YSI-Workshop

Im Rahmen der 3. Jahrestagung der GSÖBW | 20.-22.2.2019 | Universität Duisburg-Essen

Wichtige Informationen:

  • Der Workshop findet am 22. Februar zwischen 13:30 und 15:30 Uhr statt.

  • Anmeldefrist für den Workshop: 16. Januar 2019.

  • Übernachtungen und eine anteilige Übernahme der Reisekosten (für internationale Studierende) kann den Teilnehmenden gestellt werden. Die Erstattung erfolgt direkt über die Young Scholars Initiative.

  • Der Workshop ist englischsprachig.

Auf der dritten Jahrestagung der Gesellschaft für sozioökonomische Bildung und Wissenschaft (GSÖBW) veranstaltet die Young Scholars Initiative einen Workshop zum Thema "Ist orthodox/heterodox eine sinnvolle Klassifizierung? Von starren Labels zu pluraler und interdisziplinärer Theoriebildung".

Studierende, Doktoranden sowie junge Wissenschaftler sind eingeladen, eine kurze Erläuterung (zwischen 300 und 700 Wörtern) einzureichen, in der sie angeben, warum und wie unser Workshop ihrer Meinung nach zu ihrer Ausbildung und Forschung beitragen könnte, einschließlich einer kurzen Beschreibung Ihres aktuellen Forschungsprojekts und/oder Ihrer aktuellen Ausbildung.

Der Workshop wird versuchen, alternative Wege zur Beantwortung vorrangiger wirtschaftlicher (sowie politischer und sozialer) Fragen zu erarbeiten. Dies ist kein Workshop, in dem behauptet wird, die neoklassische Ökonomie sei schlecht, während die Heterodoxie gut sei, nur weil sie den Gegenpol zu der erstgenannten darstellt. Wir werden stattdessen bereits festgefahrene Labels vermeiden, auch wenn die Mainstream-Ökonomie es in der Tat nicht damit überzeugt, ein vollständiges und genaues Verständnis des gegenwärtigen kapitalistischen Systems zu vermitteln.

Wir laden Sie ein, offen darüber zu diskutieren, wie wir wirtschaftliche Probleme wahrnehmen und wollen unsere eigene Praxis als Lehrkräfte, Forscher*innen und Fachpersonen überdenken. Wir werden argumentieren, dass durch starre Labels die konzeptionelle Entwicklung von wissenschaftlichen Ideen blockiert wird, was unsere Fähigkeit einschränkt, drängende Herausforderungen unserer Zeit tatsächlich anzugehen. Noch nie zuvor wurden Ökonomen so sehr gedrängt, Antworten zu geben. Insbesondere den Wirtschaftswissenschaften wird oft ein dominierender Status unter den Sozialwissenschaften zugeschrieben, sodass wir uns fragen müssen, ob die Wirtschaftswissenschaft Beiträge anderer Disziplinen genügend berücksichtigt. Insbesondere die wirtschaftswissenschaftliche Beratung spielte und spielt eine wichtige Rolle, die mit der von Ingenieuren im 19. Jahrhundert vergleichbar ist.

Haben Sie sich in Anbetracht dieser Verantwortung jemals gefragt, warum Forscher*innen damit beginnen sollten, einen Denkansatz als Rahmen zu "wählen", als ob man eine Mahlzeit aus einem Menü wählen würde? Schon vor dieser Entscheidung mussten andere, wahrscheinlich nicht ausreichend reflektierte Entscheidung gefällt werden. Aus welcher Disziplin soll das Problem gelöst werden? Falls die Antwort Ökonomie ist, geht der Entscheidungsprozess mit dem Chaos zwischen Orthodoxie und Heterodoxie weiter. Diejenigen, die sich für letzteres entscheiden, stehen vor einer weiteren Wahl: Welche heterodoxe Denkschule wird Ihre Forschung bestimmen?

In diesem Zusammenhang fragen wir uns, ob dieser Ex-ante-Splitting-Prozess der beste Ansatz für aktuelle wirtschaftliche, politische und soziale Herausforderungen ist. Was passiert, wenn der Ansatz einer interdisziplinäreren Forschung gewählt wird? Werden dadurch keine Forschungserkenntnisse vernachlässigt? Und wie unterzieht man die verschiedenen Erkenntnisse einer gründlichen Prüfung?

Zusammenfassend rollt der Workshop das Feld von hinten auf und versucht Fragen, die scheinbar bereits beantwortet wurden, im Kontext der Entwicklung unserer Disziplin neu zu stellen. Unser Hauptziel ist es daher nicht, magische Lösungen anzubieten. Dennoch ist es unser Anliegen, Sie zur Zusammenarbeit einzuladen und in einem offenen und aufgeschlossenen Umfeld neue Ideen zu entwickeln. Daher sind die einzigen Teilnahmeanforderungen, die es zu erfüllen gilt, offen genug für verschiedene Beiträge zu sein (und konzeptionell verschiedene Disziplinen und Autoren innerhalb und außerhalb der Ökonomie zu integrieren), sowie kritisch genug zu sein, um über diese Beiträge hinauszugehen. Seien Sie dabei!