Laufende Forschungsprojekte aus Drittmitteln

Hier haben wir aktuell laufende Forschungsprojekte am Institut für Sozioökonomie zusammengestellt, die mit Drittmitteln gefördert werden.

The Cultural Evolution of Scientific Practice - from Simulation to Experimentation

Projektleitung: Prof. Dr. Jakob Kapeller

Fördergeber: VW Stiftung

Projektpartner: Universität Bonn, Center for Science and Thought; Universität Utrecht, Department of Philosophy and Religious Studies

Laufzeit: 1.1.2024-31.12.2028

Beteiligte Mitarbeiter:innen: Oliver Braganza, Johannes Schultz, Uwe Peters

Beschreibung: The cultural evolution of scientific practice - from simulation to experimentation

SCIENTIFIC ABSTRACT (GERMAN): Studien deuten darauf hin, dass eine signifikante Anzahl von wissenschaftlichen Publikationen nicht reproduzierbar ist. Simulationsstudien legen nahe, dass dies eine Folge von "kulturellen Evolutionsprozessen" sein könnte. Demnach untergräbt die Selektion von Wissenschaftlern aufgrund von "Proxy-Maßen" die Qualität wissenschaftlicher Praxis. Der Grund ist, dass problematische Methoden systematisch ausgewählt werden, wenn sie geringfügige Produktivitätsvorteile bringen. Allerdings wurden die Vorhersagen solcher Simulationsstudien bisher nicht experimentell getestet. Dies ist ungünstig, weil kausale Zusammenhänge nur experimentell etabliert werden können, und weil menschliches Verhalten generell komplexer ist als entsprechende Modellannahmen. Hier schlagen wir ein Paradigma vor, in dem Empirie, Simulation und Experimente systematisch zusammengebracht werden. Dies wird es ermöglichen, die Vorhersagen von Simulationen mit echten menschlichen Probanden in einem kontrollierten Laborumfeld zu testen und die Effektivität von Interventionen systematisch zu erforschen. Wir werden den kulturellen Evolutionsprozess auf der Basis von Proxy-Maßen in drei konkreten Domänen erforschen: 1) die Wahl von Stichprobengrößen, 2) die Verwendung von "generischen" Bezeichnungen und 3) die Auswahl von prestigeträchtigen Kollaborationspartnern.

SCIENTIFIC ABSTRACT (ENGLISH): Science is built upon reliable findings, yet many results fail to replicate. Recent simulation studies have suggested that declining quality of scientific findings is a natural by-product of scientific evaluation and reward systems. Specifically, academic competition based on proxy measures has been proposed to lead to a process of cultural evolution, in which problematic scientific practices are automatically selected, whenever they entail slight advantages in terms of proxy performance. However, to the best of our knowledge, there is to date no experimental test of these predictions. This is problematic because simulations cannot establish causality and because human behavior can defy model predictions, which may hinge on simplifications such as the ‘rational agent’ model. In particular, the design of interventions might benefit from an experimental approach, that takes account of real human behavior. Here, we propose to test the predictions of prominent recent simulation studies experimentally, and to quantify the impacts of potential interventions. Specifically, we will explore how cultural evolution based on proxy measures shapes individual decision-making in three concrete scientific contexts, namely 1) sample size choice, 2) the use of generic terms and 3) the choice of collaborators.

Related Publications:

Kapeller, Jakob / Pühringer, Stephan / Rath, Johanna / Aistleithner, Matthias (2024): Proxy failures in practice: examples from the sociology of science (comment). Behavioral and Brain Sciences , (forthcoming).

Kapeller, Jakob / Aistleitner, Matthias / Kronberger, Dominik (2023): The authors of economic journals revisited: evidence from a large-scale replication of Hodgson and Rothman (1999). Journal of Institutional Economics, Vol. 19: 86-101.

Kapeller, Jakob / Aistleitner, Matthias / Steinerberger, Stefan (2019): Citation Patterns in Economics and Beyond: Assessing the Peculiarities of Economics from Two Scientometric Perspectives. Science in Context, Vol. 32(4): 361-380

Die Finanzmarktverlierer*innen. Untersuchung zur Benachteiligung finanzschwächerer Haushalte beim Vermögensaufbau und privaten Geldgeschäften

Projektleitung: Prof. Miriam Rehm, Ph.D.

Fördergeber: Hans Böckler Stiftung

Projektpartner: Finanzwende GmbH

Laufzeit: 1.8.2023-31.7.2025

Beteiligte Mitarbeiter:innen: Theresa Lagemann

Kontext

Viele Menschen sorgen sich angesichts andauernder Rentendiskussionen und Wirtschaftskrisen um ihre finanzielle Absicherung. Das gilt insbesondere für Finanzschwächere, denn niedrige Einkommen korrelieren häufig auch mit niedrigen Vermögen. Eine wichtige Rolle beim Vermögensaufbau und bei Geldgeschäften spielt die Funktionsweise des Finanzmarkts, der aus Sicht der Verbraucher*innen vielfach von Informationsasymmetrie, Produktkomplexität und Interessenkonflikten geprägt ist. Zusätzliche Hürden für finanzschwächere Menschen könnten deren Möglichkeiten zur finanziellen Absicherung einschränken und Ungleichheiten manifestieren. Der Sozialstaat trägt Verantwortung für eine faire Teilhabe aller Gesellschaftsschichten an der privaten Daseinsvorsorge. Dazu zählt auch eine faire Chance, privates Vermögen aufzubauen und sich abzusichern. Etwaige Befunde, die auf systematische Benachteiligungen Finanzschwächerer hinweisen, lassen einen Erkenntnisgewinn zu bestehenden Ungleichheiten erwarten.

Fragestellung

Das Projekt legt den Schwerpunkt auf die Chancengleichheit von Finanzschwächeren am Finanzmarkt. Die Forschungsfrage lautet: „Sind finanzschwache Haushalte in Deutschland beim Vermögensaufbau und bei privaten Geldgeschäften systematisch benachteiligt, weil sie gegenüber Besserverdienenden geringere Renditen erwirtschaften und ihnen nur weniger oder teurere Optionen zur Verfügung stehen?“

Die Untersuchung lenkt den Fokus auf die sonst wenig beachteten finanzschwächeren Gruppen. Sie analysiert, wie sich geringe finanzielle Mittel auf die Chancengleichheit am Finanzmarkt auswirken. Insbesondere will das Projekt strukturelle Barrieren erforschen, denen sich Einkommens- bzw. Vermögensschwächere bei alltäglichen Geldgeschäften ausgesetzt sehen. Ziel ist es, ein breiteres öffentliches Bewusstsein für die Probleme Finanzschwächerer zu schaffen und eine gesellschaftliche Diskussion auszulösen. Zudem werden Lösungsvorschläge entwickelt, um etwaige Ungleichheiten abzumildern.

Untersuchungsmethoden

Das Projekt führt Renditemöglichkeiten am Finanzmarkt für unterschiedliche Einkommens- bzw. Vermögensgruppen mit Produktanalysen zusammen.

Dazu wird die durchschnittliche Rendite nach Vermögens- bzw. Einkommensgruppen ermittelt, indem Portfolios einzelner Haushalte mit Daten zur langfristigen Renditeentwicklung bestimmter Anlageklassen zusammengeführt werden.

Zudem erfolgt eine produktbezogene Analyse, die Kosten und Zugangsmöglichkeiten verschiedener Finanzprodukte betrachtet und nach Einkommens- bzw. Vermögensgruppen vergleicht. Beide Analysen werden zusammengeführt, und – wenn möglich – zu einem Armutsaufschlag verdichtet. Integraler Bestandteil ist die Frage, ob Benachteiligungen bestimmte sozioökonomische Gruppen besonders betreffen (z.B. Frauen). Das Projekt adressiert eine relevante Forschungslücke. Bisher konzentriert sich die Forschung auf die Anlagerenditen unterer Vermögensgruppen – ohne mögliche Zugangs- und Kostennachteile bei Finanzprodukten zu untersuchen.

 

Nachhaltigkeit und Verteilungsgerechtigkeit

Projektleitung: Prof. Dr. Jakob Kapeller

Fördergeber: Hans-Böckler-Stiftung

Projektpartner: University of Greenwich, Department of International Business and Economics; Johannes Kepler University Linz, Institute for Comprehensive Analysis of the Economy (ICAE)

Laufzeit: 1.4.2020-31.3.2025

Beteiligte Mitarbeiter:innen: Jan David Weber, Bernhard Schütz

Beschreibung: Nachhaltigkeit und Verteilungsgerechtigkeit

DEUTSCH

Der Versuch, einen Transformationsprozess hin zu einer weitgehend emissions- und ressourcenneutralen Wirtschaft zu organisieren, führt zu zahlreichen neuen wirtschafts- und sozialpolitischen Herausforderungen. Im Kern steht dabei die Frage, wie ein hohes Wohlstandsniveau für einen möglichst großen Anteil der Bevölkerung bei gleichzeitiger Berücksichtigung steigender ökologischer Anforderungen aufrechterhalten werden kann. Eine solche Fragestellung weist auf die verteilungspolitische Dimension eines solchen Transformationsprozesses hin, die gerade vor dem Hintergrund, dass die Aussicht auf Teilhabe am Wachstum der Wirtschaft in der Vergangenheit dazu gedient hat, verteilungspolitische Konflikte zu entschärfen, besonders bedeutsam erscheint. Darüber hinaus kann ex ante nicht ausgeschlossen werden, dass ein solcher Transformationsprozess mit einem langfristigen Rückgang des Wirtschaftswachstums verbunden sein könnte.

Das Projekt setzt sich daher zum Ziel, die ökologischen und verteilungspolitischen Auswirkungen verschiedener politischer Maßnahmen im Sinne einer sozial-ökologischen Transformation empirisch zu untersuchen. Die Analyse derartiger "transformational policies" hilft dabei einzuschätzen, wie sich einzelne verteilungs- oder umweltpolitisch motivierte Maßnahmen auf die jeweils andere Dimension der sozial-ökologischen Transformation auswirken und erlaubt so eine integrierte Analyse von Politikvorschlägen unter Berücksichtigung der zwei zentralen politischen Anliegen einer solchen Transformation. Zugleich leistet das Projekt einen Beitrag zur Bewältigung zweier zentraler Probleme unserer Gesellschaft: die fehlende Nachhaltigkeit unseres Wirtschaftssystems und die steigende Ungleichheit in unserer Gesellschaft.

ENGLISH

The attempt to organize a transformation process towards a largely emissions- and resource-neutral economy leads to numerous new economic and socio-political challenges. At its core lies the question of how to maintain a high level of prosperity for as large a portion of the population as possible while simultaneously considering increasing ecological requirements. Such a question points to the distributive dimension of such a transformation process, which, especially in light of the fact that the prospect of participating in economic growth has historically served to defuse distributional conflicts, appears particularly significant. Additionally, it cannot be ruled out ex ante that such a transformation process may be associated with a long-term decline in economic growth.

Therefore, the project aims to empirically examine the ecological and distributional effects of various policy measures in the context of a socio-ecological transformation. The analysis of such "transformational policies" helps to assess how individual distributional or environmental policy measures affect the respective other dimension of the socio-ecological transformation and thus allows for an integrated analysis of policy proposals considering the two central political concerns of such a transformation. At the same time, the project contributes to addressing two central problems in our society: the lack of sustainability of our economic system and the increasing inequality in our society.

Related outputs:

Hornykewycz, A., Kapeller, J., Weber, J.D., Cserjan, L., Schütz, B. (2024): Achieving Carbon Neutrality in the Residential Building Sector: A Toolbox and the Case of Germany. (in Vorbereitung)

Kapeller, J., Hornykewycz, A., Weber, J.D., Cserjan, L. (2024): Dekarbonisierung des Gebäudesektors als Teil einer sozial-ökologischen Transformation: Ein Gestaltungsvorschlag, ifso expertise 25 (Link)

Kapeller, J., Leitch, S and Wildauer, R. (2023) Can a European wealth tax close the green investment gap? Ecological Economics, Vol 209.

Wildauer, R., Kohler, K., Aboobaker, A and Guschanski, A. (2023b) Energy price shocks, conflict inflation, and income distribution in a three-sector model, Energy Economics, Volume 127, Part B,.

Wildauer, R., Heck, I. and Kapeller, J. (2023a) Was Pareto right? Is the distribution of wealth thick-tailed? Greenwich Papers in Political Economy, No. 92. (in Vorbereitung zur Einreichung bei Review of Income and Wealth)

 

Gerhard Mercator Graduiertenkolleg Weltoffenheit, Toleranz und Gemeinsinn

Projektleitung: Prof. Dr. Jakob Kapeller

Fördergeber: Stiftung Mercator

Projektpartner: Fakultäten für Bildungs-, Gesellschafts- und Geisteswissenschaften

Laufzeit: 01.01.2020- 28.02.2025

Beteiligte Mitarbeiter:innen: Anja Gampe, Jess Palka

Beschreibung: Mercator Kolleg für Weltoffenheit, Toleranz und Gemeinsinn

GERMAN (256 words)

In einer demokratischen Gesellschaft, die von ethnischer, religiöser und kultureller Diversifizierung geprägt ist, stellt sich kontinuierlich die Frage nach den Gelingensbedingungen für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dabei sind Weltoffenheit, Toleranz und Gemeinsinn zentrale, aber auch umstrittene Ideale: Wer definiert diese Ideale? Wer nimmt sie für sich in Anspruch? Wer fordert sie ein? Sind sie Mittel zum Zweck oder Ziel in sich selbst? Sind sie gerecht und frei für alle zugänglich oder werden sie auch zur Abschreckung und zum Ausschluss eingesetzt?

Das Mercator Kolleg macht sich zur Aufgabe, verschiedene Spielarten von Weltoffenheit, Toleranz und Gemeinsinn analytisch zu erfassen und multiperspektivisch zu beleuchten. Die Zusammenarbeit wird durch die Vielfalt der wissenschaftlichen Perspektiven – von den Sozial- und Politikwissenschaften, der Sozioökonomie, Philosophie, den Kunst- und Kulturwissenschaften bis hin zur Psychologie – bereichert. Dabei nehmen die internationalen Hintergründe und die unterschiedlichen professionellen Erfahrungen in Kunst, Kultur, politischer und sozialer Arbeit Einfluss auf die verschiedenen Projekte.

Das Kolleg trägt zu neuen wissenschaftlichen Ideen, Methoden und Daten bei – und damit zu interdisziplinärem Wissen, wie durch diese Ideale geprägte Gesellschaften aussehen und aussehen könnten. Das Projekt forscht in, aber vor allem auch mit Duisburg, um eine Pluralität an Perspektiven zu berücksichtigen, zu ermöglichen und sichtbar zu machen. Dazu werden kommunale Forschungspartnerschaften auf Augenhöhe mit lokalen und zivilgesellschaftlichen Akteur:innen, Institutionen des öffentlichen Sektors, Forschungsorganisationen und den Duisburger Bürger:innen selbst gebildet. In diesem gemeinsamen Prozess können lokale Akteur:innen ihr Expert:innenwissen durch wissenschaftliche Methoden und Forschungsperspektiven erweitern, während die eigene Forschung durch die Einbeziehung bislang verborgenen lokalen Wissens bereichert wird. Dieser Austausch wird von dem internationalen Netzwerk des Projekts gerahmt und unterstützt.

ENGLISH (245 words)

In a democratic society marked by ethnic, religious, and cultural diversification, the question of the conditions for societal cohesion continually arises. Open-mindedness, tolerance, and community spirit are central yet contentious ideals: Who defines these ideals? Who claims them? Who advocates for them? Are they means to an end or goals in themselves? Are they just and accessible to all, or are they also used for deterrence and exclusion?

The Mercator College takes on the task of analytically capturing and illuminating various forms of open-mindedness, tolerance, and community spirit from multiple perspectives. Collaboration is enriched by the diversity of academic viewpoints—from social and political sciences, socioeconomics, philosophy, arts and cultural studies, to psychology. International backgrounds and diverse professional experiences in art, culture, political, and social work influence the various projects.

The college contributes to new scientific ideas, methods, and data—and thereby to interdisciplinary knowledge of how societies shaped by these ideals could look and function. The project conducts research in, but primarily with, Duisburg to consider, enable, and make visible a plurality of perspectives. To this end, municipal research partnerships are formed on equal footing with local and civil society actors, public sector institutions, research organizations, and the citizens of Duisburg themselves. In this collaborative process, local actors can expand their expertise through scientific methods and research perspectives, while the project's own research is enriched by incorporating previously hidden local knowledge. This exchange is framed and supported by the international network of the project.

Related publications:

Kapeller, Jakob / Hubmann, Georg (2022): Notizen zum ökonomischen Element in der politischen Doktrinbildung. [Notes on the economic element in political doctrine formation].Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik. Vol. 23: 34-37.

Kapeller, Jakob / Hubmann, Georg (2023): Dilemmata marktliberaler Globalisierung. Jahrbuch Normative und Institutionelle Grundfragen der Ökonomik, Vol. 20 (forthcoming).

Stengelin, R., Bohn, M., Sanchez-Amaro, A., Haun, D. B. M., Thiele, M., Daum, M. M., Felsche, E., Fong, F. T. K., Gampe, A., Torrens, M. G., Grueneisen, S., Hardecker, D., Horn, L., Neldner, K., Pope, S., & Schuhmacher, N. (2024): Responsible Research is also concerned with generalizability: Recognizing efforts to reflect upon and increase generalizability in hiring and promotion decisions in psychology. Meta. 8. DOI: 10.15626/MP.2023.3695

Brehm, J., Hoti, L., Sanders, M., Werkle-Bergner, M., Gampe, A., & Daum, M.M. (2024): Speaker competence affects prefrontal theta and occipital alpha power during selective word learning in preschoolers. Journal of Cognitive Neuroscience. DOI: 10.1162/jocn_a_02162 

Kopp, K.S., Kanngiesser, P., Brügger, R.K., Daum, M.M., Gampe, A., Köster, M., van Schaik, C.P., Liebal, K., & Burkhart, J.M. (2024): The proximate regulation of prosocial behaviour: towards a conceptual framework for comparative research. Animal Cognition. 27, 5. DOI: 10.1007/s10071-024-01846-w

Wermelinger, S., Daum, M., & Gampe, A. (2024): From everyday exposure to pragmatic mastery: The COME perspective. International Review of Pragmatics, 16(1), 149-161. DOI: 10.1163/18773109-01601006

Gampe, A. & Helbing, N. (2023): Die moralische Entwicklung interkultureller Kinder: Ein praktischer Leitfaden für Psychotherapeut:innen. Die Psychotheraphie. DOI: s00278-023-00666-6

Gampe, A.., Zahner-Ritter, K., Müller, J., & Schmid, S. (2023): How children speak with their voice assistant Sila depends on what they think about her! Computers in Human Behavior. DOI: 10.1016/j.chb.2023.107693

Daum, M.M., Bleiker, M., Wermelinger, S., Kurthen, I., Maffongelli, L., Antognini, K., Beisert, M. & Gampe, A. (2022): The kleineWeltentdecker App - A Smartphone-Based Developmental Diary. Behavior Research Methods. DOI: 10.3758/s13428-021-01755-7

Gampe, A., Blaumeiser, J., & Daum, M. M. (2022): Children's group loyalty is related to parental in-group collectivism. Cognitive Development, 61, 101130. DOI: 10.1016/j.cogdev.2021.101130

Gampe, A., Quick, A., & Daum, M. M. (2021): Does linguistic similarity affect early simultaneous bilingual language acquisition? Journal of Language Contact, 13:(3), 482-500. DOI: 10.1163/19552629-13030001

Byers-Heinlein, K., Tsui, A. S. M., Bergmann, C., Black, A. K., Brown, A., Carbajal, M. J., Durrant, S., Fennell, C. T., Fiévet, A.-C., Frank, M. C., Gampe, A., Gervain, J., Gonzalez-Gomez, N., Hamlin, J. K., Havron, N., Hernik, M., Kerr, S., Killam, H., Klassen, K., ... Wermelinger, S. (2021): A Multilab Study of Bilingual Infants: Exploring the Preference for Infant-Directed Speech. Advances in Methods and Practices in Psychological Science, 4(1), 2515245920974622. DOI: 10.1177/2515245920974622

Byers‐Heinlein, K., Tsui, R. K.-Y., Renswoude, D. van, Black, A. K., Barr, R., Brown, A., Colomer, M., Durrant, S., Gampe, A., Gonzalez‐Gomez, N., Hay, J. F., Hernik, M., Jartó, M., Kovács, Á. M., Laoun‐Rubenstein, A., Lew‐Williams, C., Liszkowski, U., Liu, L., Noble, C., ... Singh, L. (2021): The development of gaze following in monolingual and bilingual infants: A multi-laboratory study. Infancy, 26(1), 4–38. DOI: 10.1111/infa.12360.

Palka, J. (2024): The Potential of Participatory Social Economics: A Framework and Feminist Perspective. Forum for Social Economics, 1–29. https://doi.org/10.1080/07360932.2024.2329875

Palka, J. (2024): Participatory and Place-Based Socioeconomic Knowledge Generation: An Experience in Community-Based Research Pedagogy. Teaching and Learning Inquiry, 12. https://doi.org/10.20343/teachlearninqu.12.8

 

Summer School on Dynamics of Wealth Accumulation

Projektleitung: Prof. Dr. Jakob Kapeller

Fördergeber: VW Stiftung

Projektpartner: University of Michigan; Makerere University (Kampala, Uganda)

Laufzeit: 1.2.2024-31.12.2024

Beschreibung: Wealth Inequality Research: Capacity Building in Higher Institutions in Africa

DEUTSCH:

Die geplante Sommerschule soll dazu beitragen, Forscherinnen und Forscher in Uganda in die Lage zu versetzen, erfolgreiche Forschung zur Vermögensungleichheit durchzuführen und dabei theoretische, statistische und institutionelle Aspekte einzubeziehen. Der thematische Schwerpunkt liegt dabei auf der Vermögensungleichheit in Uganda im Besonderen und in Afrika im Allgemeinen. Der World Inequality Report weist auf eine hohe und steigende Vermögensungleichheit in Uganda hin, die durch Veränderungen des Landbesitzes und des Zugangs zu kommunalen Ressourcen vorangetrieben wird. Durch einen grenzüberschreitenden und multiperspektivischen Ansatz zum Kapazitätsaufbau von Nachwuchswissenschaftlern sollen sowohl deutsche als auch ugandische Studierende voneinander profitieren. Ein besseres Verständnis der Vermögensreproduktion in Afrika ist aufgrund der Koexistenz von extremer Armut und extremem Reichtum von großer Bedeutung. Darüber hinaus ist geschlechtsspezifische Ungleichheit in diesem Kontext aufgrund begrenzter geschlechtersensibler Forschungsmethoden und eines Mangels an geschlechterdifferenzierten Daten nach wie vor ein wesentlicher blinder Fleck in der Verteilungsforschung. Schließlich konzentrierte sich ein Großteil der Ungleichheitsforschung auf die Ungleichheit von Einkommen, was zu Lücken in Daten und Belegen über Vermögensungleichheit geführt hat. Die Sommerschule zielt darauf ab, diese Lücke zu schließen, indem sie erfahrungsbasiertes und gemeinsames Lernen in den Mittelpunkt stellt und dabei laufende und abgeschlossene Projekte in Uganda und Tansania integriert. Die Studierenden nehmen außerdem an einem eintägigen Workshop führender Forscher teil.

ENGLISH:

This summer school aims to enhance the knowledge and skills of higher education institutions in Uganda for conducting successful research on the dynamics of wealth inequality, encompassing theoretical, statistical, and institutional aspects. The primary focus will be on wealth disparities in Uganda, with broader implications for Africa. The World Inequality Report and its database indicate a significant and escalating wealth gap in Uganda since 2012, attributed to evolving patterns of land ownership and access to communal resources.

Through a cross-border and multi-perspective approach, the summer school will bolster the capacity of early career researchers to conduct comprehensive analyses of wealth creation and reproduction. Collaboration between German and Ugandan students, along with faculty from both countries, will foster mutual learning. Understanding wealth reproduction and inequality in Africa is crucial due to the coexistence of extreme poverty and wealth, as well as persistent gender-based disparities resulting from limited gender-sensitive research methodologies and a lack of gender-disaggregated data.

Additionally, much of the existing research on inequality has focused on income and opportunities, resulting in gaps in data and evidence regarding wealth distribution, forms of wealth, and the mechanisms driving wealth inequality. The summer school seeks to address this gap by incorporating experiential and co-learning methodologies, drawing from ongoing and completed projects in Uganda and Tanzania. Students will also participate in a one-day workshop led by prominent researchers in the field.

Related Publications:

Kapeller, Jakob / Leitch, Stuart / Wildauer, Rafael (2023): Can a European wealth tax close the green investment gap?.  Ecological Economics, Vol. 209, 107849.

Wildauer, Rafael / Kapeller, Jakob (2022): Tracing the invisible rich: a new approach to modelling Pareto tails in survey data. Labour Economics, Vol. 75: 102-158.

Kapeller, Jakob / Wildauer, Rafael (2021): Fitting Pareto tails to wealth survey data: A practitioners’ guide. Journal of Income Distribution (Online first).