MA Theorie des Sozialen
Interdisziplinäre Erforschungen des Sozialen, vom Interpersonellen zum Globalen
Seit dem Wintersemester 2020/21 bietet die Universität Duisburg-Essen den interdisziplinären und fakultätsübergreifenden Master-Studiengang Theorie des Sozialen an.
Auf dieser Seite geben wir einen Überblick über das zweijährige MA-Programm und informieren über die mit dem Studiengang verbundenen Berufsperspektiven, über dessen Aufbau und Inhalte und über die modulverantwortlichen Lehrenden. Außerdem finden Sie Informationen über das Bewerbungsverfahren sowie über Ihre Ansprechpartnerin.
Auf einen Blick
- Studienstart für den MA Theorie des Sozialen ist das Wintersemester, Einschreibung ab sofort jeweils zum Wintersemester möglich
- Lehre durch das Institut für Philosophie und das Institut für Soziologie an den Fakultäten für Geisteswissenschaften und für Gesellschaftswissenschaften
- zwei Einstiegsschwerpunkte für Studierende mit BA in Philosophie oder Soziologie, in denen unterschiedliche Grundmodule es ermöglichen, zentrale Inhalte aus dem jeweils nicht auf BA studierten Fach im ersten Semester nachzuholen
- zwei philosophische und zwei soziologische Kernmodule, die im ersten und zweiten Semester studiert werden und Schlüsselthemen der Mikro- und Makrosozialität aus deskriptiver und normativer Perspektive thematisieren
- Scharnier des Studiengangs, das Interdisziplinäres Modul, das sich über Semester zwei und drei erstreckt und Lehre aus Philosophie und Soziologie verbindet, die durch Lehre aus den Instituten für Psychologie, Kommunikationswissenschaften, Sozioökonomie und Politikwissenschaft ergänzt wird
- im dritten Semester das MA-Arbeit-Orientierungsmodul, das in enger Begleitung durch Lehrende aus Philosophie und/oder Soziologie die MA-Arbeit eigenständig vorzubereiten erlaubt
- Masterarbeit im vierten Semester
Interdisziplinäre Blicke auf das Soziale, vom Interpersonellen zum Globalen
Mit dem Masterstudiengang Theorie des Sozialen antwortet die Universität Duisburg-Essen auf die wachsende Notwendigkeit, aktuelle gesellschaftliche Schlüsselthemen mit interdisziplinären wissenschaftlichen Zugängen zu untersuchen. Ziel des Studiums ist es, ein integratives, d.h. Soziologie und Philosophie zusammenführendes Verständnis von Phänomenen zu erlangen, die zentral zur sozialen Lebensform menschlicher Personen gehören. Die einschlägigen Phänomene umfassen:
- Empathie
- geteilte und kollektive Intentionalität
- soziale Normen
- informelle und formelle Institutionen sowie soziale Rollen
- die globalen Dimensionen der Interaktion heutiger Individuen
- transnationale institutionelle Akteure
Diese Phänomene werden zum einen unter strukturellen und explanativen Gesichtspunkten behandelt, zum anderen in ihrer normativen Bedeutung analysiert.
Das Absolvieren des Studiengangs wird Studierende in die Lage versetzen, die komplexen sozialen Phänomene der heutigen Zeit zu verstehen und zu beurteilen. Ihnen werden grundlegende analytische und normative Kompetenzen vermittelt, die in unserer immer unübersichtlicher werdenden sozialen Welt dringend vonnöten sind. Zielgruppe des Studiengangs sind Studierende mit einem BA-Abschluss in Philosophie oder Soziologie mit Berufszielen in den Bereichen
- Wissenschaft
- Politik und Politikberatung
- Medien
- NGOs
- Politische Bildung
MA Theorie des Sozialen – die Module im Einzelnen
Modul 1: Grundmodul Theoretische Philosophie
- Systematische Grundbegriffe und Fragen der philosophischen Anthropologie und philosophischen Psychologie
- Bewusstsein & Intentionalität
- Wünsche, Überzeugungen, Absichten, Emotionen
- Rationalität
- Geteilte Intentionalität
- Philosophie der Person
- Personale Identität
- Höherstufige Einstellungen
Modul 2: Grundmodul Praktische Philosophie
- Systematische Grundbegriffe und Fragen der politischen, Sozial- und Rechtsphilosophie
- Gerechtigkeit, Freiheit, Gleichheit, Wohlergehen
- Gesellschaft, Rechte, Recht
- Historische und aktuelle Ansätze in der politischen Philosophie
- Von Aristoteles zu Habermas
- Normative Ethik
- Tugendethik, Kontraktualismus, Utilitarismus, Kantianismus
Modul 3: Grundmodul Soziologie: Soziologische Theorien
- Klassische und aktuelle soziologische Theorien
- Von Durkheim und Weber zu Luhmann und Bourdieu
- Themen aus der allgemeinen und speziellen Soziologie
- z.B. Organisationssoziologie, Kultursoziologie, Stadt- und Regionalsoziologie
- Aktuelle Entwicklungen soziologischer Theoriebildung
- Handlungsverstehen und -erklären
- Analyse gesellschaftlicher Entwicklungen wie soziale Differenzierung, Globalisierung und Regionalisierung
Modul 4: Kernmodul S1: Wissenschaftstheorie
- Wissenschaftstheoretische und wissenschaftssoziologische Voraussetzungen soziologischer Forschung
- Methodologie der Kritik von Erklärungsanspruch und Erklärungsreichweite soziologischer Theorien
- Soziologische Theorie und empirische Forschung
- Einfluss theoretischer Konzepte auf empirische Forschungsdesigns
- Bedeutung empirischer Befunde für soziologische Theoriebildung
Modul 5: Kernmodul P1: Strukturen des Sozialen
- Intersubjektivität
- Empathie
- Geteilte Einstellungen
- Gemeinsames Handeln
- Sozialontologie
- Soziale Tatsachen
- Soziale Arten
- Soziale Konstruktion
Modul 6: Kernmodul S2: Globalität
- Transnationale Soziologie
- Globalitätsforschung
- Transnationale Vergesellschaftung
- Migration
- Cross-border labor markets
- Globalisierung und Transnationalisierung von Kunst, Wissenschaft und Recht
Modul 7: Kernmodul P2: Normative Dimensionen des Sozialen
- Soziale Emotionen wie Schuld, Scham, Empörung, Achtung und Bewunderung
- Verantwortlichmachen und Verzeihen im Alltag und im Recht
- Die Normativität sozialer Institutionen, wie vom Recht, von Spielregeln und von Etikette
- Konstitutive und regulative Regeln
- Durch technische Veränderungen der Sozialität entstehende ethische Herausforderungen
Modul 8: Interdisziplinäres Modul
- Integration philosophischer und soziologischer Zugänge zu sozialen Phänomenen
- Kritische Erarbeitung des aktuellen Forschungsstands zu ausgewählten Fragen, die aus philosophischer wie aus soziologischer Sicht von besonderer Bedeutung sind
- Disziplinäre Ergänzung durch Lehre aus der Sozialpsychologie, der Sozioökonomie, der Politikwissenschaft oder der Kommunikationswissenschaft
Modul 9: MA-Arbeit-Orientierungsmodul
- Selbständiges Ordnen erarbeiteter Forschungsmethoden aus Philosophie und Soziologie, ggf. aus benachbarten Disziplinen
- Rezeption und Sichtung von Forschungsergebnissen auf dem neuesten Stand
- Einkreisen eines eigenen Forschungsthemas mit Unterstützung von Lehrenden aus Philosophie und/oder Soziologie
- Artikulation einer eigenen Forschungsfrage für die MA-Arbeit
Modul 10: MA-Arbeit
- Eigenständige Bearbeitung einer wissenschaftlichen Fragestellung, die entweder primär der Philosophie oder der Soziologie oder aber gleichermaßen beiden Fächern zuzuordnen ist
Die verantwortlichen Professoren
Studiengangsleitung: Prof. Dr. Neil Roughley
(Institut für Philosophie)
Professur für Philosophische Anthropologie und Ethik
Studiengangsmanagementteam: Prof. Dr. Gregor Bongaerts
(Institut für Soziologie)
Professur für Allgemeine Soziologie / Soziologische Theorie
Studiengangsmanagementteam: Prof. Dr. Andreas Niederberger
(Institut für Philosophie)
Professur für Politische, Sozial- und Rechtsphilosophie
Weitere für die Lehre des Studiengangs zuständige Professor(inn)en
Prof. Dr. Anja Weiß
(Institut für Soziologie)
Professur für Makrosoziologie und Transnationale Prozesse
Prof. Dr. Dirk Hartmann
(Institut für Philosophie)
Professur für Theoretische Philosophie
Prof. Dr. Raphael van Riel
(Institut für Philosophie)
Professur für Theoretische Philosophie
Bewerbung
Zugangsvoraussetzungen
Voraussetzung für den Zugang zum Masterstudiengang Theorie des Sozialen ist der Nachweis des erfolgreichen Abschlusses
- des Studienfaches Angewandte Philosophie im Zwei-Fach-Bachelorstudiengang oder
- des Studienfaches Philosophie im Bachelorstudiengang mit der Lehramtsoption Gymnasien und Gesamtschulen oder
- des Bachelorstudiengangs Soziologie oder
- eines gemäß § 63a Abs. 1 HG gleichwertigen Abschlusses an einer anderen in- oder ausländischen Hochschule.
Mindestnote: 2,5.
Einschreibung an der Universität Duisburg-Essen
Informationen zur Einschreibung und die dafür erforderlichen Unterlagen finden Sie hier. Die Kontaktdaten des Einschreibwesens finden Sie hier sowie die Einschreibfristen hier.
Sie können schon folgende Unterlagen vorbereiten:
- den vollständig ausgefüllten Antrag auf Einschreibung
- sowie alle auf Sie zutreffenden weiteren Unterlagen (u.a. Abschlusszeugnis, Transcripts of Records / Diploma Supplements, Passfoto, Bestätigung der Krankenversicherung etc.) gemäß Antrag auf Einschreibung, S.5.
Wichtiger Hinweis: Studierende, die das Bachelorstudium an der Universität Duisburg-Essen absolviert haben, also zuvor schon hier eingeschrieben waren, können die Einschreibung in den Masterstudiengang mit dem Antrag auf Studiengangsänderung/Umschreibung sowohl persönlich als auch postalisch beantragen.
Wenn Sie also bereits an unserer Hochschule immatrikuliert sind, kann die Umschreibung nicht online, sondern nur mit dem Formular „Antrag auf Änderung des Studiums“ beantragt werden (weitere Informationen hier). Bei Einschreibung ist der Nachweis des Bachelorabschlusses (Bachelorzeugnis) vorzulegen.
Studieninteressierte, die zuvor schon an der Universität Duisburg-Essen eingeschrieben waren und seit mindestens einem Semester exmatrikuliert sind, können einen Antrag auf Wiedereinschreibung stellen.
Wenn Sie Ihren BA-Abschluss an einer anderen in- oder ausländischen Hochschule erworben haben, muss der zuständige Prüfungsausschuss die Gleichwertigkeit feststellen.
Bitte wenden Sie sich in diesem Fall per E-Mail an den zuständigen Prüfungsausschussvorsitzenden für den Masterstudiengang Theorie des Sozialen, Prof. Dr. Neil Roughley (E-Mail: neil.roughley@uni-due.de).
Das Formular "Gleichwertigkeitsbescheinigung" finden Sie unter http://www.uni-due.de/imperia/md/content/geisteswissenschaften_dekanat/bescheinigung_zur_vorlage_beim_studierendensekretariat.pdf.
Es reicht zunächst, wenn Sie Herrn Professor Roughley das eingescannte Transcript of Records sowie Ihr Bachelorzeugnis zusenden. Bei der etwaigen Einschreibung im Einschreibwesen müssen Sie dann die Originale (etwa die Bachelor-Urkunde etc., s. Antrag auf Einschreibung) vorlegen.
Ihre Ansprechpartnerin am Institut für Philosophie:
Dipl.-Kff. Leslie Arnolds, Kustodin
Ihr Ansprechpartner am Institut für Soziologie:
Prof. Dr. Gregor Bongaerts
Zum Institut für Soziologie
Wir danken der Künstlerin Soraya Hamzavi-Luyeh dafür, dass wir Ihr Werk „Kalt und Warm 2“ verwenden dürfen: www.artoffer.com/Soraya-Hamzavi-Luyeh