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Erfolgreich in der Krebsforschung MedBio Absolventin zur Juniorprofessorin berufen
[29.06.2021] Wir freuen uns über den besonderen Erfolg unserer Absolventin des Masterstudiengangs Medizinische Biologie: Gabriele Büchel wurde im Mai 2021 von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg zur Juniorprofessorin berufen, wo sie am Lehrstuhl für Biochemie und Molekularbiologie eine eigene Arbeitsgruppe leitet.
Die geborene Mainzerin, die ihren Bachelor of Science in Molekularer Biotechnologie noch an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg absolvierte, möchte ihre anschließende Zeit in Essen nicht missen: "Von Beginn an gefiel mir die unkomplizierte Art im persönlichen Umgang. Die hervorragenden Angebote im Masterstudium eigene fachliche Schwerpunkte zu setzen, besonders auch in direkter Nähe zur Klinik, haben mir den Weg in meine heutige Forschungsleidenschaft geebnet", erinnert sich Gabriele Büchel.
Schon in ihrer Masterarbeit bei Professor Alexander Schramm in der Kinderklink des Universitäts-klinikums Essen beschäftigte sich die junge Wissenschaftlerin mit der Biologie des Neuroblastoms, einem bösartigen Tumor, der im frühen Kindesalter auftritt. In ihrer anschließenden Promotion bei Professor Schramm 2015, die mit einem Magna cum laude ausgezeichnet wurde, untersuchte Gabriele Büchel den Einfluss der Expression des Proteins Galectin-1 auf die Tumor-Immun-Interaktion im Neuroblastom. Dabei war immer das Ziel der Forschung, dass sich aus Erkenntnissen über die molekularen Mechanismen der Entstehung, des Stoffwechsels und der Progression der Tumore neue Therapieansätze entwickeln lassen.
Inzwischen konzentrieren sich Gabriele Büchel und ihre wissenschaftlichen Kolleginnen und Kollegen besonders auf MYC/MYCN Proteinkomplexe und suchen nach neuen Angriffspunkten in Neuroblastomzellen, über die sich das Tumorwachstum gezielt hemmen lässt.
In einer hochrangigen Publikation im renommierten Journal Nature in 2019 konnten die Wissenschaftler:innen einen interessanten neuen Mechanismus aufzeigen, der möglicherweise auch in anderen Tumorarten eine Rolle spielt. Dabei unterstützt das Protein BRCA1 im Zusammenspiel mit MYCN die Tumorzelle des Neuroblastoms darin, krisenhafte Zustände zu überwinden und somit das Überleben der Tumorzellen zu fördern.
Dass MYCN neben der bekannten Funktion der Kontrolle der RNA-Polymerase in der Tumorzelle auch eine spezifische Rolle während der DNA Replikation spielt und Transkriptions-Replikations-Konflikte verhindern kann, beschreiben Gabriele Büchel und ihre Mitautor:innen in einer aktuellen Publikation im Journal Nature Cancer. Eine gezielte Förderung von Transkriptions-Replikations-Konflikten könnte eine neue therapeutische Option für die Tumorbekämpfung darstellen. Da sich die am Prozess beteiligten Signalmoleküle Aurora-A und ATR bereits mit vorhandenen Pharmaka hemmen lassen, können die Forscher:innen ihre Hypothese auch schon an praxisnahen Modellen überprüfen und bei Erfolg zu klinischen Studien übergehen.
Wir gratulieren unserer Absolventin Gabriele Büchel zu dieser hervorragenden Forschungsleistung und wünschen ihr auf ihrem weiteren Weg alles Gute.
Redaktion: Carola Schubert, ZMB, E-Mail