INEF-Report
INEF-Reporte präsentieren wichtige Arbeitsergebnisse aus den Forschungsprojekten des Instituts und geben einen Überblick über aktuelle akademische und politische Debatten. Sie richten sich in erster Linie an WissenschaftlerInnen und Studierende sowie die an akademischen Ergebnissen interessierte Fachöffentlichkeit.
Aktuelle Ausgabe
Unmittelbar nach dem Ende der Kampfhandlungen beginnt für Post-Bürgerkriegsgesellschaften häufig eine Phase, die anfällig für Auseinandersetzungen ist: Politische Entscheidungen über die Machtaufteilung können beispielsweise soziale Gräben vertiefen und in einigen Fällen sogar in gewalttätige Unruhen münden. Trotz dieser Relevanz ist unser Wissen über die wesentlichen Antriebe individueller Beteiligung an Protesten in Nachkriegsgesellschaften nach wie vor begrenzt. Die bisherige Forschung hat insbesondere die Bedeutung von Gewalterfahrungen für das politische und soziale Verhalten in der Nachkriegsperiode hervorgehoben. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen ist das Argument des vorliegenden Aufsatzes, dass lokale Intensität von Bürgerkriegsgewalt die Wahrscheinlichkeit individueller Protestteilnahme in der Nachkriegszeit erhöht. Ich argumentiere ferner, dass dieser Zusammenhang durch die Verstärkung gruppenbasierter grievances im Zuge von Gewalterfahrungen erklärt werden kann. Mithilfe von Umfragedaten des Afrobarometers, welche kurz nach dem Ende des ugandischen Bürgerkriegs 2008 erhoben wurden, kann mein Argument empirisch gestützt werden: Die Ergebnisse Linearer Wahrscheinlichkeitsmodelle zeigen einen konsistenten und robusten Zusammenhang zwischen der Intensität von Bürgerkriegsgewalt auf der County-Ebene und der Wahrscheinlichkeit für die Teilnahme an Protesten. In einer zusätzlichen Analyse untersuche ich den Mechanismus mithilfe einer neuen Messung für gruppenspezifische Kriegserfahrungen und nutze eine Mediationsanalyse zur weiteren Unterstützung des Mechanismus.
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