Der Echo oder Widerhall wird von den Ebreern bat col, die Tochter der Stimme genennet / oder Tochter deß Luffts / davon die Räthsel in ihrem Namen saget:

Ich lebe sonder Leib / und höre sonder Ohren /

ich rede sonder Mund / bin in der Lufft geboren:

ein Spiegel deiner Stimm / der Reime deiner Wort /

ich schweige wann du schweigst / redst du / so red’ ich fort.

 

Die Stimme nun verhält sich in dem Widerhall / wie der Augstral in dem Spiegel Gegenstralet/ und ist die flüchtige Nympha weniger bekannt / nemlich ihr Fortgang / Stärke /Geschwindigkeit/ und alle Beschaffenheit solcher Gegenstimmung / deßwegen wir auch hier Stimlinien / wie dorten Strallinien haben / weil sonst die Sache nicht zu verstehen ist.

 

Georg Philipp Harsdörffer, Deliciae Physico-Mathematicae oder Mathematische und Philosophische Erquickstunden, Zweyter Teil. Nürnberg 1651, 156.

Prof. Dr. Jörg Wesche

Sprechstunden

Aktuelles

Herr Wesche ist ab dem 1.4.2020 als Universitätsprofessor an der Universität Göttingen tätig.

Grundsätzlich haben Sie die Möglichkeit, Dokumente, die mit Unterschrift und Stempel versehen werden müssen, an das Sekretariat: Universität Duisburg-Essen, Sabine Vahl, R11 T05 D15, Universitätsstr. 12, 45141 Essen, zu senden. Fügen Sie bitte einen frankierten Rückumschlag bei; Herr Wesche wird es Ihnen dann zurücksenden.

Haben Sie vielen Dank!

Ergebnisse des AbschlusstestsVorlesung "Fauststoff bis Goethe"

Teilnehmer des E3-Bereichs: Teilnehmer des E2-Bereichs:
3094440                     2,0
3095085                     2,0
3084487                     2,7
3069904                     3,3
3096085                     3,0
3071729                     1,7
3067961                     1,7
3068555                     1,0
3066843                     n.b.

3019889                    2,0
3083763                    2,7
3066862                    1,3
3065779                    n.b.
 

Exkursion im Sommersemester 2019: Literatur als Landvermessung

Das Seminar findet als Blockveranstaltung auf dem "Künstlerhof Schreyahn" statt. Die Stipendiatenstätte „Künstlerhof Schreyahn“ befindet sich im südwestlich der Kreisstadt Lüchow gelegenen Rundlingsdorf Schreyahn. Seit 1981 beherbergt der ehemalige Bauernhof Stipendiat*innen aus den Bereichen Literatur und Musik, welche die Literaturlandschaft seit Bestehen des Künstlerhofs bis heute wesentlich mitgeprägt haben (u.a.  Peter Kurzeck, Marion Poschmann,  Arnold Stadler, Guntram Vesper). So trägt der Künstlerhof seit über 25 Jahren zur Kulturförderung bei, die auch in einem umfangreichen, bisher unerforschten Archiv dokumentiert wird.

Literatur und Landschaft, Dorfgeschichten sowie die Literaturgeschichte der Gärten werden die inhaltlichen Schwerpunkte des Seminars sein. Darüber hinaus sind Ausflüge ins Wendland geplant, welche die Geschichte der Bundesrepublik im Bezug zur Landschaft des Wendlands in den Blick nehmen – wichtige Stichworte sind hier das „Zonenrandgebiet“ und die Gorleben-Proteste. Nicht zuletzt werden auch Besuche der Barockbibliothek des Grafen Bernstorff im Schloss Gartow sowie einiger Schauplätze aus den Texten des Duisburger Schriftstellers Nicolas Borns den Themenhorizont des Seminars erweitern.

Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird um eine persönliche Anmeldung per E-Mail bei Herrn Prof. Dr. Wesche gebeten.

Die Exkursion findet vom 11.06. bis 14.06. statt. Die Teilnehmer*innen übernachten im neu ausgebauten Backhaus des Künstlerhofes Schreyahn. Alle Modalitäten und Scheinbedingungen sowie Literaturhinweise werden in der verbindlichen Vorbesprechung am Mittwoch, dem 17.4. von 16.00-17.00 Uhr c.t. in WST-A.12.04 geklärt.

DFG fördert neue Forschungsgruppe an der UDEAmbiguität und Unterscheidung

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet neun neue Forschungsgruppen ein. Dies beschlossen Senat und Hauptausschuss der DFG in Bonn. Forschungsgruppen ermöglichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sich aktuellen und drängenden Fragen ihrer Fachgebiete zu widmen und innovative Arbeitsrichtungen zu etablieren. Ihre maximale Förderdauer beträgt zweimal drei Jahre.

In den Kulturwissenschaften spielt Ambiguität, also die Uneindeutigkeit von Phänomenen, Situationen und Eindrücken, eine zunehmend große Rolle als Forschungskonzept. Die Forschungsgruppe „Ambiguität und Unterscheidung: Historisch-kulturelle Dynamiken“ untersucht diese als Erscheinungsform aus einer historisch-vergleichenden Perspektive. Der zeitliche Rahmen reicht dabei vom Spätmittelalter bis in die Gegenwart. In den Fokus genommen werden Kulturen im Mittelmeerraum, in Türkei und „Orient“, Schlesien, Nordamerika und Südafrika.

(Sprecher: Prof. Dr. Benjamin Scheller, Universität Duisburg-Essen, Teilprojekt von Prof. Dr. Jörg Wesche: Uneindeutige Barockdichtung. Poetische und konfessionelle Ambiguität in Schlesien als kulturdynamische Faktoren einer neuen deutschen Dichtkunst (1620 bis 1742). )

DFG-Sachbeihilfe bewilligt Interaktionale Sprache bei Andreas GryphiusDas Projekt Interaktionale Sprache bei Andreas Gryphius: datenbankbasiertes Arbeiten zum Dramenwerk aus linguistisch-literaturwissenschaftlicher Perspektive wird von der DFG gefördert.

Ziel des geplanten Forschungsprojekts ist die historisch- systematische Untersuchung interaktionaler Sprachlichkeit und literarischer Dialoggestaltung im Dramenwerk von Andreas Gryphius (1616-1664). Mit Hilfe einer annotierten Datenbank, die sämtliche Dramen enthält, sollen dazu erstmals korpusbasiert und in literaturwissenschaftlich-linguistisch eng abgestimmter Weise Strukturen, Funktionen und Reflexionen literarisch stilisierter Mündlichkeit in seinen Stücken erschlossen werden. Geleistet werden kann damit ein substantieller Beitrag zur Beantwortung literaturhistorisch, sprachgeschichtlich und grammatiktheoretisch relevanter Fragen: Literaturwissenschaftlich leitend ist zunächst die Frage nach den Dialogtechniken im Dramenwerk von Gryphius, das seit dem 18. Jahrhundert weithin pauschal als Ausdruck einer schriftsprachlich erstarrten Künstlichkeit wahrgenommen wird. In den Trauerspielen wird dafür z.B. vorschnell die durchgehende metrische Stilisierung (Sprechverse im Alexandriner) verantwortlich gemacht. Demgegenüber ermöglicht die korpusbasierte, an ein sprach- und literaturwissenschaftlich abgestimmtes Set von Annotationkategorien gebundene Rekonstruktion spezifischer Merkmale von (i) interaktionaler Sprache und (ii) rhetorisch-metrischen Gestaltungsverfahren (z.B. Diskursmarker, Modalpartikel, Frage- Antwort-Sequenzen, kollaborative Äußerungsproduktionen, Sprecherwechsel, Anakoluthe, Ellipsen, Reimstellung, Versmaßwechsel) die empirisch fundierte Beschreibung konzeptioneller Mündlichkeit bei Gryphius. Die hier gewonnenen Ergebnisse wertet das Projekt sowohl literatur- und sprachgeschichtlich aus. Linguistisch leitend ist somit (i) die Erhebung und Interpretation historischer Kandidaten konzeptioneller Mündlichkeit im hierzu bisher kaum erforschten Feld des Frühneuhochdeutschen sowie (ii) die methodische Exploration einer Sprachstufengrammatik der Nähesprachlichkeit als wichtiges Desiderat der Gesprochenen-Sprache-Forschung. Das Projekt ordnet sich dem entstehenden teilfachübergreifenden Forschungsansatz der Digital Humanities zu, indem methodisch und theoretisch datenbankbasiert in einem kombinierten sprach- und literaturwissenschaftlichen Ansatz geforscht wird.