Das Unsichtbare sichtbar machen: Porträts

Das Unsichtbare sichtbar machen -
die Geschichten hinter den Bildern

Bilder:
Dr. Alpo Honkapohja
Sprachwissenschaftler und Künstler, seit 2021 Universität Oslo

  Alpo (@valkea6)     University of Oslo     DeviantArt      Doodle Addicts

Das Unsichtbare sichtbar machen: "Porträts - Tess"
©Alpo Honkapohja / CC-BY

Mit Diabetes unterwegs


"Mit Diabetes hat man immer eine extra-Tasche für Insulin, Messgerät und Zubehör dabei. Manchmal erkennen die Sercurity-Leute die Pumpe schon - einmal wurde ich einfach durchgewunken: "Na, auch Diabetikerin? Echt anstrengend, oder?"


Tess, 23


Lily, 31

Das Unsichtbare sichtbar machen: "Porträts - Karen"
©Alpo Honkapohja / CC-BY

»Werde ich zum Cyborg?«


"Ich habe eine Hassliebe zu meiner Pumpe. Sie gibt mir Freiheit und Flexibilität.

Aber ich muss auch ständig Entscheidungen treffen.

Als ich letztens mit einem neuen Glukosesensor nach Hause kam, hat mein Sohn mich angeschaut und nur gemeint ‚Mann Mama, du wirst so langsam zu einem Roboter.‘"

 

Karen, 39

Das Unsichtbare sichtbar machen: "Proträts - Darren"
©Alpo Honkapohja / CC-BY

»Ich will jedenfalls kein Cyborg sein …«


"Ich will auf keinen Fall eine Pumpe.

So ein Gerät immer an mir zu haben, wäre eine ständige Erinnerung daran, dass ich Diabetes habe. Damit würde ich mich viel mehr krank fühlen als ohne.

Und alle Leute, von denen ich gehört habe, haben sowieso nur Probleme mit der Technik."

Darren, 19

 

Rose, 24 und Darren, 19

Das Unsichtbare sichtbar machen: "Porträts - Daisy"
©Alpo Honkapohja / CC-BY

Technologie als Rettung


"Die Insulinpumpe hat meine Lebensqualität enorm verbessert und mir Freiheit gegeben.

Ich kann damit meine Blutzuckerschwankungen viel besser ausgleichen als vorher. Jetzt kann ich endlich nachts wieder durchschlafen und morgens mit einem guten Wert aufwachen."

  

Daisy, 29

Das Unsichtbare sichtbar machen: "Porträts - Samantha"
©Alpo Honkapohja / CC-BY

Ein ganz besonderer Abstandsmesser


"Beim Golfen sinkt mein Zucker oft stark, deswegen ist mein Messgerät immer an meinem Gürtel mit dabei.

Einmal hat jemand gefragt, ob das mein Abstandsmesser sei – gar nicht mal so falsch!"

 

Samantha, 72

Das Unsichtbare sichtbar machen: "Porträts - Angela"
©Alpo Honkapohja / CC-BY

»Wir können nur unser Bestes tun und immer wieder aufstehen.«


"Ich würde meinem Sohn die Krankheit so gerne abnehmen – auf jeden Fall will ich ihm helfen, später selbst gut damit umzugehen."

 

Angela, 36

Das Unsichtbare sichtbar machen: "Porträts - Rose"
©Alpo Honkapohja / CC-BY

»Ich habe mich immer anders gefühlt.«


"Ich habe mich als Kind oft anders und sehr allein gefühlt und versucht, meinen Diabetes zu verstecken. Ich will auch heute noch nicht, dass alle wissen, dass ich Diabetes habe."

 

Rose, 24

Das Unsichtbare sichtbar machen: "Porträts - Victor"
©Alpo Honkapohja / CC-BY

Ketogen glücklich


"Essen und Sport sind meine Medizin – ich meide Kohlenhydrate. So kann ich ganz entspannt lange Radtouren machen und mein Zucker bleibt stabil."

Victor, 53

Das Unsichtbare sichtbar machen: "Portraits - Lily"
©Alpo Honkapohja / CC-BY

»Ich brauche nur eine kurze Pause …«


Lily ist Ärztin und hat Diabetes. Sie wünscht sich einen kurzen Begriff, mit dem sie anderen mitteilen kann:

"Ich bin gerade zu tief und brauche eine Pause, aber du musst nichts für mich tun – ich habe schon gegessen und muss warten, bis der Zucker wirkt."

Lily, 31

Das Unsichtbare sichtbar machen: "Porträts - Connor"
©Alpo Honkapohja / CC-BY

Die Tücken von Alkohol und Diabetes


"Einmal hat mir meine Freundin wohl das Leben gerettet – ich hatte ausnahmsweise etwas mehr getrunken und eine Unterzuckerung in der Nacht nicht bemerkt. Sie hat mich geweckt und mir Essen gegeben."

Connor, 23

Das Unsichtbare sichtbar machen: "Porträts - Freundinnen"
©Alpo Honkapohja / CC-BY

Wenn man sich ohne Worte versteht


Rose und ihre beste Freundin haben sich in der Schule kennengelernt, ohne zu wissen, dass die Andere auch Diabetes hat. Irgendwann zog eine von ihnen ihr Messgerät aus der Tasche und die andere schaute sie ungläubig an: "Wie, du auch?!"

Seitdem haben sie viel voneinander gelernt und sind froh, jemanden zu haben, der gelegentlichen Diabetes-Frust und Freude über Diabetes-Erfolge auch ohne Worte versteht.

 

Rose, 24

Das Unsichtbare sichtbar machen: "Porträts - Supermarket"
©Alpo Honkapohja / CC-BY

»Diabetes ist eine ständige Achterbahnfahrt.«


"Seit ich Diabetes bekommen habe, ist mein Leben eine ständige Achterbahnfahrt, ein permanenter Seiltanz. Den Blutzucker in einem Rahmen zu halten, in dem ich mich wohl und sicher fühle, und mein Risiko für Folgeerkrankungen möglichst gering bleibt, ist extrem anstrengend."

Karen, 39

Das Unsichtbare sichtbar machen: "Porträts - Chris"
©Alpo Honkapohja / CC-BY

»Dem Diabetes zum Trotz: auf die schönen Dinge im Leben schauen.«


Unterzuckerungen sind unangenehm und können sehr gefährlich sein – Chris erzählt, wie sein Bruder als Jugendlicher an einer Unterzuckerung gestorben ist.

Chris, 30

Das Unsichtbare sichtbar machen: "Porträts - Tomek"
©Alpo Honkapohja / CC-BY

»Diabetes soll nicht mein Leben regieren!«


"Diabetes ist immer dabei. Ich muss auch unterwegs Zucker messen oder spritzen, egal wo ich bin – auch im Kino, Restaurant oder Café. Meistens merkt es zum Glück niemand."

Tomek, 40

Das Unsichtbare sichtbar machen: "Porträts - Lavina"
©Alpo Honkapohja / CC-BY

Das tägliche Auf und Ab


"Ich bin sehr gerne draußen und lasse mich von meinem Diabetes wenig einschränken. Nur das Bergwandern habe ich drangegeben – drei Versuche, drei Mal kam der Notarzt. Aber irgendwann will ich das nochmal angehen."

Lavina, 54

Das Unsichtbare sichtbar machen: "Porträts - Emma"
©Alpo Honkapohja / CC-BY

»Zuhören und Empathie sind der Schlüssel.«


Emma erzählt, wie wichtig Selbsthilfe und Austausch sind: "Mir hilft es sehr, mit anderen in der gleichen Situation zu sprechen. Wir verstehen uns oft ohne viele Worte und merken: ‚Ich bin nicht allein‘. Das tut gut."

Emma, 24

Lavina, 54 und Emma, 24

Das Unsichtbare sichtbar machen: "Porträts - Rugby"
©Alpo Honkapohja / CC-BY

»Diabetesmanagement ist verdammt anstrengend.«


"Ich habe früher viel Rugby gespielt. Da habe ich den Diabetes oft weggewünscht. Es wäre so viel einfacher, nicht immer daran denken zu müssen, keine Pause im Spiel zu brauchen, weil der Zucker zu tief oder zu hoch ist, nicht ständig die Insulindosis anpassen zu müssen, weil ich mehr oder weniger Sport mache."

Tess, 23

Das Unsichtbare sichtbar machen: "Porträts - Donna"
©Alpo Honkapohja / CC-BY

Körper und Geist sind eng verbunden


"Ich mache seit einer Weile Yoga. Besonders die Meditation am Ende tut mir richtig gut – wenn ich innerlich ausgeglichen bin, kann ich auch gelassener mit den Höhen und Tiefen meines Zuckers umgehen."

Donna, 23

Connor, 23 und Donna, 23