Kindheiten zwischen Behinderung und Normalisierung

Kindheiten zwischen Behinderung und Normalisierung

 

Projektlaufzeit: 05/2023 bis 04/2026

Projektleitung: Prof. Dr. Anja Tervooren

Projektmitarbeitende: Dr. Catalina Hamacher, Katharina Sufryd

Bezüge zu sozialen Kategorien haben sich seit den 1990er Jahren in der erziehungswissenschaftlichen Kindheitsforschung ausdifferenziert. Die soziale Kategorie Behinderung hält jedoch nur langsam Einzug in die deutschsprachige Debatte der erziehungswissenschaftlichen Kindheitsforschung. In der deutschsprachigen Kindheitsforschung scheint es an geeigneten Begriffen, Theorien, methodologischen und methodischen Überlegungen zu fehlen, um alle Kinder und ihre Bedingungen des Aufwachsens in den Blick zu nehmen und verstehen zu können.

Im Projekt werden Perspektiven der internationalen Disability Studies, der erziehungswissenschaftlichen Debatten um Vulnerabilität und Sorge und der Kindheitsforschung zusammengeführt. Insbesondere wird die Konstitution von ‚behinderten‘ und als ‚normal‘ begriffenen Kindheiten kritisch bearbeitet und die Situationen des Behindert-Werdens von Kindern ausdifferenziert. Folgende Fragen sind in dem Projekt forschungsleitend:

(1) Wie werden Kindheiten als behindert konstituiert und welche Rolle kommt den pädagogischen Institutionen in der Konstitution von als ‚behindert‘ und als ‚normal‘ begriffenen Kindheiten zu? (2) Wie wird auf die Vulnerabilität von Kindern unterschiedlich geantwortet? (3) Wie materialisieren sich ‚behinderte Kindheiten‘ im Kontext pädagogischer Institutionen?