von Lehrevaluationen zur erfolgreichen Teilnahme an unseren Lehrveranstaltungen formuliert. Diese Hinweise sind keinesfalls als Gängelung Ihrer universitären studentischen Freiheit zu verstehen, sondern als konstruktiv wirkende Steuerungsfaktoren für Ihren Studienerfolg bei uns.

Wir versichern Ihnen ausdrücklich: Die erfolgreiche Teilnahme an unseren Lehrveranstaltungen ist nicht nur im Interesse von Ihnen, als Studierenden, sondern auch in unserem Interesse als Lehrende!

  • Sie studieren an einer Universität, somit an einer wissenschaftlichen Hochschule mit entsprechenden Inhalten und Anforderungen. Die Lehr-Lernkultur bei uns unterscheidet sich grundlegend von der an einem Gymnasium oder einer Gesamtschule. Fähigkeiten und obligatorische Inhalte aus Ihrer Schulzeit, dokumentiert im Abschluss der Allgemeinen Hochschulreife (Abitur), setzen wir - wie auch Grundlagen einer sog. Allgemeinbildung - voraus.

  • Die Formulierung dieses wissenschaftlichen Anspruchsniveaus erscheint möglicherweise ungewohnt, streng-förmlich und/oder wirkt distanzierend. Dies ist keinesfalls von uns negativ oder gar belastend intendiert! Vielmehr verstehen wir unsere Hochschullehre wohlwissend als fordernden und durchaus anstrengenden Beitrag zu Ihrer Bildung und Qualifikation, die wir weder durch Qualitätsabsenkungen noch durch Niveaureduktion oder gar populärwissenschaftliche Vereinfachungen schmälern möchten.

  • Unsere Lehrveranstaltungen, d.h. Vorlesungen, Seminare und Exkursionen, sind explizit Präsenzveranstaltungen. Nicht nur Ihre „physische Anwesenheit“, sondern Ihre aktive Mitarbeit und Ihr aktives Mitdenken stellen zentrale Erfolgsfaktoren dar. Studierende mit einer hohen Teilnahmequote „verstehen“ unsere Inhalte besser und sind am Ende erfolgreich, völlig unabhängig von einer formellen Anwesenheitspflicht.

  • Hören Sie in Lehrveranstaltungen aufmerksam zu, denken Sie mit, formulieren Sie Fragen, geben Sie Antworten (oder zumindest Antwortversuche; bitte in ganzen Sätzen), kommentieren Sie: Wissenschaft besteht aus einem Diskurs, wir arbeiten interaktiv, nutzen Sie die Möglichkeit sich einzubringen, dann macht Wissenschaft für Studierende und Lehrende Spaß.

  • Stupides Abschreiben von Folien, Auswendiglernen von Definitionen, einzig Lernen nach Altklausuren, Fragen nach „Erwartungshorizonten“ (wie in der Schule) helfen kaum. Notieren Sie wichtige Stichworte, das reicht! Ihr gründliches problemorientiertes Nacharbeiten ist „spielentscheidend“.

  • Saisonales Lernen kurz vor der Prüfung ist im Sinne einer „Druckbetankung“ meist nur faktenorientiert. Uns – in der Geographie – ist das Verständnis von Zusammenhängen im räumlichen Kontext wichtig. Dies muss geübt und trainiert werden, dafür braucht man Zeit, Geduld und Muße – und dies kontinuierlich von Anfang an.

  • Lehrveranstaltungen in Präsenz sind nur der äußerlich sichtbare Teil, aber besonders wichtige des sog. Workloads in der Hochschullehre. Hinzukommen (mit Einberechnung in die Studiengangs- und Modulplanung) Vor- und Nachbereitungen durch sog. Selbstlernphasen. Die Verknüpfung der Präsenzlehre mit den Selbstlernphasen ist von großer Bedeutung, gerade vor dem Hintergrund der wörtlichen Bedeutung von Studium/studieren: lat. studere = sich widmen, streben nach.

  • Lektürehinweise oder -aufgaben aus den Lehrveranstaltungen, der Verweis auf Lehrbücher, konkrete Übungsaufgaben sowie die bereitgestellten Materialien auf der Moodle-Plattform sind im Sinne eines ganzheitlich-integrierten blended-learning-Ansatzes Erfolgsfaktoren. All dies stellt ein Angebot zur Nutzung dar – gleichwohl mit Nachdruck empfohlen. Wissenschaft funktioniert immer (auch) über Lesen von Literatur (nicht nur von PDF-Zusammenfassungen oder Video-Tutorials).

  • Finden und erproben Sie Ihre individuelle Lernstrategie: in Partner-, Gruppenarbeit oder Einzelarbeit. Nutzen Sie Unterstützungsangebote, Tutorien, Beratungsmöglichkeiten (Sprechstunden) und Fragemöglichkeiten. Dies gilt auch für Prüfungen - wohlwissend, dass verschiedene Prüfungsformate (Klausur, offene Fragen, Multiple-Choice, Lückentexte, mündliche Prüfungen, Referate, Hausarbeiten) von Studierenden unterschiedlich favorisiert werden.

  • Ablenkung und fehlende Konzentration stellen sich zunehmend als Fallen und Gefahren einer tiefgehenden wissenschaftlichen Auseinandersetzung heraus: In unseren Lehrveranstaltungen genügt es vollkommen, sich auf unsere Inhalte, das Verstehen und Mitdenken sowie Mitarbeiten zu konzentrieren. Denken Sie deshalb unbedingt daran, Ihr Smartphone nach Vorlesung oder Seminar wieder einzuschalten. Digitalisierung ersetzt nicht Wissenschaft, sie wirkt unterstützend.

(gefunden auf Instagram: KHG Aachen)