Intelligente Bauwerke
Allgemeines
Mobilität, d. h. die Beweglichkeit von Personen und Gütern, ist Grundvoraussetzung für wirtschaftliches Wachstum und Beschäftigung. Hierbei spielt das Bundesfernstraßennetz – das Netz der Bundesautobahnen und Bundesstraßen – eine entscheidende Rolle. Die Erhaltung der Qualität des bestehenden Straßennetzes ist daher ein wichtiges Ziel zur Sicherung der Mobilität. Im Fernstraßennetz der Bundesrepublik Deutschland befinden sich derzeit etwa 39.500 Brücken mit einem Anlagevermögen über 60 Milliarden Euro. Zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit der Brückenbauwerke stehen finanzielle Mittel jedoch nur in begrenztem Umfang zur Verfügung.
Ziel dieses Forschungsschwerpunktes ist die Entwicklung innovativer Technologien zur Anwendung im Brückenbau. Die entwickelten Ansätze basieren auf dem Einsatz von Sensornetzen in Kombination mit modernen Methoden der Informationsverarbeitung. Damit sollen nicht nur relevante Einwirkungs- und Widerstandsgrößen am Bauwerk erfasst und überwacht, sondern auch auf Veränderungen dieser Größen reagiert werden. Mögliche Reaktionen sind z. B. das Auslösen von Warnungen bei Erkennung eines aufkommenden Schadens, was eine frühzeitige Einleitung von Instandsetzungsmaßnahmen ermöglicht, oder die aktive Anpassung des Tragwiderstandes an die tatsächliche Beanspruchung, wodurch sich eine Schonung der Bausubstanz und eine Verlängerung der Lebensdauer erreichen lässt. Neben der Zustandserfassung und Bauwerksüberwachung sollen Brückenneubauten so geplant werden, dass eine spätere Ertüchtigung aufgrund veränderter Nutzungsanforderungen wirtschaftlich, effizient und mit möglichst geringem Eingriff in den Betrieb erfolgen kann. Intelligente Brücken liefern somit einen wichtigen Beitrag zu einem nachhaltigen Einsatz finanzieller Mittel und tragen zur Sicherung der Leistungsfähigkeit der Verkehrsinfrastruktur bei.