Wie denkt ihr als Schüler*innen über den HSU?
*Der Text zu dieser Aufgabe ist auch in Englisch / Griechisch / Türkisch / ... verfügbar.*
Ihr kennt das leidige Thema: der Herkunftssprachliche Unterricht! Meistens bestehen Eltern darauf, dass ihre Kinder diesen Unterricht besuchen. Es handelt sich meistens um Familien, die zuhause (auch) eine andere Sprache sprechen als Deutsch. Aber was bringt dieser Unterricht überhaupt? Er findet meistens nachmittags statt und dann auch noch an einer anderen Schule. Braucht man diesen Unterricht überhaupt, obwohl man in Deutschland lebt? Man hat weniger Freizeit, mehr Hausaufgaben, die Note zählt auch nicht so richtig auf dem Zeugnis, zumindest nicht bis zur neunten Klasse — also Zeitverschwendung. Oder vielleicht doch nicht?
Ganz ehrlich: wie denkt Ihr über diesen Unterricht?
Nachdem ihr diskutiert habt, schaut Euch doch gemeinsam das Video von Cristina Flores an. Sie ist als Kind portugiesischer Eltern in Hamburg aufgewachsen. Heute ist sie Professorin für Deutsch an einer portugiesischen Universität.
Fasst den Inhalt des Videos zusammen, gerne auch mehrere Schüler*innen abwechselnd, da das Video viele interessante Aspekte vermittelt. Diskutiert folgende Fragen:
Fragen ausklappen
1. Was bedeutet Zweisprachigkeit für Cristina?
2. Wie waren die Deutschkenntnisse von Cristinas Eltern?
3. Welche Sprache bevorzugte Cristina in ihrer Kindheit?
4. Wie empfand Cristina den „Portugiesisch-Kurs“, den sie besuchte?
5. Wie denkt sie heute über diesen Kurs? Warum denkt sie so?
6. Warum hat der Kurs Cristinas Leben bis heute beeinflusst?
7. Wie sind Cristinas Sprachkenntnisse heute?
Lösungen ausklappen
- Zuhause sprachen die Eltern Portugiesisch; Portugiesisch war die Familiensprache
- In der Schule, mit (portugiesischen) Freund: innen und mit der Schwester wurde Deutsch gesprochen
zu 2.
- Cristinas Mutter hat nie richtig Deutsch gelernt, Portugiesisch war immer die Familiensprache
zu 3.
- Deutsch war ihre dominante Sprache
- Mit Eltern sprach sie Portugiesisch, außerhalb der Familie sprach sie meistens Deutsch
zu 4.
- Cristinas Eltern haben darauf bestanden, dass Cristina diesen Kurs besucht
- Als Kind ging sie ungern in diesen Kurs, weil ihre türkischen, griechischen und anderen Freunde während dieser Zeit frei hatten
zu 5.
- Heute ist Cristina ihren Eltern dankbar, dass sie den Portugiesisch-Kurs besucht hat
- Sie kann genau wie im Deutschen auch Portugiesisch lesen, schreiben und sich gut ausdrücken
zu 6.
- Durch den Kurs lernte sie ab Klasse 7 die portugiesische Literatur kenne;
- Sie hatte immer den Traum, sich mit der portugiesischen Sprache und Literatur zu befassen
- Sie entschied sich nach dem Abitur für ein Linguistik-Studium in Portugal (nach einigen Umwegen)
- Der Portugiesisch-Unterricht ermöglicht den Schritt, in Portugal zu studieren
zu 7.
- Cristina ist auch heute bilingual, mittlerweile ist Portugiesisch ihre dominante Sprache, da sie seit 1994 in Portugal lebt