Forschungsbereich III: Gesellschaftliche Konflikte und Resilienz
Forschungsschwerpunkte
► Lang- und Kurzzeiteffekte von Protestbewegungen
► Resilienz gesellschaftlicher und politischer Systeme
► Pfade politisch-religiöser Mobilisierung
► Konfliktinterventionen regionaler Akteure
Krisen, wie die Coronavirus-Pandemie, können zu gesellschaftlichen Konflikten führen und Politik und Gesellschaft unter Druck setzen. Wie Gesellschaften mit diesen Herausforderungen umgehen, wird zu einem großen Teil von ihrer Fähigkeit bestimmt, unterschiedliche Krisen zu bewältigen, sich neuen Problemlagen anzupassen und möglichen zukünftigen Herausforderungen entsprechend neu aufzustellen. In unserer Forschung beschäftigen wir uns mit den Ursachen und Folgen gesellschaftlicher Konflikte und welche Rolle Autorität dabei spielt, sowie der Resilienz gesellschaftlicher und politischer Systeme und den Rahmenbedingungen, die Resilienz befördern.
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Eine Folge der Umstrittenheit von Autorität sind Widerstandsbewegungen, die gesellschaftliche Gruppen in zahlreichen Ländern organisieren, um politische Veränderungen zu bewirken. Soziale und politische Proteste haben entsprechend in der vergangenen Dekade an Zahl und Bedeutung gewonnen. Die Mobilisierung kann dabei auf Demokratisierungsprozesse abzielen. Sie kann aber auch gegen Friedensabkommen gerichtet sein. Darüber hinaus – das verdeutlicht u.a. der Aufstieg jihadistischer Gruppierungen wie Boko Haram und des Islamischen Staats – zielt soziale Mobilisierung oft auf den gewaltsamen Umsturz bestehender Ordnungen ab.
Neben den Erklärungen für die Mobilisierung bestimmter Teile der Bevölkerung interessiert uns, welche Proteststrategien gesellschaftliche Gruppen anwenden. Oft spielen bei der Mobilisierung gesellschaftlicher Gruppen bzw. der folgenden staatlichen Reaktion internationale Akteure eine wichtige Rolle. Wir gehen daher in unserer Forschung der Frage nach, wann gesellschaftliche Gruppen und/oder der Staat Unterstützung von externen Akteuren zur Mobilisierung/Repression bekommen und wie dies die Resilienz politischer Ordnungen beeinflusst. Dies schließt die Untersuchung von internationalen Friedensmissionen mit ein, die oft in einem Spannungsfeld zwischen transnationalen Normen bzw. Zielen internationaler Akteure und der lokalen Wirklichkeit in den Einsatzgebieten agieren. Schließlich untersuchen wir, wie gesellschaftliche Konflikte und Krisen den politischen Ordnungsbildungsprozess beeinflussen, also etwa Änderungen in Rechtssystemen oder in politischen Entscheidungsprozessen auslösen.
Bislang dominiert in der Forschung der Blick auf die Bereitschaft von Individuen oder partikularen Identitätsgruppen zur Mobilisierung. In unseren Projekten gehen wir einen anderen Weg, indem wir die Rolle gesellschaftlicher Organisationen untersuchen. Gesellschaftliche Organisationen haben die Netzwerke und Ressourcen, die für eine erfolgreiche Mobilisierung unabdingbar sind. Ein Fokus liegt hierbei auf religiösen Akteuren, politischen Parteien und Rebellengruppen. Wir untersuchen die einzelnen Aspekte in verschiedenen Projekten mit einem theoriegeleiteten empirischen Ansatz, der qualitative und quantitative Methoden miteinander verbindet.
Forschungsprojekte
► African Non-Miltary Conflict Internvention Practices (ANCIP)
► Protestgruppen in der Zeit nach Massenprotestkampagnen gegen den Staat
Aktuelle Publikationen
► Birchinger, Sophia / Bliss, Frank/ Debiel, Tobias (Koordination) / Gaesing, Karin / Haidara, Boubacar / Kemmerling, Birgit / Müller-Koné, Marie / Rinck, Patricia (Koordination) / Rosenberg, Carolin / Saalfeld, Jannis / Schetter, Conrad / Schmitz, Jasmin / Witt, Antonia 2024: Frieden und die Nachhaltigkeitsziele: Warum das Lokale zählt / Nachhaltiger Frieden, in: Friedensgutachten 2024. Bielefeld: transcript Verlag, 71-91.
► Saalfeld, Jannis 2022: Rejectionist Islamism in sub-Saharan Africa, in: International Affairs, 98: 2, 493-508. DOI: https://doi.org/10.1093/ia/iiac016
► Vüllers, Johannes 2021: Revolutions and Constitutional Crisis, in: Oxford Research Encyclopedia of Politics. Oxford University Press. DOI: https://doi.org/10.1093/acrefore/9780190228637.013.1607
► Vüllers, Johannes / Hellmeier, Sebastian 2021: Does Counter‐Mobilization Contain Right‐Wing Populist Movements? Evidence from Germany, in: European Journal of Political Research. DOI: 10.1111/1475-6765.12439
► Vüllers, Johannes / Krtsch, Roman 2020: Raise Your Voices! Civilian Protest in Civil Wars, in: Political Geography, 80, 102183. DOI: 10.1016/j.polgeo.2020.102183
Forschungsbereichsleitung
PD Dr. Johannes Vüllers
Mitglieder des Forschungsbereichs
Dr. Leonardo Bandarra
Raum: LF 323
Telefon: +49 (0203)-379-1991
E-Mail: leonardo.bandarra[at]uni-due.de
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Prof. Dr. Tobias Debiel
Raum: LF 324
Telefon: +49 (0203)-379-2021
E-Mail: tobias.debiel[at]uni-due.de
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Prof. Dr. Christof Hartmann
Raum: LS 120
Telefon: +49 (0)203-379-4421
E-Mail: christof.hartmann[at]uni-due.de
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Andréa Noël, M.A.
E-Mail: andrea.noel[at]uni-due.de
Dr. Patricia Rinck
Raum: LF 316
E-Mail: patricia.rinck[at]uni-due.de
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Dr. Jannis Saalfeld
Raum: LS 034
Telefon: +49 (0)203-379-3847
E-Mail: jannis.saalfeld[at]uni-due.de
Mitarbeiterprofil
Mona Saleh, M.A.
Raum: LS 118b
Telefon: +49 (0)203-379-3974
E-Mail: mona.saleh[at]uni-due.de
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Jasmin Schmitz, M.A.
Raum: LS 118b
Telefon: +49 (0)203-379-1919
E-Mail: jasmin.schmitz[at]uni-due.de
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Dr. Carmen Wunderlich
Raum: LF 316
Telefon: +49 (0)203-379-2043
E-Mail: carmen.wunderlich[at]uni-due.de
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