Umstrittene Autorität im transnationalen Regieren

Die Forschungsarbeiten des INEF bewegen sich in den Feldern Friedens- und Konfliktforschung sowie Entwicklungsforschung. Darüber hinaus beschäftigen wir uns damit, wie und von wem anstehende Problemlagen transnational und global bearbeitet und gesteuert werden können (Global Governance). Ein besonderes Augenmerk unserer Arbeiten liegt dabei auf der Rolle privater und zivilgesellschaftlicher Akteure.

Das INEF-Forschungsprogramm für die Jahre 2022 bis 2024 steht unter dem Titel „Umstrittene Autorität im transnationalen Regieren“. Wir führen damit Arbeiten des vorhergehenden Forschungsprogramms „Ordnungsbildung und Verantwortung im Schatten von Hierarchien“ (2018 bis 2021) fort und stellen dabei insbesondere die Frage der Umstrittenheit von Autorität in den Mittelpunkt, unabhängig davon, worauf sie basiert.

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Zum einen ist der Prozess, in dem sich Autorität herausbildet, von Auseinandersetzungen über Deutungshoheiten und Legitimitätsansprüche geprägt. Umstritten sind aber auch die jeweiligen Teilhabeansprüche staatlicher, privater und zivilgesellschaftlicher Akteure bei der Ausübung von Autorität. Und schließlich etablieren sich die Praktiken, die sich bei der Ausübung von Autorität entwickeln und die sich in unterschiedlichen Regeln und Regulierungsformen niederschlagen, nicht ohne Weiteres einstimmig oder widerspruchslos.

Zum anderen kann aber nationale wie auch inter- und transnationale Autorität - in ihrer Abwesenheit, spezifischen Ausprägung, oder eben Umstrittenheit - der Ausgangspunkt für gesellschaftliche Konflikte sein. Insbesondere im Globalen Süden können Autoritätsmuster die Dynamik von Konflikten maßgeblich beeinflussen, insofern etwa die Autorität lokaler, nationaler wie auch transnationaler Akteure bei der Bearbeitung oder Regelung von Konflikten in Frage gestellt, oder auf unterschiedliche Art und Weise von den kollektiven Akteuren zugeschrieben wird.

Wie sich Autorität – insbesondere auf der inter- und transnationalen Ebene – in dieser Umstrittenheit konstituiert, worauf sie basiert und welche spezifischen Regulierungsformen diese jeweils hervorbringt, steht im Mittelpunkt der INEF-Forschungen in den beiden Forschungsbereichen „Global Governance für nachhaltige Entwicklung“ und „Menschenrechte und Regulierung in der globalen Wirtschaft“. Im Forschungsbereich „Gesellschaftliche Konflikte und Resilienz“ liegt der Schwerpunkt der Arbeiten stärker darauf, dass bestehende Autorität herausgefordert wird, und wie dies Konflikte beeinflusst. „Autorität“ nimmt in den jeweiligen INEF-Forschungen einen unterschiedlichen analytischen Status ein, wodurch die Fragmentierung und die Widersprüche der unterschiedlichen Verwendungsweisen des Begriffs sichtbar werden

Das vollständige Forschungsprofil steht hier zum Download zur Verfügung.

INEF-Forschungsbereiche

Global Governance für nachhaltige Entwicklung

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Menschenrechte und Regulierung in der globalen Wirtschaft

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Gesellschaftliche Konflikte und Resilienz

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